Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
2949 - Hass, der niemals endet

2949 - Hass, der niemals endet

Titel: 2949 - Hass, der niemals endet
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
ich.
    Der Stationsleiter gab die Angaben in seinen Computer ein und erhielt in Sekundenschnelle die gewünschten Auskünfte.
    »Mister Blair hat exakt eine Stunde nach dem Anschlag New York mit dem Flugzeug verlassen. Seine Maschine befindet sich bereits in Toronto«, teilte er uns mit.
    Eine sofortige Anfrage bei den dortigen Kollegen brachte uns weiter. Blair konnte in Kanada genauso unbehelligt einreisen wie bei uns. Die Cops in Toronto wollten ihr Überwachungssystem überprüfen, um den weiteren Weg des Attentäters nachvollziehen zu können.
    »Jetzt weiß ich wieder, wo mir schon früher einmal ein so gut gefälschter Ausweis untergekommen ist«, rief der Officer.
    Er kam eilig durch die Tür ins Büro seines Stationsleiters und war sichtlich aufgeregt.
    »Auf einem der Seminare hat man uns die Pässe vorgelegt. Keiner hat die Fälschung bemerkt, und das hatte einen verflucht guten Grund«, berichtete er.
    Die Fälschungen waren so schwer zu erkennen, weil es eigentlich echte Papiere waren.
    »Jemand hat Originaldokumente zur Verfügung gehabt und musste nur noch das erforderliche Passfoto sowie die persönlichen Angaben ergänzen«, sagte der Officer.
    Die Vordrucke waren aus dem Bestand einer Druckerei verschwunden, die den Verlust zwar angezeigt hatte, aber dadurch änderte sich wenig. Die Pässe waren extrem wertvoll für jeden Gangster.
    ***
    »Wir müssen davon ausgehen, dass wenigstens einer der Attentäter ein Ire ist. Vermutlich wechselt er in Toronto seine Identität und fliegt weiter«, sagte ich.
    Phil und ich waren auf der Rückfahrt ins Field Office. Dort durchlief die Fotografie von Blair bereits unser System. Zusammen mit dem Hinweis, dass er wahrscheinlich ein irischer Staatsbürger war, sollte das zu einem Ergebnis führen.
    »Ich habe mir die Telefonnummer des Seminarleiters geben lassen, der damals die gestohlenen Passdokumente zur Anschauung mitgebracht hat«, erwiderte Phil.
    Noch vor unserem Eintreffen an der Federal Plaza konnte mein Partner den Kontakt herstellen. Sein Gesprächspartner sicherte Phil zu, dass er uns alle vorliegenden Informationen zu dem Diebstahl in der Druckerei umgehend übermitteln würde.
    ***
    Bei der morgendlichen Besprechung am folgenden Tag konnten Phil und ich dem Chef erste Ergebnisse vorlegen.
    »Den hervorragend gefälschten Pass dürfte Blair über einen Landsmann hier aus New York bekommen haben. Die Kollegen hatten damals Keith Doherty in Verdacht, konnten es ihm leider aber nicht nachweisen«, berichtete ich.
    Auf dem Wandmonitor wurde die Akte von Doherty angezeigt, der kein Unbekannter für unsere Behörde war.
    »Ein unbelehrbarer Nationalist, der seit seiner Jugend die Sache der IRA unterstützt«, stellte der Chef fest.
    Als der politische Arm der IRA sich vom bewaffneten Kampf gegen die Engländer lossagte, wurde Doherty zu einem der wichtigsten Unterstützer der bewaffneten Splittergruppe.
    »Doherty macht keinen Hehl daraus, dass er immer noch ein freies Irland ohne jeden englischen Einfluss will. Er sammelt Geld für die Kämpfer in der Heimat«, sagte Phil.
    »Vermutlich kauft er sogar selbst Waffen und Munition, um sie nach Nordirland einzuschmuggeln. Ich denke, wir sollten Doherty genauer überprüfen. Es würde mich nicht wundern, wenn er hinter dem Anschlag auf Dellany stecken würde«, ergänzte ich.
    Der Assistant Director nickte zustimmend.
    »Sehe ich auch so, Jerry. Doherty dürfte wenigstens Unterstützung geleistet haben, und sei es nur, dass er den Pass zur Verfügung gestellt hat«, sagte er.
    Die Ermittlung wuchs sich langsam zu einer internationalen Angelegenheit aus. Wenn sich unsere Annahmen bestätigten, mussten wir vermutlich mit den Kollegen in Belfast und eventuell auch in London in Verbindung treten. Nach dem Überfall auf die Druckerei in Nordirland war ja bereits Doherty in den Kreis der Verdächtigen bei den Ermittlern in Belfast aufgenommen worden. Jetzt sah alles danach aus, dass ein Killer aus Nordirland nach New York geflogen war, nur um den Anschlag auf Sean Dellany auszuführen.
    »Wir wissen, wo wir Doherty finden können. Phil und ich werden dem Herrn einige Fragen stellen«, schlug ich vor.
    Der Chef willigte ein und so lenkte ich den Jaguar kurze Zeit später über die nassen Straßen der Stadt. Ein Herbststurm hatte über Nacht getobt und der Regen wurde erst in den Morgenstunden weniger. In einem kleinen Park konnten wir Arbeiter beobachten, die abgebrochene Äste beseitigten.
    Eine halbe Stunde später
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher