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320 - Die Schlacht von Dapur

320 - Die Schlacht von Dapur

Titel: 320 - Die Schlacht von Dapur
Autoren: Sascha Vennemann Christian Schwarz
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seiner echsenhaften Daa’muren-Gestalt die rauen Wände ab. »Hier ist zumindest eine Tür«, verkündete er.
    »Wo sind wir hier? In einem Keller?«, murmelte Matthew. Wegen des Dämmerlichts konnte man schwer abschätzen, wie groß der Raum war. Er starrte zu dem keilförmigen Oberlicht hoch, das sich knapp unter der Decke befand und durch das ein Lichtstrahl leicht schräg nach unten auf die gegenüberliegende Wand fiel. Matt richtete sich vorsichtig auf, kniff die Augen zusammen und wartete ein paar Momente, bis sich seine Augen an die Lichtverhältnisse gewöhnt hatten.
    Die Kammer war offenbar aus Felsgestein herausgeschlagen worden und komplett leer. Der unregelmäßig abgetragene Boden und die welligen Wände sowie die abgerundete Decke, fast ein Gewölbe, schienen jedenfalls darauf hinzudeuten. Er schätzte die Länge auf vielleicht fünfzehn Meter, etwa halb so breit und an die vier Meter hoch.
    Graos Echsenkopf drehte sich zur Rückwand des Raumes. Eine flimmernde Sphäre, die allmählich verblasste, hing dort in der Luft: das Zeitportal. »Wer auch immer diesen Raum geschaffen hat – es sieht fast so aus, als wäre er um die Zeitblase herum aus dem Fels gehauen worden.«
    »Unsinn«, sagte Matt. »Erstens hätte das Portal dann im massiven Fels gesteckt und niemand hätte es entdecken können. Aber es wäre ohnehin nicht möglich: Jeder Sprung durch die Portale führt uns an den Zeitpunkt ihrer Entstehung. Hier kann also vorher keines existiert haben.«
    Matt Drax untersuchte die Wand, an der sich das Oberlicht befand. Trotz des schwachen Zwielichts war zu erkennen, dass dort einst drei breitere Öffnungen geklafft hatten, durch die man sich durchaus hätte zwängen können. Sie waren aber mit Lehmziegeln zugemauert und mit Mörtel verputzt worden – und das vor langer Zeit, denn er war an einigen Stellen schon mürbe geworden und herabgerieselt.
    Xij besah sich ihre schmutzigen Hände. »Hier hat auf jeden Fall seit längerem keiner mehr saubergemacht«, sagte sie und rümpfte die Nase.
    Matt trat an die massive Doppelflügeltür aus dunklem oder geschwärztem Holz heran, die Grao entdeckt hatte. Die Scharniere saßen innen. Wäre die Tür kürzlich erst geöffnet worden, hätte man deutliche Spuren im Staub finden können, der den Boden fast fingerbreit bedeckte.
    Grao trat zu ihm und betrachtete die Tür ebenfalls eingehend. Er nickte zum Oberlicht. »Trockenheiße Luft. Wüstenklima.«
    »Woher willst du das wissen? Ich finde es hier drinnen recht kühl.«
    Grao’sil’aana verzog das Echsenmaul zu einem Grinsen und blähte die Nasenöffnungen. »Ich schmecke das! Der Geruchsinn eines Daa’murenkörpers ist sehr ausgeprägt.«
    Xij streckte sich und stellte sich zu ihnen. »Ich finde es jedenfalls sehr angenehm, dass wir das Portal diesmal bequem zu Fuß erreichen können und keine Kletterübungen absolvieren müssen, um wieder hineinzugelangen.«
    »Wenn ihr mich fragt: Wir sollten gleich wieder von hier verschwinden«, meinte Grao.
    »Erst müssen wir feststellen, in welcher Zeit und welcher Welt wir uns befinden«, antwortete Matt. »Und ob wir hier eine Chance haben, die Zukunft zu unseren Gunsten zu verändern.«
    Grao schnaufte. »Ich wusste, dass du das sagen würdest.«
    Xij fasste in eine der Aussparungen, die man als Griffe in die Tür geschlagen hatte, und zog daran. Es gab ein kurzes knarrendes Geräusch, aber sie bewegte sich nur minimal. Xij probierte es erneut und rüttelte ein wenig, aber da war nichts zu machen. Die Tür war ganz sicher auf der anderen Seite verriegelt. Sie blickte ihre Begleiter auffordernd an. »Könntet ihr mir mal helfen?«
    »Lass es mich versuchen.« Grao scheuchte Xij aus dem Weg, stellte sich mittig vor den Türspalt und formte seine Hände zu schmalen Platten, die er in die Ritze gleiten ließ. »Das Türblatt ist auf jeden Fall ziemlich dick, mindestens fünfzehn Zentimeter...«
    Matt und Xij beobachteten, wie die Arme des Daa’muren länger wurden und er einen Schritt von der Tür zurücktrat. Dann zog er ruckartig die Ellenbogen zurück.
    Ein Schlag schüttelte die Türhälften durch. Auf der anderen Seite des Tores splitterte etwas hörbar und eines der jeweils drei Scharniere auf jeder Seite platzte aus seiner Wandverankerung.
    Xij Hamlet grinste Matt zu. »Unsere lebende Brechstange! Sehr nützlich.«
    Wieder ließ ein kräftiger Ruck das Tor erbeben. Ein weiteres Scharnier brach weg und das Splittern wurde lauter, während Grao’sil’aana halb
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