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2949 - Hass, der niemals endet

2949 - Hass, der niemals endet

Titel: 2949 - Hass, der niemals endet
Autoren: Unbekannt
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Kopf und die Schulter. Der Angreifer hatte überhastet agiert. Wenn er seinen Vorteil besser ausgespielt hätte, wäre das Stahlrohr effektiver an meinem Schädel gelandet. So blieb ich nicht nur bei Bewusstsein, sondern auch auf den Beinen.
    »Damned!«
    Der Bursche hatte seinen Fehler erkannt und wollte ihn durch einen wahren Schlagwirbel wiedergutmachen. Ich wich zurück, bis sich mein Fuß verfing und ich das Gleichgewicht verlor. Während mein Angreifer erneut einen Vorteil zu spät erkannte, machte ich aus der Not eine Tugend. Im Fallen riss ich das linke Bein hoch und jagte dem Mann, der im Dämmerlicht kaum mehr als ein dunkler Schatten war, meinen Schuh in die Weichteile.
    »Du Bastard!«, fauchte er unter Schmerzen.
    Stöhnend taumelte er zurück, wodurch ich die Zeit hatte, um wieder auf die Beine zu kommen. Dummerweise hatte ich beim Sturz die SIG verloren und mir fehlte die Zeit, nach der Waffe zu suchen. Vorerst musste ich den Kampf Mann gegen Mann annehmen.
    »Jetzt mach dein Testament«, rief der Angreifer.
    Seine Aussprache verriet ihn. Es war ein Ire, wenn auch vermutlich nicht Keith Doherty. Die Stimme hatte wenig Ähnlichkeit, aber das mochte auch durch die Schmerzen kommen. Mit einem Vorstoß setzte er sein Vorhaben in die Tat um. Das Rohr pfiff bedrohlich, als er es in einem weiten Bogen gegen meinen Kopf schwang. Um ein Haar wäre ich auf die Finte hereingefallen, doch mein Instinkt war hellwach und warnte mich rechtzeitig.
    Statt die Arme zum Schutz in die Höhe zu reißen, machte ich einen Sidestep und stieß meine Rechte vor. Der Angreifer veränderte die Zielrichtung des Schlages, doch sein Plan konnte so nicht mehr aufgehen. Während das Rohr wirkungslos an meiner Hüfte vorbeiflog, traf meine Faust genau den Solarplexus.
    »Ende der Vorstellung«, knurrte ich.
    Mein Schlag trieb ihm die Luft aus den Lungen und er beugte sich vornüber. Für einen Moment war seine rechte Halsseite völlig ungedeckt, sodass meine Linke mit der Handkante freie Bahn hatte. Mit einem Gurgeln ging der Angreifer in die Knie, seine Finger lösten sich von dem Rohr und dann kippte er zur Seite.
    ***
    Mich irritierte das Ausbleiben meines Partners.
    »Phil?«, rief ich laut.
    Es passte nicht zu ihm, sich völlig bedeckt zu halten. Ich warf einen prüfenden Blick auf den ohnmächtigen Angreifer, dem ich Handfesseln angelegt hatte. Ich konnte es riskieren, ihn allein zu lassen und nach Phil zu suchen. Zuerst holte ich meine SIG, die ein Stück unter einen abgedeckten Gabelstapler gerutscht war. Mit der Waffe in der Hand fühlte ich mich gleich wohler und begann die restliche Halle zu erkunden.
    »Phil?«, rief ich erneut.
    Ich meinte, eine Bewegung am Ende des Ganges ausgemacht zu haben. Eine Antwort blieb aus – und instinktiv warf ich mich zur Seite und entging so der für mich gedachten Kugel. Noch im Fallen erwiderte ich das Feuer und rollte mich dann hinter einen Stapel stinkender Decken. Sie boten keinen wirklichen Schutz, weshalb ich bereits wieder im Sprung war.
    »Wenn du deinen Partner lebend zurückhaben willst, wirf die Waffe weg und komm mit erhobenen Händen heraus«, rief eine Männerstimme.
    Es konnte durchaus ein Bluff sein, dennoch riskierte ich einen Blick den Gang hinunter. Was ich dort zu sehen bekam, ließ meinen Puls in die Höhe schnellen. Die Gangster hatten die Arme meines Partners links und rechts an einem massiven Stahlgerüst festgemacht. Phil blutete im Gesicht und wirkte benommen, aber er war wohl noch bei Bewusstsein.
    »Du hast noch zehn Sekunden. Wenn du dann immer noch nicht aufgegeben hast, stirbt dein Partner«, rief die Stimme.
    Es war nicht Doherty, denn dafür war die Stimmlage einfach zu hoch. Meine Gedanken überschlugen sich. Meinem Angreifer hatte ich eine Glock abgenommen, die jetzt im Hosenbund steckte. Davon ahnten dessen Kumpane offenbar nichts, womit mir ein Trumpf übrig blieb.
    »Allright! Hier ist meine Waffe«, rief ich.
    Die SIG segelte hinaus in den Gang und ich überwand die Hemmung, mich scheinbar unbewaffnet den Gangstern zu präsentieren. Als ich mit erhobenen Armen mitten im Gang stand, tauchten zwei Männer auf. Einer hielt eine Uzi im Hüftanschlag, während sein Partner eine Beretta auf mich richtete.
    »Brav, brav. Die Friedensphase ist vorbei, Agent Cotton«, sagte der dünne Mann.
    Er hatte meinen Ausweis und das Mobiltelefon an sich genommen, ohne jedoch die Glock in meinem Rücken zu bemerken. Noch war ich nicht wehrlos und musste lediglich auf den
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