Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Acht Augen sehen mehr als vier

Acht Augen sehen mehr als vier

Titel: Acht Augen sehen mehr als vier
Autoren: Ravensburger
Vom Netzwerk:
sagt Emily.
    Laura nickt, plötzlich ganz ernst. „Ihr Jungs habt ja keine Ahnung, wie oft solche Typen uns anmachen. Und dann sagen Polizisten wie dieser Wurster, wir sollen uns selber drum kümmern!“
    „Mich haben die besonders auf dem Kieker.“ Emily grinst zwar, aber sie guckt traurig. „Haut viel zu braun“, sagt sie.
    „Oder Klamotten zu chic, Haare zu blond“, ergänzt Laura und schüttelt ihr Seidenhaar, dass es knistert.
    Was die Mädels sagen, stimmt leider. Typen wie Huby gibt es haufenweise.
    Laura grinst schon wieder und murmelt: „Acht Augen sehen mehr als vier. Ein superstarkes Team wär’n wir!“
    Hä? Sie reimt einfach so drauflos. Acht Augen? Ach so, wir sind vier Leute … kapiert. Verrate bloß nicht, dass du kein Ass in Mathe bist, Milan!
    „Genial, Laura!“ Emily küsst Laura und beide umarmen einander. Mädels! Mit Knutschereien spinnen die alle. Wenn ich Finn so … jeder würde uns für Schwuchteln halten!
    Finn guckt mich an wie ein bremsender Porsche. Ich kann natürlich seine Gedanken lesen. Sind wir im falschen Film? Vergackeiern die zwei uns wie früher in der Grundschule? Was weiß man schon über Mädels?
    Ja, genau das denkt Finn, aber er sagt: „Ist das nicht ein bisschen kindisch?“
    Der hat’s nötig! Er hätte die Idee mit dem Verbrecherclub am liebsten selbst gehabt. Kindisch ist er mit seinem Minikalender und seinen sogenannten Aufzeichnungen. Da kann er Lauras Spruch als Motto reinschreiben. Aber das sage ich natürlich nicht.
    „Acht Augen sehen mehr als vier … stimmt ja eigentlich“, murmele ich stattdessen.
    „Idiot“, sagt Finn verärgert. „Deine vier grauen Zellen sind ja heute top in Form, Saurierhirn!“
    Ich töte ihn rasch mit einem finsteren Blick.
    „Finn, hör auf!“, herrscht ihn Emily plötzlich an. „Milan ist total in Ordnung. Krieg ich deine Handynummer, Milan?“
    Ich spüre, wie ich rot werde. Shit, meine Stimme kratzt und fiept. Dämlicher Stimmbruch, auch das noch.
    Ich diktiere mühsam und Emily speichert meine Nummer. Sie hat ein superteures iPhone mit tausend Funktionen. Da werd ich grasgrün vor Neid!
    „Das werden furchtbar langweilige Ferien“, seufzt Emily und steckt ihr Handy ein. „Wenn du nach Florida fliegst, Laura, bin ich ganz allein.“ Zu Finn und mir sagt sie: „Mein Pa kriegt erst Ende August Urlaub, der muss zu so ’nem Dentisten-Kongress und meine Ma will mich zu einer blöden Psychologentagung mitschleppen. Da sterb ich vor Langeweile.“ Genervt streicht sie sich das lackschwarze Haar hinter die Ohren. „Ich wär halt ein paar Tage lang praktisch ganz allein mit Frau Leitner. Und das erlauben meine Eltern nicht.“
    „Du gehst also doch mit deiner Ma mit?“, fährt Laura hoch. „Ich denk, du willst dableiben und holst Princess jeden Tag ab!“ Ihre Veilchenaugen bohren sich vorwurfsvoll in Emilys samtbraune.
    „Princess?“, fragt Finn. „Kenn ich die?“
    Die Mädchen antworten nicht. Sie kichern nicht mal. Sie zicken einander an.
    „Ja, doch, klar will ich hierbleiben …“, murmelt Emily schnell. „Aber meine Eltern machen Stress. Dafür kann ich nichts.“
    Laura schaut uns empört an. „Princess ist meine Hündin. Ein Sheltie. Sie ist total süß! Und sie braucht jeden Tag Auslauf.“
    „Princess!? Toller Name für einen Hund“, stichelt Finn.
    Laura schnaubt. „Ist ja nicht dein Hund, Schnarchnase!“
    „Shelties sind Hütehunde“, werfe ich rasch ein, damit sie nicht weiterzanken. „Ich kenn mich mit Hunderassen aus. Aber die meisten Shelties sind überzüchtet.“
    „Princess nicht!“ Lauras Blick wird noch finsterer.
    Oje! Jetzt hab ich ihren Wunderhund auch noch beleidigt.
    „Kann man aus Hütehunden Spurenschnüffler machen?“, überlegt Finn laut. Der wieder!
    „Nee. Die haben nicht die besten Nasen.“ Ich schüttele den Kopf. Jetzt könnte auch ich Finn zur Schnarchnase erklären. Ich beiße mir auf die Lippen, mehr sage ich lieber nicht.
    „Wir müssen sowieso los.“ Laura springt auf, als hätte sie auf einer Sprungfeder gesessen. „Komm, Emily, Princess muss Gassi. Tschüss, Jungs! Und wenn ihr einen Täterhinweis habt, hetzen wir Princess auf den Typ.“
    Sie kichern und weg sind sie. Mädels! Ich sag es ja.

Hi, Milan, kannst du morgen um 2 mit zu Laura kommen? Sie will dir Princess vorstellen. Bring ruhig auch Finn mit.
LG , Emi
    SMS von Emily! Ich glaub es nicht. Nur hab ich morgen leider keine Zeit. Ich habe mich bei Antonio angemeldet. Wenn ich aushelfe,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher