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2949 - Hass, der niemals endet

2949 - Hass, der niemals endet

Titel: 2949 - Hass, der niemals endet
Autoren: Unbekannt
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hast gerade eben fast wortwörtlich die gleiche Einschätzung zu den Spekulationen wie Mister High von dir gegeben«, erklärte Phil.
    Wir erreichten den abgesperrten Teil des Freeways, auf dem es tatsächlich wie auf einem Kriegsschauplatz aussah. Aus einem Wrack stiegen Rauchwolken auf, und Trümmerteile übersäten die Fahrbahnen. Cops und Feuerwehrleute rannten umher, während Sanitäter sich um Verletzte kümmerten.
    »Der Anschlag liegt fast eine Stunde zurück und hier herrscht immer noch das nackte Chaos«, sagte ich erschüttert.
    »Die Einsatzkräfte sind auch erst etwa seit zwanzig Minuten vor Ort. Es war nicht so leicht, zu der Limousine vorzudringen«, erwiderte Phil.
    ***
    Sie blieb die Außenseiterin. Erin Hardon hatte als einzige Kollegin gegen das vorschnelle Einstellen der Ermittlungen Protest eingelegt.
    »Wir kennen Ihren Vorsatz, jedes Verbrechen in Derry auf die Konflikte aus der Vergangenheit zurückzuführen. Sparen Sie sich also weitere Einwürfe dieser Art«, warnte sie der Chief Inspector.
    Einige Kollegen schauten sie mit kühler Ablehnung an, während andere unverhohlen lachten. Der brutale Mord an einem Kollegen war auf einmal nicht mehr so interessant, weil er zur protestantischen Kirche gehörte. Erin befolgte den Rat ihres Vorgesetzten und erhob keine weiteren Einwände. Offiziell war Sergeant Brian Kennedy ein Opfer von jugendlichen Junkies geworden, die sogar ein Geständnis abgelegt hatten.
    Erin ahnte, wie es zustande gekommen war, und schämte sich für ihre Kollegen. Ihr war es völlig egal, ob der Union Jack jeden Tag über dem Parlamentsgebäude in Belfast wehte oder nicht. Ihre Mutter war waschechte Irin, die ihren katholischen Glauben pflegte. Erins Vater war jedoch Engländer und gehörte der anglikanischen Gemeinde an, womit er in den Augen vieler katholischer Iren im doppelten Sinne ein zu verachtender Mensch war. Erin hatte seit ihrer Kindheit eine harte Schule durchlaufen und dabei eine Unmenge von Demütigungen einstecken müssen.
    »Es muss ein Ende haben und darf nicht wegen so einer lächerlichen Sache wieder zu blutigen Kämpfen führen«, dachte Erin.
    Sie hatte nicht nur das schwarze Haar von ihrer Mutter geerbt, sondern auch den eisernen Willen. Solange Erin Hardon im Besitz einer Polizeimarke war, würde sie keinen Mord billigen. Wer immer Sergeant Brian Kennedy auf dem Gewissen hatte, sollte dafür vor den Richtertisch treten.
    Wem kann ich trauen? , überlegte Erin.
    Sie war selbst erst vor vier Monaten zum Sergeant befördert worden und arbeitete seitdem in der Abteilung für Gewaltverbrechen. Erin kannte die meisten Kollegen kaum und konnte sich dementsprechend kein Bild von ihrer Zuverlässigkeit machen.
    »Erst einmal muss ich allein auf mich gestellt ermitteln. Wenn der Chief mitbekommt, dass ich gegen seine Anweisungen weiterhin nach dem Mörder von Kennedy suche, bin ich meine Marke bald wieder los«, sagte sie sich.
    Erin Hardon hatte ihre Hausaufgaben gemacht, bevor sie den Dienst in Derry angetreten hatte. Sie war nicht nur bestens mit der Infrastruktur der Stadt vertraut, sondern auch mit den wichtigsten Angehörigen der Unterwelt.
    »Wenn jemand so dreist ist, einen Polizisten ermorden zu lassen, kommen nur drei oder vier Kandidaten in Betracht«, dachte sie.
    Zum Glück hatte Erin ein kleines Büro ganz allein für sich. Als Sergeant stand es ihr zu, aber auch sonst wollte keiner der Kollegen unbedingt einen Raum mit ihr teilen. Wer mit dem Bastard gemeinsame Sache machte, stand sofort im Abseits. Bisher hatte Erin diesen Umstand verflucht, denn jede Ermittlung wurde dadurch unnötig erschwert.
    »Jetzt könnte mir diese Isolation sogar helfen«, murmelte sie.
    Auf dem Computerbildschirm blinkte ein Icon im unteren Sichtfeld auf. Es war der Hinweis, dass eine Nachricht im Intranet der irischen Polizei eingegangen war und von jedem Beamten sofort zur Kenntnis genommen werden sollte.
    »Was? Jemand hat Dellany in New York ermordet?«, las Erin halblaut.
    Mit einem nachdenklichen Ausdruck in ihren dunkelblauen Augen lehnte sie sich zurück. Ihr Instinkt sagte Erin, dass diese beiden Ereignisse wahrscheinlich zusammenhingen.
    ***
    Wir konnten wenige Augenblicke später mit einem der Augenzeugen sprechen. Steve Cartland war zwar Mechaniker für Getränkeautomaten, doch gleichzeitig leistete er seinen Dienst in der Nationalgarde. Seine Beobachtungen in Bezug auf die eingesetzten Waffen der Attentäter erhielten dadurch mehr Gewicht.
    »Der Typ hat eine
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