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Acornas Welt

Titel: Acornas Welt
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Ann Scarborough
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beiden und Aari zur Besatzung gehört, habe ich so viel Freizeit, dass ich eigentlich anfangen könnte zu stricken oder Körbe zu flechten.«
    »Eine sehr gute Idee, Joh«, meinte Aari. »Du besitzt auch ein paar sehr gute Nachschlagewerke zum Thema Häkeln, Perlenstickerei, Handweben, Töpferei und Origami.«
    »Kein Wunder, dass ausgerechnet du das weißt, Kumpel.
    Schön, dass du so viel mit den alten Büchern anfangen kannst, die ich auf der Müllhalde gefunden habe – von den Vids gar nicht zu reden. Aber lass dir eins sagen: Lass die Finger von den ›Jeder sein eigener Tierarzt‹-Ratgebern.« Becker warf einen Blick auf SB, der ein Bein hoch erhoben hatte und ihn aus großen goldenen Augen misstrauisch anschaute. In überlautem Flüsterton fuhr Becker fort: »Ich habe mal versucht, etwas aus diesen Tierarzt-Selbsthilfebüchern an der Katze da auszuprobieren. Keine gute Idee. Danach waren wir beide nicht mehr das, was wir einmal waren.«
    Aari sah ihn fragend an. »Warum sollte ich Tierarztbücher lesen, Joh? Wenn Sahtas Bahtiin« – besser konnte Aari den Namen der Katze nicht aussprechen – »krank wird, kann Acorna ihn heilen. Wir brauchen keine der Operationen, die in den Büchern beschrieben sind.«
    »Und das ist auch gut so«, schnaubte Becker. »Das Problem bei Operationen an unserem guten Sahtas Bahtiin hier ist nämlich, dass er sich nicht entscheiden kann, wer der Operierte ist und wer der Operateur. Nach unserem kleinen Abenteuer haben uns beiden einige ausgewählte Stücke unserer Anatomie gefehlt. Zum Glück wurden Satansbraten und ich schließlich wieder geheilt, dank der Linyaari.« Er wandte sich Acorna zu und sagte: »Da wir gerade darüber sprechen, du weißt, dass die Bibliothek auch für dich da ist, Prinzessin.«
    »Ja, Kapitän Becker, das ist sehr freundlich, aber ich habe den größten Teil der Bücher, die du hier hast, bereits in den Jahren gelesen, in denen ich bei meinen Onkeln und Vormündern gelebt habe. Ich wurde von Menschen aufgezogen – anders als Aari, der keine Menschen kannte, bis er dir begegnet ist. Also brauche ich die Bücher nicht. Die Vids sind etwas anderes. Ich finde es allerdings schade, dass wir nur diese eine Vid-Brille haben, um die Filme zu sehen. Es würde viel mehr Spaß machen, wenn wir sie zusammen anschauen könnten.«
    Becker warf ihr unter buschigen Brauen einen bissigen Blick zu. Ihre Fähigkeiten, Gedanken zu lesen, waren gewachsen, während sie sich bei ihrem eigenen Volk aufgehalten hatte, doch sie brauchte sie nicht einzusetzen, um zu wissen, dass er begriff, was sie wirklich meinte. Dennoch neckte er sie:
    »Selbstverständlich sollten immer nur zwei Personen gleichzeitig zusehen, weil ja jemand auf Bergungswache bleiben muss.«
    Er wusste, dass sie die Bücher und Vids gerne mit Aari geteilt hätte, damit er nicht so viel Zeit allein verbrachte und damit sie sich gemeinsam an etwas freuen konnten. Sie errötete ein wenig. »Ich dachte einfach, es wäre netter.«

    »Ja, Joh«, meinte Aari. »Und was die Bergungswache angeht, hast du früher einmal alles auf dem Schiff hier allein erledigt, und dein Metabolismus verlangt lange Schlafphasen. Damals hast du dich doch sicher auch hin und wieder von den Computern vertreten lassen. Das könntest du jetzt auch tun. Ich weiß wirklich nicht, wieso wir uns diese Vids nicht gemeinsam ansehen sollten.«
    Becker grinste und schüttelte den Kopf. »Was soll das werden, Leute? Meuterei? Also gut, halten wir eben nach etwas Ausschau, das wir zu einem großen Schirm für die Vids umbauen können, statt sie mit der Brille anzusehen.«
    »Danke, Kapitän«, sagte Acorna. Sie war der Ansicht, dass es Aari viel besser gehen würde, wenn er nicht so viel Zeit allein verbrächte. Er hatte jahrelang allein in einer Höhle auf dem verlassenen Planeten Vhiliinyar gelebt und sich vor den Khleevi versteckt, die ihn gefoltert hatten, bevor Becker ihn gefunden und gerettet hatte. Aari wusste kaum mehr, wie man mit anderen Leuten sprach. Und jedes Mal, wenn Acorna gerade nicht Wache hatte und versuchen wollte, ein Gespräch mit ihm anzufangen, war er verschwunden. Kapitän Becker schien immer irgendeine Aufgabe für sie zu haben, bei der er ihre Hilfe brauchte. Und selbst SB versuchte, sie von Aari fern zu halten. Seine Krallen und sein durchdringendes Geschrei konnten recht eloquent sein, selbst für jene, deren Verständnis der Katzensprache nur auf ihrer verwundbaren Haut beruhte, zu der man mit Zähnen und Krallen
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