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8 Science Fiction Stories

8 Science Fiction Stories

Titel: 8 Science Fiction Stories
Autoren: Hrsg Martin Greenberg
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trennt die SF von der phan­tas­ti­schen Er­zäh­lung, vom Mär­chen, von der Le­gen­de. Ray Brad­bu­ry drückt die­sen Un­ter­schied sehr wun­der­bar aus:
    »SF geht Hand in Hand mit dem Uni­ver­sum.
    Fan­ta­sy reißt es nie­der, dreht das In­ne­re nach au­ßen, läßt es ver­schwin­den, läßt Men­schen durch Mau­ern wan­dern und zieht un­glaub­li­che Zir­kus­se auf, wo See­schlan­ge, Me­du­sa und Schi­mä­re Ze­bra, Af­fe und Ar­ma­dil­lo er­set­zen.
    SF ba­lan­ciert Sie auf ei­ner Klip­pe.
    Fan­ta­sy stößt Sie hin­ab!«
    Fre­d­ric Brown drückt mit an­de­ren Wor­ten das­sel­be aus:
    »SF be­schäf­tigt sich mit Din­gen, die sein könn­ten – oder ei­nes Ta­ges wer­den könn­ten.
    Fan­ta­sy be­schäf­tigt sich mit Din­gen, die nicht sind und nie sein wer­den.
    In der SF wird nichts als selbst­ver­ständ­lich an­ge­nom­men.
    In der Fan­ta­sy ver­langt nie­mand Er­klä­run­gen!«
    Das wis­sen­schaft­li­che Ele­ment ist es al­so, das ge­ge­ben sein muß, wenn das Werk An­spruch auf die Be­zeich­nung Science Fic­ti­on er­he­ben will.
    Theo­do­re Stur­ge­on, der Psy­cho­lo­ge der SF, de­fi­niert sie so:
    »SF – das sind Ge­schich­ten, die ih­ren Sinn ver­lie­ren, so­bald man das wis­sen­schaft­li­che Ele­ment weg­läßt!« Stur­ge­on sagt aber auch an an­de­rer Stel­le:
    »Ei­ne SF-Sto­ry ist ei­ne Ge­schich­te, die den Men­schen als Mit­tel­punkt sieht, die ein mensch­li­ches Pro­blem be­han­delt und ei­ne mensch­li­che Lö­sung bie­tet, die aber oh­ne ih­ren wis­sen­schaft­li­chen Ge­halt über­haupt nicht zu­stan­de ge­kom­men wä­re.«
    Stur­ge­on sieht al­so den Men­schen im Mit­tel­punkt. Ganz im Ge­gen­satz zu John W. Camp­bell, jr.:
    »SF ist von tech­nisch ge­sinn­ten Men­schen über tech­nisch ge­sinn­te Men­schen zur Be­frie­di­gung tech­nisch ge­sinn­ter Men­schen!«
    Die­ser Camp­bell­schen De­fi­ni­ti­on schließt sich sinn­ge­mäß auch die Ed­mund Cri­spins an:
    »Ei­ne Science Fic­ti­on-Sto­ry setzt ei­ne Tech­no­lo­gie oder ei­ne tech­no­lo­gi­sche Aus­wir­kung oder ei­ne Stö­rung der Na­tur­ge­set­ze vor­aus, wie sie die Mensch­heit bis zum Zeit­punkt der Nie­der­schrift noch nicht be­sitzt oder er­fah­ren hat.«
    Wir se­hen hier die ver­schie­de­nen Ge­sichts­punk­te. Al­le De­fi­ni­tio­nen sind zu­tref­fend, und es gibt ge­nü­gend Bei­spie­le da­für, die hier auf­zu­zäh­len ins Ufer­lo­se füh­ren wür­de. Aber al­lein für sich sind sie zu be­grenzt. Nimmt man sie zu­sam­men, so er­gän­zen sie sich in wun­der­ba­rer Wei­se. Über­haupt, wo wä­re der Mensch oh­ne die Tech­nik? Oder die Tech­nik oh­ne den Men­schen?
    Die SF-Li­te­ra­tur zeigt uns Ex­tre­me. Sie ist viel­fach ein Spiel mit Idee und Lo­gik. Die Ur­sa­che hier­für liegt viel­leicht in der Fül­le ih­rer Mög­lich­kei­ten, die noch nicht al­le er­schlos­sen sind, und in ih­rer ra­schen Ent­wick­lung. Was im­mer auch da­für ver­ant­wort­lich ist, die­se Ex­tre­me sind kei­nes­wegs ein Punkt zu­un­guns­ten des Gen­res; im Ge­gen­teil, sie ha­ben ih­re ganz be­son­de­ren Rei­ze. Die Science Fic­ti­on ist ein Zei­chen großer Phan­ta­sie. Und das ist we­der ver­werf­lich noch ein Aus­druck geis­ti­ger La­bi­li­tät: Denn Phan­ta­sie, und nur Phan­ta­sie, ist die Vor­aus­set­zung al­ler Schöp­fung!
    SF be­faßt sich al­so mit je­nen Din­gen, die noch nicht pas­siert sind, die noch nicht Wirk­lich­keit sind.
    Bri­an W. Al­diss, an­läß­lich des 17. Welt­tref­fens 1959 in De­troit zum viel­ver­spre­chends­ten neu­en Au­tor er­nannt, i960 zum Prä­si­den­ten der Bri­ti­schen Science Fic­ti­on As­so­cia­ti­on ge­wählt, er­klärt das Gen­re fol­gen­der­ma­ßen :
    »SF wird von ei­nem ›wenn‹ ge­lei­tet, und der Schrift­stel­ler muß den Le­ser da­von zu über­zeu­gen ver­su­chen, daß es pas­sie­ren könn­te. Un­ter­läßt er dies, dann schreibt er Fan­ta­sy und kei­ne SF. Ge­or­ge Or­wells ANI­MAL FARM ist Fan­ta­sy, sein 1984 ist SF!«
    »SF hat uns al­len viel zu sa­gen, denn sie ist, wenn von Qua­li­tät, ein Spie­gel, in dem wir un­se­re Welt se­hen, un­se­re Zu­kunft, uns selbst«, meint Fre­de­rik, Pohl. Nie­mand, der
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