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8 Science Fiction Stories

8 Science Fiction Stories

Titel: 8 Science Fiction Stories
Autoren: Hrsg Martin Greenberg
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es wa­ren auch noch ge­nug Leu­te vor­han­den, um die Zi­vi­li­sa­ti­on in Gang zu hal­ten; ein paar Jahr­hun­der­te lang herrsch­ten fins­te­re Zei­ten, aber es gab kei­nen Rück­fall in die Bar­ba­rei, kein Noch­mals-von-vor­ne-An­fan­gen. In sol­chen Zei­ten ge­wöhnt man sich schnell wie­der dar­an, Ker­zen als Licht und Holz als Brenn­stoff zu be­nut­zen; nicht, daß man ver­ges­sen hät­te, wo­zu Elek­tri­zi­tät und Koh­le gut sei­en; bloß des­halb, weil man ob all der Wirr­nis­se und Um­wäl­zun­gen sein Gleich­ge­wicht ver­lo­ren hat und so ein Weil­chen braucht, um sich zu fan­gen. Das Wis­sen ist da, nach wie vor – nur ist es zeit­wei­lig au­ßer Kraft ge­setzt, bis wie­der Ord­nung herrscht.
    Ein blow-up-Krieg ist da an­ders; in ihm wer­den neun Zehn­tel der Erd­be­völ­ke­rung und gar mehr ge­tö­tet – oder aber neun Zehn­tel der ge­sam­ten Ras­se, soll­te sie sich auch auf die an­de­ren Pla­ne­ten aus­ge­brei­tet ha­ben. Dann ist es so­weit; die Welt ver­sinkt in ab­grund­tie­fe Bar­ba­rei, und erst die hun­derts­te Ge­ne­ra­ti­on ent­deckt von neu­em Me­tal­le, um ih­re Speer­spit­zen auf­zu­bes­sern.
    Aber ich schwei­fe schon wie­der ab.
    Nach­dem ich im La­za­rett aus mei­ner Be­wußt­lo­sig­keit er­wach­te, wur­de ich lan­ge Zeit von Schmer­zen heim­ge­sucht; denn da­mals gab es kei­ne Nar­ko­ti­ka mehr. Ich hat­te hoch­gra­di­ge Strah­len­schä­den, un­ter de­nen ich die ers­ten paar Mo­na­te un­säg­lich litt, bis sie dann all­mäh­lich heil­ten. Ich schlief nicht – das war das Ko­mi­sche dar­an; aber es war auch er­schre­ckend, denn ich ver­stand nicht, was ge­sche­hen war, und das Un­be­kann­te ist im­mer er­schre­ckend. Die Ärz­te küm­mer­te das we­nig – schließ­lich war ich ei­ner von Mil­lio­nen Strah­len­ge­schä­dig­ten oder an­ders­wie Ver­wun­de­ten –, und ich glau­be, sie nah­men mei­ne An­ga­ben nicht recht ernst. Sie dach­ten wohl, ich hät­te die letz­te Zeit we­nig ge­schla­fen und wür­de jetzt ent­we­der über­trei­ben oder aber ei­nem Irr­tum un­ter­lie­gen. Da­bei har­te ich tat­säch­lich nicht mehr ge­schla­fen. Es ver­ging ei­ne ganz schö­ne lan­ge Zeit, bis ich wie­der ein­mal schlief – selbst nach­dem ich ge­heilt und aus dem La­za­rett ent­las­sen wor­den war; ge­heilt üb­ri­gens auch von mei­ner Hy­po­phy­sen-Stö­rung und ent­las­sen im bes­ten Ge­sund­heits­zu­stand.
    Ich schlief drei­ßig Jah­re lang nicht. Dann schlief ich, und gleich sech­zehn Jah­re lang. Am En­de die­ser sechs­und­vier­zig­jäh­ri­gen Pe­ri­ode be­fand ich mich, rein phy­sisch ge­se­hen, im Al­ter von drei­und­zwan­zig.
    Fängst du jetzt an zu be­grei­fen, was ge­sche­hen war, so wie ich da­mals an­fing, es zu be­grei­fen? Die Strah­lung – oder Kom­bi­na­ti­on meh­re­rer Strah­lungs­ar­ten –, der ich aus­ge­setzt war, hat­te die Funk­tio­nen mei­ner Hy­po­phy­se ra­di­kal ge­än­dert; dar­in in­be­grif­fen wa­ren auch noch an­de­re Fak­to­ren. Ich stu­dier­te ein­mal En­do­kri­no­lo­gie, vor et­wa hun­dert­fünf­zig­tau­send Jah­ren, und ich glau­be, ich fand die grund­le­gen­den Zu­sam­men­hän­ge her­aus. Wenn mei­ne Über­le­gun­gen von da­mals stimm­ten, war das, was mir pas­sier­te, ein un­glaub­li­cher Zu­fall.
    Da­mit wa­ren die Fak­to­ren der Zer­set­zung und Al­ters­schwä­che na­tür­lich nicht aus­ge­schal­tet, aber ihr Wir­kungs­grad wur­de un­ge­fähr fünf­zehn­tau­send­mal ver­rin­gert. Ich al­te­re in ei­nem Ver­hält­nis von ei­nem Tag zu fünf­und­vier­zig Jah­ren. Al­so bin ich nicht un­s­terb­lich. In den letz­ten hun­dert­acht­zig Mill­en­ni­en bin ich um elf Jah­re ge­al­tert. Mein phy­si­sches Al­ter be­trägt jetzt vierund­drei­ßig.
    Und fünf­und­vier­zig Jah­re sind für mich wie ein Tag; et­wa drei­ßig da­von bin ich wach – et­wa fünf­zehn schla­fe ich. Ein Glück, daß ich mei­ne ers­ten »Ta­ge« nicht in ei­ner Pe­ri­ode voll­kom­me­ner so­zia­ler Zer­rüt­tung oder Bar­ba­rei ver­brach­te – ich hät­te mei­ne ers­ten paar Schla­fens­zei­ten nicht über­lebt. Aber, wie ge­sagt, das Glück war mir hold, und so über­leb­te
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