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42, weiblich, Single ... sucht jungen Lover (Renée Corrillas Erotikreihe) (German Edition)

42, weiblich, Single ... sucht jungen Lover (Renée Corrillas Erotikreihe) (German Edition)

Titel: 42, weiblich, Single ... sucht jungen Lover (Renée Corrillas Erotikreihe) (German Edition)
Autoren: Renée Corrilla
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dich“, sagt sie und lacht. Aber als er an unserem Tisch vorbeikommt, treffen sich unsere Blicke, und Clemens lächelt für einen Augenblick.
     
    ***
    Ich habe mir siebenmal versucht, das Rauchen abzugewöhnen, aber ich bin jedes Mal gescheitert. Ich stehe draußen vor der Tür und sehe zu, wie die Autos langsam und leise dahinrollen auf der schneebedeckten Fahrbahn. - „Süchtig?“, sagt eine Stimme hinter mir, und ohne mich umzudrehen, weiß ich, wem die Stimme gehört. - „Leider.“ - Er stellt sich neben mich, zündet eine Zigarette und sieht mich kurz an. „Tut mir leid. Das mit dem Arcimboldo.“ - „Wenn jeder die Bilder anfassen würde, was glauben Sie, wie die in einem Jahr aussehen?“ - „Ich weiß. Aber ich bin danach süchtig.“ - „Ist das die große Ausrede für alles? Süchtig zu sein?“ - Er ist nur etwas größer als ich, was mich etwas überrascht. - „Seien Sie nicht zu streng mit mir“, sagt er. „Jedenfalls nicht, bevor Sie mich kennengelernt haben.“ - er streckt mir die Hand entgegen - „Ich bin Clemens.“ - Ich nehme sie. „Der Sohn des Herrn Bürgermeisters.“ - „Oh“, sagt er. „Das ist fies, mich so zu definieren.“ - „Warum? Macht doch einen guten Job, der Herr Papa.“ - „Finde ich nicht. Aber wenn Sie das glauben und mich deswegen gleich mal sympathisch finden – schön.“ - Ich spüre ein Kribbeln, ich weiß nicht wo, ich krieg ne Gänsehaut auf meinen Armen, ich denke an das, was ich in der Toilette erlebt habe, stelle mir vor, dass ich die Glückliche gewesen wäre. - „Sie arbeiten im Museum?“ - „Vorübergehend.“ - „Das heißt?“ - „Ich bin für die Sonderausstellung im Frühling zuständig. Danach werde ich wahrscheinlich ein paar Monate in Wien arbeiten, um eine andere Ausstellung vorzubereiten, danach vielleicht Venedig ....“ - „Wien ist schön“, sagt er. „Schöner als unsere Stadt.“ - „Wien ist groß. Zu groß für mich. Ich brauch was Kleines“, sage ich. - „Frauen stehen doch auf was Großes“, sagt er, und die Aussage ist so dämlich, dass ich nichts darauf sage. Und nach ein paar Zügen sage ich dann doch etwas: „Mögen Sie Liszt?“ - „Ich liebe Liszt.“ - er sieht mich wieder an, lange, zu lange - „O lieb so lang' du lieben kannst.“ - Ich nicke, kann meine Überraschung kaum verbergen. „Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein 24-Jähriger dieses Stück kennt?“ - „Ich höre alles“, sagt er. „Auch Rammstein. Ich liebe jede Art von Musik. Und ich liebe es darüber zu lesen.“ - „Auch zu schreiben? Musikkritiker sind rar geworden in der Gegend.“ - „Schöne Frauen auch.“ - „Das kann ich nicht beurteilen.“ Ich kenn mich nicht aus mit dem Jungen. Er macht den billigsten Witz der Welt, kennt aber Franz Liszt, er macht es auf einer Toilette in einem Restaurant, lässt aber den Gentleman raushängen, indem er einen teuren Anzug trägt, indem er gepflegt spricht, frei von jedem Akzent, der hier in der Region vorherrscht. - „Darf ich Sie nach der Arbeit auf einen Drink einladen, Michaela?“ - „Mich?“, sage ich und gebe mich überrascht. - „Ich suche ein Lokal, in dem ein Klavierspieler Liszt zum Besten gibt.“ - „Nach der Arbeit steh ich mehr auf Rammstein.“ - Er lacht. „SIE hören nicht Rammstein!“ - „Woher wollen Sie das wissen?“ - „Sie haben keine Rammstein-Ohren.“ - „Rammstein-Ohren?“ - „Sie haben schöne Ohren. Zarte, kleine, aber nicht zu klein. Rammstein-Ohren sind riesig und dunkel und haarig!“ - Ich muss lachen, ich seh ihn an und pruste los, was will der Kerl von mir? - „Lachen Sie nicht“, sagt er. „Ich bin Ohrenspezialist.“ - „HNO-Arzt?“ - „Nein. Ich knabbere gerne an ihnen.“ - „Wie dieser Boxer? Der dem anderen ein Stück abgebissen hat?“ - Er schweigt. Schweigt lange. „Ich dachte, Sie seien romantisch“, sagt er. - „Und ich dachte ...“ - „Was dachten Sie?“ - „Ich dachte mir ...“ - „Ja?“ Er legt seine Hand auf meine Schulter, was unpassend ist, ungehörig, beinahe unverschämt. Aber es stört mich nicht. Nicht in diesem Moment. „Ich denke, es ist kalt, und wir sollten wieder reingehen.“ - „Ich gehe nach Hause“, sagt er. „Und ich würde gerne wissen, ob Sie mit mir noch was trinken würden?“ - „Ich bin um 5 fertig. Treffen wir uns in der Altstadt.“ - „Sehr gerne. Und wo?“ - Ich drücke meine Zigarette an einem Begrenzungspfahl aus und schnippe sie auf die Straße. „Sie werden mich
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