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Al Wheeler und das unheimliche Haus

Al Wheeler und das unheimliche Haus

Titel: Al Wheeler und das unheimliche Haus
Autoren: Carter Brown
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Lieutnant. Wodurch sind Sie
daraufgekommen?«
    »Durch eine Leiche, die
seltsamerweise über der Kühlerhaube eines Autos lag«, sagte ich. »Ich könnte
Ihnen auch ein paar Fotos von ihr zeigen, die im Leichenhaus gemacht worden
sind, aber man kann wegen des Blutes nicht allzuviel sehen.«
    Sebastian stand bewegungslos da
und betrachtete mich. Dann glitten seine Augen flüchtig zu dem Waffenständer
hinüber und kehrten wieder zu meinem Gesicht zurück.
    »Was man für das Experiment
braucht, ist ein Mann, der entbehrlich ist. Nicht wahr?« sagte ich leise. »Der
ideale Fall wäre, wenn Sie jemanden hätten, den Sie um Ihres eigenen Schutzes
willen sowieso umbringen müßten — darüber besteht kein Zweifel — und der Ihnen
für das Experiment zur Verfügung stünde. Wenn die Sache schiefgeht, so würde
Ihnen das die Mühe sparen, ihn später umbringen zu müssen.« Ich grinste ihn an.
»Die Schwierigkeit ist, jemanden zu finden, bei dem Ihnen keine andere Wahl
bleibt, als ihn sofort umzubringen.«
    Ich trat so weit zurück, bis
ich gegen die Tür prallte, und tastete dann hinter mir nach der Klinke. Als ich
die Tür geöffnet hatte, trat ich, noch immer rückwärts gehend, hinaus, so daß
ich für keine Sekunde die Augen von ihm zu wenden brauchte.
    »Das Ärgerliche ist«, sagte ich
abschließend, »daß es einfach nicht genügend Eddie Morans gibt.« Dann schloß
ich sanft die Tür.
    Pop saß, ein großes Glas vor
sich, an der Bar, als ich ins Wohnzimmer zurückkam. Celeste war verschwunden,
was mir recht war. Ich hoffte, sie hatte sich auch den Rest meines guten
Ratschlags zu Herzen genommen und würde in ihrem Zimmer bleiben, was auch
geschah.
    Pop gab durch nichts zu
erkennen, daß er sich meiner Existenz bewußt war, selbst als ich neben ihn auf
einen Barhocker kletterte.
    »Es muß irgendwo in dem Wagen
versteckt gewesen sein«, sagte ich im Ton der Unterhaltung. »Haben Sie’s
zufällig gefunden, oder haben Sie danach gesucht?«
    »Sprechen Sie mit mir, Lieutnant?«
    »Parson hat mir erzählt, er
habe ein paar legitime Unternehmen gehabt, die er weiter betrieb, nachdem er
wegen dieser Steuerhinterziehung angeklagt worden war«, sagte ich. »Vielleicht
war eine Autoreparaturwerkstätte darunter? Ich gehe jede Wette ein, dieser
schicke Wagen war nie in der Garage, solange die Polizei das Haus durchsucht
hat. Nachdem die Polizei die Sache aufgegeben hatte, hatte Parson ihn in die
Garage gebracht und den Motor entfernt, um ganz sicher zu sein, daß er nicht
weggefahren würde. Er dachte damals nicht im Traum daran, daß sie ihm dreißig
Jahre aufbrummen würden — er hatte schlimmstenfalls auf sieben getippt. Wurde
Ihnen nicht der Preis des Hauses dafür herabgesetzt, daß Sie versprachen, das
Auto nicht vom Platz zu rücken, weil es der frühere Besitzer aus persönlichen
und sentimentalen Gründen oder so etwas in der Garage stehen haben wollte?«
    »Um tausend Dollar«, flüsterte
Pop.
    »Wie haben Sie das Geld
gefunden?«
    »Ich hatte einen Hund, und der
zerriß eines Tages die Polsterung des Hintersitzes«, sagte er, noch immer vor
sich hinstarrend. »Ich öffnete eine der hinteren Türen, und da lagen
zwanzigtausend Dollar zu meinen Füßen.«
    »Sie haben das Geld benutzt, um
das Haus zu erhalten«, sagte ich. »Wofür brauchten Sie Bruno und Sebastian?«
    »Ich war nicht der Mann, um mit
soviel Geld fertig zu werden«, flüsterte er. »Es erschreckte mich, ich fühlte
mich einsam. Die beiden sahen aus, als könnten sie mit jeder Situation fertig
werden, die sich möglicherweise ergeben würde. Mit zwei Partnern trug ich nur
ein Drittel der Verantwortung.«
    »Haben Sie eine Ahnung, wieviel
Geld es war?«
    Für einen Augenblick zeigte
sich der Schimmer eines Lächelns auf seinem Gesicht. »Ich sehe, Sie kennen
meine Partner nicht, Lieutnant! Wir haben es tausendmal gezählt! Anfangs müssen
es ungefähr vierhundertfünfzigtausend gewesen sein. Als die anderen beiden
dazukamen, waren es dreihundertsechzigtausend.«
    »Wieviel ist davon noch da?«
    »Etwas weniger als
hunderttausend.«
    »Sigmund Jones und Lindstrom
werden enttäuscht sein, wenn sie hierherkommen«, sagte ich leise. »Ich bin
wirklich froh, daß Sie Ihre Ansicht geändert haben, Pop, und mein Angebot
angenommen haben.«
    »Das, was Sie über Antonia
gesagt haben, war entscheidend für mich, Lieutnant«, sagte er mit ausdrucksloser
Stimme. »Sie haben recht, ich kann sie nicht verlassen, so unangenehm die
Alternativen auch sind.«
    Er
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