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330 - Fremdwelt

330 - Fremdwelt

Titel: 330 - Fremdwelt
Autoren: Jo Zybell
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Raumschiff, das offenbar führerlos auf die Erde zukommt. Der Schrei des sterbenden Streiters hat die Besatzung getötet, aber Matt will das Schiff nutzen, um das Trümmerstück vom Erdkurs abzubringen. Doch da rast von der Erde eine Atomrakete heran, verfehlt die AKINA nur knapp und zerlegt den Brocken. Woher kam sie? Takeo errechnet als Ausgangspunkt Kourou in Französisch-Guayana. Doch bevor sie dorthin fliegen, muss Matt noch eine Entscheidung treffen: zwischen Aruula und seiner neuen Liebe Xij Hamlet. Als er sich für Letztere entscheidet, verlässt Aruula ihn und bleibt vorerst mit Rulfan und Vogler auf Canduly Castle.
    In Kourou stoßen Matt, Xij und Miki Takeo auf eine Gesellschaft, die uralten Riten folgt und so den Weltraumbahnhof der ESA instand hält. Takeo gelingt es, weitere Abfangraketen zu starten und die meisten Trümmer abzuwehren. Unter denen, die durchkommen, ist ein Brocken, der neben Canduly Castle einschlägt und den Keller zum Einsturz bringt. Aruula wird beinahe gelähmt, als sie Rulfans Familie mit ihrem Körper abschirmt.
    Gleichzeitig wird auch Matt verletzt, von einer Schlange. Indios mit Totemtieren um den Hals überfallen Kourou, um Waffen zu erbeuten. Miki Takeo bringt einen Peilsender an einem der Gewehre an. Nachdem Matt genesen ist, folgen sie dem Signal. Es führt sie nach Mexiko – erst nach Cancún an der Nordostküste, wo sie auf Roboter treffen, die die Schlangenmenschen überfallen, um deren Too’tems zu rauben, und auf deren Fährte zur Westküste nach Campeche – wo das Mondshuttle von einer EMP-Welle getroffen wird und abstürzt!

»AV-01 an den Großen Herrn«, sagte er wie zu sich selbst. »Flugobjekt wie berechnet in den Dschungel gestürzt. Keine Explosion. Koordinaten gespeichert und weitergeleitet. Suchtrupp auf dem Weg. Kommen.«
    Etwa anderthalb Meter ragte er aus dem Geröll auf, das den ganzen Berghang bedeckte. Sein grauer Torso sah ein wenig aus wie ein auf die Schmalseite gestellter Keil. Keilartig auch sein flacher Schädel, seine Knie- und Fingergelenke und vor allem seine drei Panzerkettenschuhe. Vielgliedrige Röhren hielten das alles zusammen. Und wo Lebewesen ein Gesicht haben, trug AV-01 eine kunstvoll geschnitzte und bemalte Geiermaske aus Teakholz. Dahinter taktete das, was ihn eigentlich ausmachte: zwei Prozessoren – ein elektronischer und ein semibiologischer.
    »Na also«, sagte eine hohe Stimme zwischen diesen Taktgebern seiner künstlichen Existenz. »Dann hinunter mit ihm in den Dschungel. Leite er die Untersuchungen, die Sicherung der Absturzstelle und natürlich die Jagd. Was Wir brauchen, ist Folgendes: das Fluggefährt, die künstliche Lebensform an Bord, und zwar unbeschädigt, und von den beiden Hominiden wenigstens die Inhalte ihres Bewusstseins. Wir warten auf seine Meldung.«
    »Verstanden, Großer Herr. AV-01 macht sich auf den Weg hinunter zur Absturzstelle. Ende.«
    Kaum hatte er die Befehlsbestätigung abgesetzt, begann sich AV-01 auch schon zu bewegen. Seine Kettenschuhe pflügten durch den Geröllhang des uralten Vulkans. Hin und wieder, wenn Bodenspalten, Felsstufen oder größere Ansammlungen von Steinen zu überwinden waren, fuhr er Teleskopstelzen aus, mit denen er die Hindernisse dreibeinig überwinden konnte.
    Dieses Fortbewegungskonzept trug ihn nach dem Abstieg unten im Dschungel auch über Wasserläufe und umgestürzte Urwaldriesen. Und die keilartige Zuspitzung von Gelenken, Schädel und Torso machte es ihm leicht, sich einen Weg auch durch dichtestes Unterholz und Gestrüpp zu bahnen.
    AV-01 war der Einzige seiner Art, ein Prototyp. Der, den er »Großer Herr« nannte, hatte ihn äußerlich für Operationen in unwegsamem Gelände konstruiert; und innerlich für jene Einsätze, in denen wegen des künstlich erzeugten Elektromagnetischen Impulses sonst keine Elektronen im weiten Umkreis mehr fließen wollten.
    ***
    Sommer 2522
    Doc Ryan starb im Golf von Mexiko. Eines Morgens lag er in seiner Koje neben Johnny und lächelte die Deckplanken über sich an. Brainless Kid hatte niemals zuvor einen Toten derart zufrieden lächeln sehen. Ganz ehrlich: Das sah richtig schön aus.
    Am Tag zuvor hatte der Doc noch mit ihm Lesen geübt, am Abend zuvor noch mit der halben Mannschaft gewürfelt und getrunken; und in der Nacht zuvor sei er auch nicht gerade »ein Kind von Traurigkeit« gewesen, wie Johnny sich ausdrückte; und sie musste es ja wissen.
    Am Morgen jedenfalls riss ihr Geheule die ganze Mannschaft aus dem Schlaf. Und
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