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47 - Die Geißel von Antares

47 - Die Geißel von Antares

Titel: 47 - Die Geißel von Antares
Autoren: Alan Burt Akers
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Stelle, wo sie den größten Schaden anrichten würden.
    Ich persönlich bin der Überzeugung, daß der Betrunkene außer Überraschung nicht viel spürte. »Zhunk!« stieß er hervor, stand einen Augenblick lang wie ein Tor da, das von einem Rammbock getroffen wird, klappte dann leise zusammen und blieb zusammengekrümmt auf der Seite liegen.
    Hier in Balintol befanden wir uns näher am Äquator als in Vallia, daher gingen die Sonnen von Scorpio schnell unter, und die Abenddämmerung war nur von kurzer Dauer. Ein Stück hinter uns zeigten aufstiebende Funken an, wo die von den Katakis angeführte Horde fackelschwingend nach unserem Blut dürstete. Wir hörten ihr Gebrüll, einen furchterregenden Laut, einen Laut, der menschlichen Kehlen eigentlich niemals entsteigen dürfte. Aber er tat es.
    Ich packte Vedas Hand und zerrte sie weiter. Sie riß sich wütend los und lief voraus, wunderschön und geschmeidig im flackernden Lichtschein. Jäh überfiel mich ein durchdringender Schmerz. Ah! Delia! Wieviel schöner war doch meine Delia, Delia von Delphond, verglichen mit diesem hübschen Mädchen hier!
    Nicht zum ersten Mal fragte ich mich, was ich hier eigentlich tat; da hetzte ich durch fremde Länder, wo ich doch eigentlich alle Geschwindigkeitsrekorde zurück nach Esser Rarioch hätte brechen sollen, wo ich Delia wieder in die Arme schließen konnte. Bei Vox! Ich kannte den Grund. Die Herren der Sterne zwangen mich dazu. Selbst in diesem Augenblick lag der größte Teil meines Schicksals in ihren übermenschlichen Händen.
    Ich lief in dem Wissen durch die nächtlichen Straßen Prebayas, daß ich hier nicht wegkonnte, bis ich meine Mission erfolgreich abgeschlossen hatte. Diese verdammten Dämonen, die schrecklichen Ibmanzys, würden ganz Balintol überschwemmen und alles auf ihrem Weg zerstören. Die Regentin C'Chermina würde sich an ihrem Triumph weiden, Balintol im Blut ertrinken. Und ich hätte darin versagt, den Subkontinent gegen die Shanks zu vereinigen.
    Daran durfte ich natürlich nicht einmal denken.
    Die Meute verfolgte uns beharrlich.
    Wir eilten durch armselige Gassen, schlüpften in Seitenstraßen und behielten einen ordentlichen Schritt bei.
    Die Verfolger blieben uns hartnäckig auf den Fersen.
    Sie machten es unmöglich, daß ich zusammen mit Veda den Ort aufsuchte, der ursprünglich mein Ziel gewesen war. Wir konnten sie nicht abschütteln.
    Bei Krun, dafür gab es nur eine vernünftige Erklärung!
    Ich warf Veda, die an den verschwommenen Lichtern vorbei durch die Schatten lief, einen scharfen Blick zu; sie würde wohl ihre besondere Gabe bemühen und den Rest der geliehenen Kleidung abstreifen müssen.
    Mittlerweile waren auf den breiteren Straßen mehr Leute unterwegs. Wir waren durch die Hintergassen geflohen, mußten gezwungenerweise jedoch öfter eine der Straßen überqueren oder sogar benutzen, auf denen sich die abendlichen Vergnügungen abspielten. Puppenbühnen, Feuerschlucker, Essenstände und Balladensänger beherrschten das fackelerleuchtete Straßenbild. Bettler baten unablässig um milde Gaben. Wir verlangsamten unsere Schritte und gingen nur noch schnell. Veda zog zwar bewundernde Blicke auf sich, aber ihre Aufmachung fiel in der Menge nicht sonderlich auf. Es gab viele dürftig bekleidete, übertrieben geschminkte Frauen, die sich lautstark amüsierten.
    Wir kamen zu einem Kyro, der bedeutend besser beleuchtet war als die anderen Plätze dieser Gegend. Die Leute bewegten sich auf einen großen, mit Lampen behängten Bau zu, aus dem die Töne populärer Melodien drangen.
    »Wir müssen da rüber!« stieß Veda hervor. »Es gibt keinen anderen Weg.«
    Ich wollte ihr schon zustimmen und folgen, da verharrte ich plötzlich.
    »Warte, Veda. Das hier könnte genau der richtige Ort sein.«
    Sie warf mir einen Blick zu. Nun hatte ich einen langen Tag hinter mir, an dem viel geschehen war. Ich hatte das Recht, müde zu sein. Wie Sie wissen, ist Müdigkeit eine Sünde und muß überwunden werden. Aber Veda? Sie hatte ein paar gefahrvolle Situationen durchgemacht und war nun vermutlich der Erschöpfung nahe. Eine Entscheidung war fällig.
    Ich traf sie. »Wir gehen hinein«, sagte ich. »Und lächle!«
    »Du ...!« fing sie an. »Ja, gut«, sagte sie dann. »Ich verstehe.«
    Wir schlossen uns den Pärchen an und bezahlten den Eintritt, ein Silberstück für jeden. Als wir eintraten, wurde mir wieder einmal deutlich, wie sehr sich Balintol mit seiner Atmosphäre von den anderen Nationen
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