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Achtung, Gutmenschen!: Warum sie uns nerven. Womit sie uns quälen. Wie wir sie loswerden.

Achtung, Gutmenschen!: Warum sie uns nerven. Womit sie uns quälen. Wie wir sie loswerden.

Titel: Achtung, Gutmenschen!: Warum sie uns nerven. Womit sie uns quälen. Wie wir sie loswerden.
Autoren: Dietmar Bittrich
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erzwingt einen erhöhten Einsatz von Pestiziden. Und das ist zugleich das beste Mittel, die Artenvielfalt zu reduzieren.
    Deswegen brauchen gute Menschen kein Fernglas, wenn sie mit dem Bio-Auto zur Rapsblüte fahren. Es gibt da keine Tierchen zu sehen. Sie brauchen höchstens eine Atemschutzmaske, genauso wie die Bauern auf den Traktoren. Die Maske empfiehlt sich übrigens nicht nur wegen der Pflanzenschutzmittel – auch wegen der Abgase aus dem eigenen Bio-Diesel. Die sind mittlerweile schwer verdächtig. Der Ausstoß an CO 2 ist ein bisschen geringer, doch der Ausstoß an krebserregenden Partikeln erheblich größer.
    Woran soll ein guter Mensch denn nun sterben? Am Lungenkarzinom oder an der Strahlung aus dem Ozonloch? Schwierige Entscheidung! An Hunger jedenfalls nicht. Der bleibt den Maisessern in den Entwicklungsländern überlassen. Weil Mais in den Ländern guter Menschen zur Basis von Biotreibstoff geworden ist, wird er in den Ländern der Lieferanten als Lebensmittel knapp.
    Daher die wütenden Proteste in Mexiko gegen Mais als Energierohstoff. Er soll Tortilla-Rohstoff bleiben, finden die Mexikaner. Man fragt sich, wo bei denen das Umweltbewusstsein bleibt!
    Bosheiten für Gutmenschen
Wir zitieren aus einem Bericht des Forschungsinstituts für Arbeitsmedizin in Bochum: «Durch die Verwendung von Rapsöl als Kraftstoff sind vor allem Berufskraftfahrer gefährdet, die täglich den Emissionen ausgesetzt sind. Generell sind auch Arbeitsplätze betroffen, an denen Dieselmotoren unter einer Überdachung genutzt werden.» Wir ergänzen: «Die Abgase werden ja nach hinten ausgestoßen! Nur der hinter dir Fahrende kriegt Krebs, zum Beispiel der Drängler auf der Autobahn!» – «Ja», wird unser Gutmensch erleichtert seufzen, «und der hat es nicht anders verdient!»
Wir loben: «Selbstmord wird einfacher. Früher musste man am Auspuff einen Schlauch befestigen und ins Wageninnere legen, das Ganze auch noch in einer geschlossenen Garage. Jetzt reichen ein paar Minuten im Stau.»
    Das gemeine Geschenk
Eine Atemschutzmaske «für längere Autofahrten». Solche Atemschutz- oder Staubschutzmasken gibt es in Großpackungen günstig bei eBay (zehn Stück für fünf Euro). «Sieh mal, mit tollem elastischem Halteband und einer Super-Nasenklammer für den einwandfreien Sitz. Die Sicht wird garantiert nicht beeinträchtigt, die Sprache nur ein bisschen verschleiert – und die Atmung, na ja. Hauptsache, die schädlichen Biopartikel werden rausgefiltert!»
    Böse Sprüche für gute Menschen
    «Die DDR hätte nach heutiger Denkschule eigentlich ein ökologisches Paradies sein müssen: keine Flüge nach Mallorca, keine Kiwis aus Neuseeland, eingeschränkter Individualverkehr, kein McDonald’s, Konsumverzicht allenthalben. Doch heraus kam eine gigantische Sondermülldeponie.» Dirk Maxeiner, Autor
    «Haltet euch an Einfachheit, Wahrheit, Natürlichkeit und überlasst mir den Rest.» Jack Benny, Schauspieler
    «Wenn wir die Zukunft des Planeten sichern wollen, müssen wir zuallererst aufhören, uns Rat in der Natur zu holen.» Richard Dawkins, Biologe

3. Sie bauen Krötentunnel
    Der Naturforscher Heinrich Faust verglich sich mit einem bedauernswerten Kriechtier: «Dem Wurme gleich ich, der den Staub durchwühlt, den, wie er sich im Staube nährend lebt, des Wanderers Tritt vernichtet und begräbt.»
    Sorry, Wurm. Ja, es kann sein, dass wir ab und zu auf einen Wurm treten, ohne es richtig zu merken. Sicher ist, dass wir mit jedem Schritt Kleinstlebewesen vernichten. Zoologen zufolge kommen bei einer Waldwanderung pro Kilometer locker ein paar tausend Tierchen zusammen, die unter unseren Sohlen zermalmt werden. Entsetzlicher Massenmord! Und wenn wir barfuß gehen wie vorbildliche Naturvölker? Kein Unterschied. Zum Glück sehen wir die Winzlinge nicht. Und falls wir im letzten Moment eine Mücke auf dem Boden sehen würden, würden wir vermutlich keinen Extra-Ausweichschritt machen.
    Bei kleinen Kröten ist das ganz anders. Besonders wenn sie erst fingernagelgroß sind. Manchmal wollen sie in diesem Alter unbedingt über die Straße. Es zieht sie zu einem Teich auf der anderen Seite. In Deutschland haben sie mittlerweile gute Chancen. Manche «AG Krötenschutz» hat schon Kröten in Eimern gesammelt und über die Straße getragen. Mittlerweile werden überall Tunnel samt Leitsystemen errichtet. Zwei anderthalb Kilometer lange Krötentunnel erhöhten die Kosten für eine Autobahn bei Düsseldorf um eine halbe Million Euro.
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