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Aerzte zum Verlieben Band 47

Aerzte zum Verlieben Band 47

Titel: Aerzte zum Verlieben Band 47
Autoren: Marion Lennox , Alison Roberts , Fiona Lowe
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hatten ihre zerstörten Träume ihn geprägt, wer wusste das schon?
    Ein Psychiater hätte es ihm sagen können, aber ändern würde das nichts. Von einer festen Beziehung wollte Jake nichts wissen, und er hatte auch niemals das Bedürfnis danach gehabt. Frauen als Kolleginnen und Freundinnen, das war in Ordnung, und dazu gelegentlich eine unverbindliche Affäre. Mehr brauchte er nicht, warum also sollte er sich freiwillig in Ketten legen?
    Rob jedoch hatte von Anfang an große Erwartungen an diesen Abend gehängt.
    „Was versprichst du dir von solchen Fünf-Minuten-Dates?“, antwortete er mit einer Gegenfrage.
    Rob grinste schief. „Irgendwo da draußen wartet meine Traumfrau, ich muss sie nur finden. Bei dir hat es nicht gefunkt?“
    „Deine kann sich sehen lassen.“ Jake hatte beschlossen, großzügig zu sein. „Aber für mich, nein, keine dabei.“
    „Was hast du zu Doc Nicholls gesagt?“, fragte Rob. „Warum ist sie aufgestanden und gegangen?“
    „Doc Nicholls?“
    „Tori. Sie ist Tierärztin. Barb hat erzählt, dass sie zu der Gruppe gehört, die dein Haus oben in den Hügeln bewohnt. Ich hätte mich schon früher mit ihr treffen sollen, aber nach den Bränden war hier nichts mehr normal. Barb hat die Verhandlungen geführt. Und heute Abend … Tori redet nicht viel, aber sie ist immerhin die vollen fünf Minuten bei mir sitzen geblieben. Du bist ihr doch nicht zu nahe getreten? Barb reißt mir den Kopf ab, wenn du Toris Gefühle verletzt hast.“
    „Womit sollte ich ihre Gefühle verletzt haben?“
    „Na, du nimmst kein Blatt vor den Mund. Was nicht immer das Beste ist, wie du weißt.“
    „Ich erzähle keine Märchen, wenn du das meinst.“
    „Und was hast du ihr erzählt?“
    „Dass ich hier bin, weil sie einen Mann zu wenig hatten.“
    „Na toll“, stöhnte Rob. „Superklasse. Hey, Mädels, ich mache Speed-Dating, weil ich nett bin. So wird das nichts, Jake.“
    „Es spielt sowieso keine Rolle mehr.“ Jake schob die Hände tief in die Hosentaschen und sah zum nachtschwarzen Himmel hinauf. „Ich verkaufe das Haus und verschwinde dann wieder, auch wenn ich nicht ganz verstehe, warum du das nicht erledigen kannst.“
    „Das hatte ich dir angeboten, aber du wolltest auf einmal unbedingt persönlich herkommen.“
    „Das Angebot schien mir lächerlich niedrig.“
    „Wer will schon ein Haus auf einem abgebrannten Hügel?“
    „Es hat nicht lange leer gestanden.“
    „Ja, weil du keine Miete nimmst. Die Grundstückspreise werden zweifellos wieder steigen, aber erst wenn die Erinnerung an das Feuer verblasst ist. Viele Menschen haben jemanden verloren. Dein Glück, dass du nicht hier lebst.“
    Ja, das Glück hat viele Gesichter, dachte Jake, als sie durch das Tal zurück zu dem zweiten Anwesen fuhren, das sein Vater ihm vererbt hatte – die Lodge mit eigenem Weingut.
    Schon vor dem Tod seines Vaters war Jake ein vermögender Mann gewesen, aber das Erbe hatte ihn noch reicher gemacht. Warum hatte er die Grundstücke nicht längst abgestoßen? Seine Mutter hätte keine Sekunde gezögert. Sie hatte diesen Ort und die Menschen hier, seinen Vater eingeschlossen, bitter gehasst.
    Trotzdem hatte Jake die Anwesen behalten und war sogar von einem Kontinent zum anderen geflogen, um sie sich anzusehen. Warum? Weil er eine Art letzte Verbindung zu seinem Vater suchte?
    Abgesehen von finanzieller Unterstützung – und das auch nur widerwillig, wie seine Mutter immer betonte –, hatte Jakes Vater in seinem Leben keine Rolle gespielt. Nicht ein einziges Mal hatte er während Jakes Kindheit versucht, Kontakt zu ihm aufzunehmen. Vor zwölf Jahren jedoch, als Jake sein Studium erfolgreich abgeschlossen hatte, war ein Brief mit den besten Wünschen für die Zukunft gekommen. Jake hatte zurückgeschrieben. Erst danach erfuhr er, dass sein Vater Landarzt in der Nähe von Melbourne war.
    Da beschloss Jake, sich selbst ein Bild von seinem Vater zu machen, und hatte ihm einen Besuch vorgeschlagen.
    Die Antwort war enttäuschend.
    Wie ich gehört habe, ist Deine Mutter sehr krank. Es würde ihr gar nicht gefallen. Ich bin wieder verheiratet, und wir alle haben unser eigenes Leben. Aber ich freue mich, dass Du Arzt geworden bist, und ich bin stolz auf Dich. Es tut mir leid, dass ich all die Jahre vorher keinen Kontakt zu Dir aufnehmen konnte, aber da ich es nun getan habe … belassen wir es dabei.
    Jake hatte sich daran gehalten. Er konzentrierte sich auf seine Karriere, und für viel mehr war in seinem
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