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Al Wheeler und die tote Lady

Al Wheeler und die tote Lady

Titel: Al Wheeler und die tote Lady
Autoren: Carter Brown
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eine in die Fresse zu schlagen. Die Tür schlug
hinter den beiden zu, und die spannungsgeladene Atmosphäre wich.
    »Sie waren wundervoll, Al!«
sagte Tracy begeistert. »Ich weiß nicht, wie Sie’s geschafft haben, die beiden
davon zu überzeugen, daß Sie ein echter Polizeilieutenant sind, aber geschafft haben Sie’s.«
    »Wahrscheinlich hat die
Tatsache, daß ich ein echter Polizeilieutenant bin,
die Angelegenheit erleichtert«, sagte ich milde.
    Ihre grünen Augen umwölkten
sich mißtrauisch. »Machen Sie sich über mich lustig?«
    »Glauben Sie vielleicht, eine
Spielzeugmarke hätte diese beiden Strolche täuschen können?« brummte ich.
    »Das ist einfach wahnsinnig
komisch!« Sie gurgelte vor unbezähmbarem Gelächter. »Unter allen Leuten in Reno,
die ich hätte um Hilfe bitten können, mußte ich mich ausgerechnet an einen
echten, lebendigen Polizeibeamten wenden!«
    »Glauben Sie, daß die beiden
versuchen werden, Sie zwischen hier und Pine City noch einmal aufzuhalten?«
fragte ich.
    »Solange Sie bei mir sind,
nicht«, antwortete sie prompt. »Ich bin überzeugt, sie haben Ihnen die
Geschichte mit der Kronzeugin abgekauft.«
    »Okay«, sagte ich. »Wann sollen
wir losfahren?«
    »Sie sind ein Schatz.« Sie
lächelte strahlend. »Lassen Sie mir eine Viertelstunde Zeit zum Packen.«
    »Albie ist der Typ des sturen
Ochsen, den jedermann stundenweise mieten kann«, sagte ich, während ich zusah,
wie sie ihr Oberteil wieder anzog. »Aber wer war der kleine Bursche?«
    »Keine Ahnung!« Sie schlängelte
sich wieder in ihre Hüfthose hinein. »Hoffentlich habe ich ihm ein paar seiner
Lieblingszähne in Unordnung gebracht.«
    »Er kannte Sie«, sagte ich.« Er
hat Sie mehrmals mit Ihrem Vornamen angesprochen.«
    »Mein teurer Gatte wird schon
dafür gesorgt haben, daß der kleine Dreckskerl seine Frau erkennt«, sagte sie
scharf. »Warum hören Sie nicht endlich auf, sich wie ein Polyp zu gebärden, und
fangen statt dessen an, an die Nacht zu denken, die wir gemeinsam in Carmel
verbringen werden?«
    »Hören Sie, Carmel ist sieben
Autostunden von hier entfernt«, sagte ich mit erstickter Stimme.
    »O Mann!« Sie rollte die Augen
zur Decke. »Wenn das keine ausgesprochen romantische Reaktion war! Hören Sie
zu, Al Wheeler. Ich kenne dort ein phantastisches Hotel mit einem
phantastischen Blick auf den Ozean, und nichts soll mich davon abhalten, die
erste Nacht meiner mißglückten Scheidung mit einem
anderen Mann zu verbringen. Also stehen Sie jetzt nicht mit offenem Mund herum —
sondern fangen Sie an zu packen!«
    Sie warf die Arme um meinen
Nacken und gab mir einen sich lange hinziehenden Kuß, der eindeutig ein
Versprechen auf kommende, bessere Dinge darstellte. Dann kehrte sie in ihr
eigenes Zimmer zurück. Ich warf mein Zeug in einen Koffer, bezahlte die
Motelrechnung und wartete dann draußen im Healey. Gerade als ich zu der
Überzeugung gelangt war, bei dem Ganzen handle es sich doch nur um eine Art
Fata Morgana, erschien der Rotschopf neben dem Wagen.
    »Vielleicht ist es ein Glück,
daß ich eine erfahrene Frau bin.« Sie warf mir einen wissenden Seitenblick zu.
»Ein unschuldiges Mädchen könnte ihre Jungfräulichkeit lediglich dadurch
einbüßen, daß sie in dieses verdammte mechanische Dings hineinklettert.«
    Gegen elf Uhr abends kamen wir
in dem phantastischen Hotel in Carmel an, wobei wir unterwegs nur eine
Zehnminutenpause für Kaffee und Hamburger gemacht hatten. Die Betonstraße
rollte vor meinen Augen immer noch dahin, als der Hotelpage uns in ein Zimmer
mit eigenem Balkon und Blick auf den Ozean führte.
    »Ich muß mich frisch machen«,
sagte Tracy, sobald der Page die Tür geschlossen hatte. »Inzwischen könnten Sie
eine Flasche Scotch durch den Zimmerdienst heraufbringen lassen.«
    Ein bißchen später tauchte sie
aus dem Badezimmer auf, und zwar in einem weißen Seidennegligé, das abrupt auf
halbem Wege über ihren Oberschenkeln endete. Nachdem sie den Drink, den ich für
sie eingegossen hatte, an sich genommen hatte, setzte sie sich auf die
Bettkante. Ihr Parfüm war ebenso zart wie sexy, und das Rascheln der Seide
hatte etwas quälend Lautes, als sie lässig die Beine übereinanderschlug. Ich
trank den Rest meines Glases leer und ging dann ins Badezimmer. Nach Beendigung
der Dusch- und Zähneputzroutine kehrte ich ins Zimmer zurück und stellte fest,
daß es im Dunklen lag. Tracy stand draußen auf dem Balkon, ihr nackter Körper
war vom Mondlicht umflossen. Ich trat hinter sie und
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