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Aibon - Land der Druiden

Aibon - Land der Druiden

Titel: Aibon - Land der Druiden
Autoren: Jason Dark
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sitzen. Er spürte auf der Stirn den Schweiß, wischte ihn mit dem Handrücken ab und kam sich erschöpft vor. Durch den offenen Mund holte er Luft. Sein Blick war auf eine Wand gerichtet, die eine hellere Insel inmitten der Regale bildete.
    Und dort hingen genau die Gegenstände, um die sich alles drehte. Es waren die Dolche!
    Leider nur fünf, zwei fehlten noch. Die beiden Scheiden, in denen sie ihren Platz gefunden hätten, waren leer. Dafür schauten aus den fünf anderen die dunkelroten Griffe der Waffen hervor. Sie standen im farblichen Gegensatz zu den dunklen Klingen, die aus bestem Stahl bestanden und einen matten, dunkelgrauen Glanz zeigten, jetzt allerdings durch das Leder der Scheiden verdeckt wurden. Fünf Dolche! Mandra dachte daran, welch eine Hetzjagd es gegeben hatte, diese Waffen zurückzubekommen. Mehrere Male hatten sich er und seine Freunde in Lebensgefahr befunden. Durch eine fast übermenschliche Anstrengung war es ihnen dann vergönnt gewesen, die Waffen zu finden.
    Leider fehlten zwei…
    Mandra beugte sich vor. Er fixierte die Dolche, schaute starr auf die Griffe, hatte die Hände zu Fäusten geballt und spürte auf den Flächen die klebrige Feuchtigkeit. Es war der salzige Schweiß, der sich dort gesammelt hatte. Mandra klappte die Hand auf, schüttelte den Kopf und ließ sich aufatmend in seinen Sessel zurücksinken, wobei er die Augen schloss, weil er hoffte, dass er sich auf diese Art und Weise erholen und entspannen konnte.
    Es war still im Arbeitszimmer. Außer Mandras Atem war nichts zu hören. Nicht einmal das Schlagen oder Ticken einer Uhr. Der Inder besaß die richtige Umgebung, damit er sich seiner Entspannung hingeben konnte. Zeit verstrich. Mandra dachte zwar an den Anruf, aber er fand nicht einmal die Kraft, sich vorzubeugen, den Hörer zu nehmen und zu versuchen, eine Verbindung herzustellen.
    Er wollte seine Ruhe haben. Vielleicht auch schlafen, sich erholen und im Unterbewusstsein auf den nächsten gefährlichen Angriff warten. Wie viel Zeit verstrichen war, wusste er nicht zu sagen, jedenfalls vernahm er deutlich ein schleifendes Geräusch. Mandra wunderte sich. Im Normalzustand hätte er viel schneller reagiert, so aber blieb er zunächst regungslos hocken, öffnete zögernd die Augen und schaute nach vorn.
    Wiederum fiel sein Blick auf die Dolche! Feuerrot, dunkel und gleichzeitig geheimnisvoll glühten deren Griffe. Vier von ihnen befanden sich in den Gürtelscheiden in einer Höhe. Ein Dolch jedoch steckte nicht mehr in der Scheide. Er hatte sich selbständig gemacht und war lautlos aus der Scheide geglitten.
    Mandra saß starr hinter dem Schreibtisch. Die Hände lagen flach auf der Platte. Er schaute auf den einen Dolch und schüttelte dabei leicht den Kopf, weil er die Tatsache nicht fassen konnte, dass die Waffe aus eigener Kraft die Scheide verlassen hatte. Magie auch hier… Ohne Grund war dies nicht geschehen, und Mandra, der nach wie vor regungslos saß, vernahm plötzlich die geheimnisvolle Stimme, die er schon kannte.
    »Sie gehorchen dir nicht mehr. Sie gehören eigentlich uns. Zwei haben wir schon, die anderen beiden werden wir bekommen…«
    Mandra holte tief Luft. »Nein!« flüsterte und ächzte er. »Nein, verdammt, das geht nicht…«
    »Doch, wir sind stärker. Wir haben uns entschlossen, die Dolche zu holen…«
    »Und wer seid ihr, verdammt?«
    »Wir sind Wesen, die dazwischen stehen…«
    »Wieso?« Mandra dachte in diesem Augenblick wieder klar und nüchtern. Die letzte Antwort hatte ihn ein wenig aus seiner Lethargie gerissen.
    »Vielleicht wirst du es noch erfahren. Vielleicht aber auch nicht. Wesen, die dazwischen stehen und die seit dem Beginn der Zeiten existieren. Denke darüber nach, solange du es noch kannst. Wir übernehmen das Kommando und beginnen mit den Dolchen, von denen wir zwei schon besitzen.«
    Mandra dachte über die Worte nach. Er drehte den Kopf und suchte das Innere seiner Bibliothek ab, doch von dem Sprecher war nichts zu sehen. Mandra stand unter Beobachtung, und abermals vernahm er die Stimme, von der er nicht wusste, ob sie weiblich oder männlich war.
    »Such nur. Sieh dich nur um. Du wirst uns nicht erkennen können, obwohl wir da sind. Aber wir haben dich. Aibon hat uns geschickt. Aibon ist mächtig - ist unsere Heimat. Ein Land, in dem die Legenden zu einer Wahrheit werden…«
    »Was habt ihr denn nur?« rief Mandra stöhnend.
    »Wir werden es dir beweisen, Inder. Schau genau zu! Der Dolch, der aus der Scheide
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