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52 Verführungen: Ein Paar holt sich die Lust zurück - (German Edition)

52 Verführungen: Ein Paar holt sich die Lust zurück - (German Edition)

Titel: 52 Verführungen: Ein Paar holt sich die Lust zurück - (German Edition)
Autoren: Betty Herbert
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sowie eine Biopsie.
    Nach meinem Besuch beim Gynäkologen strahlte ich drei Tage lang wie eine Grinsekatze und freute mich, weil meinen Problemen endlich auf den Grund gegangen würde. Doch dann wurde mir plötzlich klar, was das alles bedeuten konnte. Nächste Woche werde ich auf Gebärmutterhalskrebs getestet. Ich will mir nicht überlegen, was es für Folgen hätte, wenn der Befund positiv wäre.

Verführung Nr. 2
KAPITULATION
    W ir verabreden uns zur zweiten Verführung – jetzt ist Herbert an der Reihe – für Samstagnachmittag.
    Ich arbeite mit Pädagogen und helfe Lehrern, mehr Kreativität in ihrem Unterricht zu entwickeln. An diesem Freitagabend bin ich bei einem insgesamt mehrtägigen Seminar. Das gibt mir reichlich Zeit, mir zu überlegen, was Herbert wohl plant – und ob es ihm überhaupt gelingen wird, irgendetwas zu planen.
    Am Samstag um die Mittagszeit ist meine Veranstaltung zu Ende, und ich schicke Herbert eine SMS: In ca. 45 Min. zu Hause. Sollen wir uns ein Mittagessen besorgen?
    Seine Antwort kommt unverzüglich: Erst die Verführung.
    Wow. Ich erlebe, was man wohl als Schauer der Erregung bezeichnen könnte. Und ich verdränge den bösen Gedanken, dass es hoffentlich schnell gehen wird, weil ich bereits am Verhungern bin.
    Auf der Heimfahrt studiere ich im Kopf eine Proforma-Entschuldigung für den Zustand meiner Bikinizone ein (meine Kosmetikerin kann sie im Moment nicht wachsen, angeblich weil ihr Auto kaputt ist). Außerdem frage ich mich, ob ich vorher noch einen Abstecher ins Bad schaffe, um meine Zähne mit Zahnseide zu reinigen, ehe es losgeht.
    Als ich die Haustür aufschließe, bin ich wirklich ziemlich nervös. Im Haus ist es totenstill. Mitten auf dem Boden im Flur liegt ein zusammengefalteter Zettel, auf dem »Verführung« steht. Ich stelle meine Taschen ab und falte ihn auseinander.
    Geh ins Schlafzimmer hinauf und zieh dich aus. Auf dem Bett liegt ein Schal – benutze ihn als Augenbinde und leg dich hin. Du sollst es bequem und warm haben.
    Sobald du bereit bist, werde ich hereinkommen. Ich werde nicht mit dir sprechen. Ich werde deine Hände mit dem Bademantelgürtel fesseln, und dann werde ich dich stimulieren. Wenn du dich zu irgendeinem Zeitpunkt nicht wohlfühlen solltest, sag es einfach.
    Junge, Junge, er hat mich wirklich beim Wort genommen. Ich begreife sofort, dass sich das alles auf eine Unterhaltung bezieht, die wir vor ein paar Wochen geführt haben und in der ich sagte, dass ich manchmal einfach nur die Lust konsumieren möchte, die er mir bereitet, ohne mir Gedanken darüber machen zu müssen, wie ich sie erwidern soll. Es kostet mich einige Mühe, nicht darüber zu kichern, dass er sich für einen Bademantelgürtel entschieden hat und nicht für etwas, sagen wir, weniger Alltägliches. Eine Kordel aus Seide, vielleicht? Nein, wir wollen es ja nicht gleich übertreiben.
    Herbert sitzt also offensichtlich im Nebenzimmer und wartet auf mich. Das allein ist schon irgendwie aufregend. Ich ziehe meine Sachen aus und lege sie gefaltet auf die Kommode, dann setze ich mich aufs Bett. Mein Paisleyschal ist über das Kissen drapiert. Ich verbinde mir damit die Augen und lege mich auf den Rücken.
    Anscheinend hat Herbert sehr aufmerksam gelauscht, denn ich muss nicht lange warten. Er kommt herein, und ich lache leise auf. Damit will ich ihm signalisieren, dass ich keine Angst habe, sondern es genieße. Er verkneift es sich, mich zu begrüßen, wie ich es erwartet habe. Stattdessen höre ich nur, wie er sich mir nähert. Sanft nimmt er meine rechte Hand und küsst sie, anschließend bindet er mit dem Bademantelgürtel ums Handgelenk. Mir wird klar, wie spürbar vertrauenerweckend er vorgeht – der Gürtel ist weich und vertraut, und er bindet ihn nicht zu fest, sodass ich leicht herausschlüpfen könnte. Mit der anderen Hand verfährt er ebenso.
    Meine Sinne arbeiten bereits ganz anders als sonst. Weil ich nichts sehen und nichts aktiv berühren kann, erscheint mir die Umgebung irgendwie weitläufiger. Ich erlebe bewusst die Pausen zwischen Herberts Berührungen, in denen ich nicht weiß, was als Nächstes passieren wird. Auch mein Geruchssinn ist geschärft; ich rieche etwas Fremdes an ihm und frage mich, ob er Aftershave trägt, um mich zu verwirren (normalerweise empfindet er Rasierwasser als eine Art Affront gegen seine natürliche Männlichkeit). Rückblickend glaube ich, dass er gar keins benutzt hat und ich nur alles verfremdet wahrgenommen habe.
    Später am
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