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Al Wheeler und das unheimliche Haus

Al Wheeler und das unheimliche Haus

Titel: Al Wheeler und das unheimliche Haus
Autoren: Carter Brown
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Sigmund Jones, der
mit mildem Interesse durch seine Brille die Vorgänge betrachtete.
    Sowohl Bruno wie Sebastian
preßten ihre Rücken gegen die Garagenwand, und beide sahen aus, als stürben sie
möglicherweise aus Angst, bevor ihnen etwas Schlimmeres zustieß.
    Eine der hinteren Türen des
alten Wagens sprang plötzlich auf und ein dritter Mann kletterte heraus. Er
packte Pops Arm und schob ihn schnell auf uns zu.
    »Stellen Sie sich zu den
anderen an die Wand«, sagte Lindstrom kurz zu Pop, als die beiden bei uns
angelangt waren. Er behielt Pop sorgfältig im Auge, bis er neben Bruno stand.
    »Ich glaube, jetzt haben Sie
Ihre Nase einmal zuviel in anderer Leute Angelegenheiten gesteckt, Polyp«,
sagte eine volle, kräftige Stimme.
    Der Mann, der eben aus dem Auto
gestiegen war, war Parson Jones, und nun wußte ich also, daß die Entführung ein
ausgemachter Schwindel war — sofern das einen Trost für mich bedeutete.
    »Wieviel, Vater?« fragte
Sigmund mit gespannter Stimme.
    »Diese Ratten sind
dahintergekommen«, sagte Parson wütend. »Wir können von Glück reden, wenn noch
hunderttausend übrig sind.«
    »Dann hat also einer von ihnen
Eddie Moran umgebracht, soviel ist sicher«, sagte Lindstrom.
    »Sie haben
dreihundertfünfzigtausend Dollar von meinem Geld gestohlen!« Parson erstickte
beinahe bei dem Gedanken an die Größe dieser Summe. »Und dann murksen sie auch
noch einen alten Kumpel von mir ab, den ich nur hergeschickt hatte, daß er
einmal nachsehen soll.«
    »Tränen können Sie später
vergießen, Parson«, fuhr ihn Lindstrom an. »Wir haben hunderttausend Dollar —
und ein Problem zu lösen.«
    »Der Lieutnant«, sagte Sigmund
leise.
    »Was für ein Problem denn?«
knurrte Parson. »Er ist ein guter Polyp, er hat alles selber herausgefunden und
hat versucht, allein mit ihnen fertig zu werden. Er hat sie auch erwischt — ein
wirklich guter Polyp! Aber gleichzeitig hat’s ihn beim letzten erwischt. Es
wird jetzt eben vier Leichen geben, die nicht mehr reden. Wir kriegen
hunderttausend Dollar—und das Problem ist gelöst.«
    »Gut überlegt, Vater«, sagte
Sigmund mit bewundernder Stimme.
    »Wie in den guten alten
Zeiten«, sagte Parson und kicherte.
    »Dabei fällt mir ein«, sagte
Lindstrom beiläufig, »daß ich Ihnen eine Spezialität aus den guten alten Zeiten
mitgebracht habe. Holen Sie sie, Sigmund. Ja?«
    Sigmund blieb etwa eine Minute
verschwunden, dann kam seine große magere Gestalt wieder zurück in die Garage
geeilt. Er trug ein umfangreiches Paket bei sich. Parson nahm es ihm aus der
Hand, streifte eifrig die Umhüllung ab und brüllte dann entzückt auf.
    »Aus den guten alten Zeiten,
he?« schrie er.
    »Eddie Moran war Ihr Kumpel«,
bemerkte Lindstrom mit unbewegter Stimme. »Ich dachte, Sie würden die Sache
vielleicht gern persönlich erledigen.«
    »Allerdings«, sagte Parson
schwerfällig und tätschelte den Griff der Thompson-Maschinenpistole mit etwas,
das man nahezu als Zuneigung bezeichnen konnte.
    »Sie sind wohl nicht bei
Trost?« Ich starrte ihn an. »Sie können doch nicht einfach drei Männer mit
einer...«
    »Maul halten, Polyp«, knurrte
Parson. »Sie kriegen ebenso Ihr Fett ab wie die anderen, nur haben die den
Vorrang! Einer von ihnen hat Eddie umgebracht!«
    Bruno löste sich plötzlich von
der Wand und rannte auf uns zu. »Halt!« schrie Parson und richtete die
Maschinenpistole auf ihn, um ihn aufzuhalten.
    »Schießen Sie nicht, schießen
Sie nicht!« schrie Bruno. »Hören Sie zu, Mr. Jones! Sie brauchen mich nicht
umzubringen. Sie wollen doch bloß den einen haben, der Ihren Freund umgelegt
hat, nicht wahr?«
    »Vielleicht!« sagte Parson.
»Wer war es denn?«
    Brunos Arm fuhr durch die Luft,
und sein Finger deutete kerzengerade auf Sebastian. »Der dort, Mr. Jones! Er
hat Ihren Freund umgebracht!«
    Die Maschinenpistole trat
plötzlich mit ohrenbetäubendem Krach in Aktion. Es klang wie eine Anzahl
plötzlich wahnsinnig gewordener Dampfhammer. Eine Reihe von Löchern erschien
wie durch Zauber hervorgerufen an der Garagenwand und lief in gerader Linie auf
Sebastian zu. Den Bruchteil einer Sekunde später zuckte sein gesamter Körper
heftig und fiel dann nach vom auf den Betonboden.
    Die Linie der Löcher setzte
sich unerbittlich weiter an der Wand fort, bis zu Pop Livvy hin, der regungslos
und mit gefaßtem Gesicht dastand. Dann ging seinerseits ein plötzliches heftiges
Zucken durch seinen Leib, bevor er auf dem Boden zusammensackte.
    »Sie haben ihn
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