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Achtung, Gutmenschen!: Warum sie uns nerven. Womit sie uns quälen. Wie wir sie loswerden.

Achtung, Gutmenschen!: Warum sie uns nerven. Womit sie uns quälen. Wie wir sie loswerden.

Titel: Achtung, Gutmenschen!: Warum sie uns nerven. Womit sie uns quälen. Wie wir sie loswerden.
Autoren: Dietmar Bittrich
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hat in der Zeitung gelesen, dass das Wetter verrücktspielt, und das ist ärgerlich, wenn es verregnete Sommer zur Folge hat oder Sturmschäden an den Balkonkästen. Wenn die Gletscher sich zurückziehen und noch ein paar Ötzis freigeben, lässt sich das gerade noch verschmerzen. Und wenn die Polkappen so nach und nach wegtauen, freuen sich vielleicht die Eskimos. Überhaupt, dass es wärmer wird, ist nicht nur schlecht. Schade eigentlich, dass die Erde sich lediglich um sechs Grad erwärmen soll – und das erst bis zum Ende des Jahrhunderts. Das ist der eigentliche Skandal: Die richtig schönen Sommer kriegt man bei dem Zeitlupentempo gar nicht mehr mit!
    Umwelt-Gutmenschen sind strikt dagegen, dass der Regenwald abgeholzt wird, besonders im Tempo von drei Tennisplätzen pro Tag oder zwei Fußballfeldern pro Stunde, oder gar pro Sekunde? Sie sind für eine sofortige Schließung aller bekannten Ozonlöcher und für allgemeine Arterhaltung. Wenn man beizeiten auf die Gutmenschen gehört hätte, wären die Dinosaurier heute noch am Leben. Gute Menschen verwenden niemals Tropenholz, nur wenn sie nicht wissen, dass es Tropenholz ist. Das ist wie mit der Nuklearenergie und der Gentechnik. Nur wenn sie beides nicht verhindern können, müssen sie zwangsläufig davon profitieren. Und falls dann was schiefgeht, haben sie ja auf jeden Fall recht gehabt.
    Gute Menschen sind für die genaue Einhaltung des Kyoto-Protokolls, und sie sind sehr verärgert darüber, dass die Amerikaner das Protokoll noch nicht unterzeichnet haben, auch wenn niemand auf Anhieb sagen könnte, was eigentlich drinsteht. Auf jeden Fall sollen schädliche Emissionen reduziert werden. Gute Menschen produzieren keine schädlichen Emissionen. Wenn sie in den Urlaub fliegen, nehmen sie extra eine kleine Fluglinie, so etwas wie Ryan Air. Erstens, weil das günstiger ist, zweitens, weil eine kleine Fluglinie nicht so viel Kerosin in die Luft blasen kann. Dass die Billig-Airlines auf Kosten ihrer Angestellten so billig sind, ist deren Problem.
    Gute Menschen sind nun mal gegen Schadstoffe. Auch sie selbst stoßen nur Schadstoffe aus, wenn es gar nicht anders geht. Am Ende erkennt man sie daran, dass sie ihre Eltern ökologisch beerdigen lassen. Die letzten tröstenden Worte, die sie ihrer Mutter auf dem Sterbebett zuflüstern, lauten nach Auskunft der betreuenden Ärzte häufig: «Auf die Einbalsamierung verzichten wir, okay? In den Konservierungsmitteln sind Schadstoffe.» Oder: «Eine Verbrennung wäre einigermaßen schadstofffrei.» Oder: «Beruhige dich, du kommst in eine biologisch abbaubare Urne, Mutter.» Oft huscht dann ein irres Lächeln über das Gesicht der Verblassenden, besonders wenn sie sich zu Lebzeiten ungenügend für die Umwelt engagiert hat. Jetzt bleibt ihr nichts mehr anderes übrig.
    «Für den Sieg des Bösen reicht es schon, wenn die guten Menschen ihr Bestes tun», schrieb der schwarzhumorige Poet Charles Bukowski. Und jetzt tun sie ihr Bestes für die Umwelt.

21 scheußliche Dinge, die Umwelt-Gutmenschen heute tun müssen …
    … während wir uns entspannen
     
    Abfall trennen
    Energie sparen
    vollwertig essen
    bewusst fernsehen
    Haushalt giftfrei halten
    Filterpapier vermeiden
    Ratgebertelefon anrufen
    Essensreste kompostieren
    Grüne Punkte ausschneiden
    das Auto alternativ antreiben
    Konsumverhalten überdenken
    sorgsam mit Wasser umgehen
    E-Nummern auswendig lernen
    Nachhaltigkeit berücksichtigen
    Verbraucherzentrale alarmieren
    zum Blauen Umweltengel beten
    erneuerbare Ressourcen anzapfen
    Batterien zur Sammelstelle bringen
    Verbrauch an Klopapier reduzieren
    bewusst mit Kunststoffen umgehen
    alternative Waschmittel verwenden

Zehn böse Nachrichten, mit denen wir Umwelt-Gutmenschen aufmuntern können
    Gerade gute Menschen mit ihrer hochsensiblen Empfindsamkeit geraten leicht in düstere Stimmung. Manche Gutmenschen verlieren vorübergehend sogar das klare Bewusstsein. Mit den folgenden Sätzen, frisch und in wacher Sorge vorgetragen, können wir sie rasch wieder aufmuntern:
     
Die ersten Malaria-Mücken sind in Bayern angekommen!
Der Treibhauseffekt hat sich gestern erneut beschleunigt!
Jetzt warnen sogar die skeptischen Wissenschaftler!
Der Golfstrom scheint noch vor Jahresende zusammenzubrechen!
Das Ozonloch hat sich schon wieder ausgedehnt!
Alle Experten schlagen Alarm!
In den Polkappen sind neue Schmelzlöcher aufgetaucht!
Die Gletscher haben sich gestern noch weiter zurückgezogen!
Das Klima ist gekippt! Der Wald ist
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