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Al Wheeler und das unheimliche Haus

Al Wheeler und das unheimliche Haus

Titel: Al Wheeler und das unheimliche Haus
Autoren: Carter Brown
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wo. Sie durchsuchten das
Haus, nahmen es fast Ziegel für Ziegel auseinander, aber sie haben niemals
etwas gefunden.«
    Wieder klingelte das Telefon,
und diesmal war Captain Parker am Apparat. Lavers lauschte aufmerksam, gab
einen gelegentlichen Grunzlaut von sich und machte Notizen auf seinem Schreibblock,
während Parker redete.
    »Vielen Dank, Captain«, sagte
er schließlich. »Ich weiß das alles zu schätzen. Klar, Wheeler hat den Fall
übernommen. Nein, es wird wahrscheinlich kein großes Problem mehr für ihn sein,
nun, nachdem wir die meiste Arbeit bereits für ihn erledigt haben!« Dann legte
er auf und strahlte mich mit bewußter Überlegenheit an.
    »Lassen Sie sich Zeit,
Sheriff«, fuhr ich ihn an. »Es ist mir völlig klar, daß man ein Genie nicht
drängen soll.«
    »Alles paßt großartig
zusammen«, sagte er triumphierend. »Jones hat volle dreißig Jahre abgesessen
und ist vor sechs Wochen entlassen worden. Und was tut er? Er kehrt sofort nach
Pine City zurück und versucht, sein altes Haus zurückzukaufen. Und Ihre Leiche
dort ist die eines alten Kumpels von Jones. Er heißt Eddie Moran und ist ein
belangloser kleiner Halunke, der in seinem Leben mehr Zeit im Gefängnis als
außerhalb verbracht hat.«
    Er ließ sich gemütlich in
seinen Stuhl zurücksinken und blies eine beißende Rauchwolke in meine Richtung.
»Es fügt sich alles ineinander, Wheeler. Jones kann sein altes Haus nur aus
einem Grund zurückhaben wollen. Das Geld ist noch dort, irgendwo im Haus oder
auf dem Grundstück versteckt. Aber der derzeitige Besitzer möchte nicht
verkaufen, und wenn Jones das, was er haben möchte, nicht auf legale Weise
bekommen kann, versucht er es auf illegalem Weg. Er sucht sofort seinen Kumpel
Eddi Moran auf und läßt ihn in das Haus einbrechen.«
    Er schickte zwei weitere
Gewitterwolken zu mir herüber. »Um die Sache für Sie vollends einfach zu
machen, Wheeler, kann ich Ihnen sogar erzählen, wo Sie Jones im Augenblick
finden. Er wohnt zusammen mit seinem Sohn im Starlight Hotel. Sie machen
sich also am besten sofort auf die Socken und erledigen die Sache.«
    »Warum wird er Parson genannt?«
fragte ich.
    »Er wurde schon frühzeitig
kahl«, erklärte Lavers. »Sein Kopf war wie eine Billardkugel, abgesehen von ein
paar schwarzen Haarbüscheln am Hinterkopf und über seinen Ohren. Fragen Sie
mich nicht weshalb, aber angeblich soll er dadurch wie ein Pfarrer ausgesehen
haben.«
    Ich stand auf, willens und
bereit, mich sofort aufzumachen, um wie ein geölter Blitz in das Hotel zu
sausen, nur mußte ich noch etwas gegen diesen glatten, selbstzufriedenen
Ausdruck auf Lavers’ Gesicht und den Zigarrenrauch unternehmen.
    »Schön, vielen Dank, Sheriff«,
sagte ich in meinem aufrichtigsten Tonfall. »Ein klein bißchen Hilfe mit auf
den Weg geben, hätte wirklich etwas Ermutigendes für mich.«
    »Was meinen Sie mit >ein
klein bißchen Hilfe    »Ein paar Nachforschungen über
das Opfer und seine Verbindung zu Parson Jones«, sagte ich.
    »Das nennen Sie >ein klein
bißchen Hilfeüberreichen!« schrie er entrüstet.
    »Jones möchte seine Beute aus
dem Haus, das Pop Livvy jetzt gehört, herausschaffen«, sagte ich mit äußerster
Geduld. »Er kann das Haus nicht zurückkaufen, und deshalb schickt er einen
Handlanger dorthin, um durch ihn an das Geld zu kommen. Stimmt’s?«
    »Das habe ich Ihnen doch
bereits gesagt«, brummte Lavers.
    »Wer hat dann diesen Strolch
namens Eddie Moran umgebracht?« fragte ich.
    »Nun, das ist — das ist...«
Lavers entfernte die Zigarre aus seinen Zähnen, so daß er mich mit offenem Mund
anstarren konnte. »Stimmt. Parson Jones kann es nicht getan haben.«
    »Für einen Amateur war das eine
gute Leistung, Sheriff«, sagte ich in besänftigendem Ton. »Das Ärgerliche ist
nur, daß es einer Menge harter Arbeit und Erfahrung bedarf, um ein wirklicher
Polizeibeamter zu werden. Aber wenn Sie sich weiter Mühe geben, werden Sie es
sicher in den nächsten Jahren schaffen.« Ich war aus seinem Büro verschwunden
und hatte die Tür fest hinter mir geschlossen, bevor er seinen ersten gequälten
Wutschrei von sich geben konnte.
    Annabelle Jackson saß hinter
ihrem Schreibtisch, und mit Hilfe einer kleinen Kniebeuge konnte ich erkennen,
daß das enge Kleid, das sie trug, gut acht Zentimeter über ihre Knie
hinaufgerutscht war. Mein Gewissen sagte mir, daß das heimtückisch war, aber
die Logik wandte ein,
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