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51 - Mord auf Kregen

51 - Mord auf Kregen

Titel: 51 - Mord auf Kregen
Autoren: Alan Burt Akers
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Beleidigung meiner Ehre wird nicht hingenommen. Bei Vox, Ornol, du bist ein Cramph unter Cramphs!«
    Chaos brach aus. Lodermair brüllte etwas über Rasts und Cramphs, Tapos und Squirms, während er mit den Armen fuchtelte. Der Richter trat klugerweise einen Schritt zurück. Die Speerträger warteten auf Befehle. Als zuständiger Kapitän der Wache schnauzte der Cadade seinen zu Boden gefallenen Deldar an, sofort wieder aufzustehen. Er musterte Tralgan. »Also gut, Kyr Tralgan. Keine Ketten. Begleite uns einfach zum Schloß – wenn du so freundlich wärst.«
    Nun kannte Tralgan keinen der Jurukker der Wache. Es waren alles neue Männer, denn er war lange auf Abenteuersuche fort gewesen, vielleicht länger, als es gut gewesen war. Er sah allerdings, daß dieser Cadade, ein gewisser Jiktar Claydoin Ma-Le, sein Handwerk verstand. Es war ein Pachak mit zwei linken Armen und einer sehr energischen Art, wie es für die Pachak-Diffs üblich war. Also nickte Tralgan bloß und durchschritt das Tor in Richtung des Weges, der zum Schloß hinaufführte – seinem Schloß, sobald Prinzessin Didis Nazabni, die in ihrem Namen regierte, die Angelegenheit durchschaut und Recht gesprochen hätte.
    Es gab keinen Zweifel, daß das Adelsgeschlecht der Vorner im Laufe der Perioden viele finstere und blutige Taten verübt hatte. Nalgre, sein Vater, hatte ... Tralgan beschloß, nicht mehr daran zu denken. Er wollte Freude und Frohsinn nach Culvensax bringen. Einige der Söldnerwächter, die sein Vater in Dienst genommen hatte, hatten sich als wenig vertrauenswürdig erwiesen. Vielleicht war diese neue Truppe aus einem anderen, besseren Holz geschnitzt. Der Jiktar Claydoin Ma-Le hatte sein Pachak-Nikobi gegeben und würde treu dienen. Tralgan war sich dessen nur zu bewußt; sein Vater hatte sie früher nie in Dienst genommen. Als Heranwachsender war das Tralgan nie aufgefallen. Er hoffte, daß sich sein Vater in seinen letzten Jahren geändert hatte.
    Die Schloßfestung Vornerstein enthielt weitläufige Verliese, ein Vermächtnis der schlechten alten Tage. Man steckte Tralgan in keine Zelle; man brachte ihn in eine kleine Zimmerflucht im Tothturm. Der Cadade sagte etwas steif: »Man hat mir befohlen, dir zu gestatten, Rapier und Main-Gauche zu behalten. Deine restlichen Waffen mußt du abgeben.« Er gestikulierte mit der oberen linken Hand. »Eine Formsache.«
    Tralgan blieb wohl keine Wahl, also schnallte er das Kampfschwert, die kurzschäftige Axt und die auf der rechten Schulter befestigten Terchicks ab. Man nahm ihm den langen vallianischen Dolch. Der Pachak erzählte ihm, daß er der Jungfrau mit dem Vielfältigen Lächeln noch keine zwei Monate diene. Er zögerte, und Tralgan gewann den klaren Eindruck, daß Jiktar Ma-Le auf seinem neuen Posten nicht besonders glücklich war.
    »Elten Ornol Lodermair ...«, setzte der Pachak an.
    Er wurde brüsk unterbrochen. »Ich bin der Elten!«
    »Damit habe ich nichts zu tun, Kyr. Ich bin meinem Nikobi verpflichtet.«
    Danach wurde eine Mahlzeit aufgetragen, und Tralgan aß, wie jeder Paktun ißt, wenn sich die Gelegenheit bietet. Er streifte unruhig durch die Gemächer. Wie lange würde die Nazabni brauchen, um diesen Verrat ungeschehen zu machen?
    Ein Gon mit geschorenem Kopf trat ein, um ihm mitzuteilen, daß er in den Gemächern des Elten verlangt werde. Tralgan beherrschte sich und folgte dem Gon die Stufen zu den Räumen hinauf, die einst seinem Vater gehört und in denen er als Kind gespielt hatte. Lodermair hatte sich mit schwerbewaffneten Wachen umgeben; er teilte ihm mit höhnischem Grinsen mit, man habe der Nazabni eine Botschaft geschickt. »Wie du und die ganze Welt sehen können, bin ich ein gerechter Herr.«
    Der Richter war nicht anwesend, und Tralgan hoffte, er werde so schnell machen, wie er nur konnte. Er war zuversichtlich, daß Prinzessin Didi in ihrer Provinz Urn Vennar kein Unrecht zulassen werde. Die Nazabni war die Tochter des alten Nazab Erinor Farlan, die vom Herrscher dazu eingesetzt worden war, Prinzessin Didis Provinz zu regieren. Es gab einen neuen Herrscher in Vallia, sein Name war Drak, und seine Frau Silda war die neue Herrscherin. Tralgan hatte volles Vertrauen in die Rechtsprechung Vallias und daß sie zügig erfolgte.
    Der Gon, der in seinem Dienergewand überaus kriecherisch aussah, führte ihn die Treppe hinunter. Er sagte kein Wort. Er stieß die Tür auf, und Tralgan betrat das Gemach.
    Er erstarrte. Auf den ersten Blick war alles klar. Man hatte ihn
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