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2939 - Die Rache der »Engel«

2939 - Die Rache der »Engel«

Titel: 2939 - Die Rache der »Engel«
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schmutzig machen. Er hatte seine Männer fürs Grobe, daran zweifelte ich nicht.
    »Und was ist mit Frank Loomis?«, rief Phil. »Wollte der auch eine Bude bei Ihnen mieten?«
    Der angebliche Immobilienmakler schaute meinem Freund direkt ins Gesicht.
    »Loomis? Den Namen höre ich zum ersten Mal, Agent Decker. Und ich habe in meinem Job mit ziemlich vielen Menschen zu tun.«
    Es war seltsam, aber in diesem Moment glaubte ich dem Dealer-Boss. Er schien wirklich nicht zu wissen, wer dieser bedauernswerte Rauschgift-Sklave gewesen war. Connolly leitete die Organisation schließlich. Da konnte man nicht erwarten, dass er jeden Süchtigen kannte, vielleicht noch nicht einmal jeden Kleindealer. Das Cropsey-Kartell war schließlich ein florierendes illegales Unternehmen, das sich wie ein Krebsgeschwür ausbreitete.
    Plötzlich klingelte mein Handy. Ich nahm das Gespräch an.
    »Agent Cotton hier.«
    »Jerry, du und Phil sollt sofort zum 75. Polizeirevier kommen«, sagte Myrna. »Dort ist offenbar der Mörder von Frank Loomis gefasst worden.«
    ***
    Das 75. Revier befindet sich in der Sutter Avenue und hielt im vergangenen Jahr den Brooklyn-Rekord an gemeldeten schweren Straftaten. Es war ein hartes Pflaster, auf dem die Kollegen in Blau sich jeden Tag den Gesetzesbrechern entgegenstellten.
    Nachdem Rex Connolly uns mit offener Häme einen schönen Tag gewünscht hatte, fuhren Phil und ich Richtung Osten. Ein heftiger Regenschauer kam vom bleigrauen Himmel herab, die Scheibenwischer konnten die Wassermassen kaum bewältigen. Zu dem trüben Wetter passte auch die Stimmung meines Freundes.
    »Ich verstehe das alles nicht, Jerry. Natürlich freue ich mich, wenn die Cops wirklich den Mörder von Frank Loomis verhaftet haben. Aber ich war eigentlich davon ausgegangen, dass er genau wie Eddie Stack zu Connollys verflixtem Cropsey-Kartell gehört hat.«
    »Noch kennen wir die Fakten nicht, Phil. Es bringt nichts, jetzt darüber zu spekulieren.«
    »Sicher, das stimmt. Es ist nur frustrierend, wenn sich so ein Schurke wie Rex Connolly offen ins Fäustchen lacht.«
    »Das wird ihm noch vergehen, wenn er erst in Rikers einfährt.«
    Während dieses Wortwechsels hatten wir uns weiter in Richtung East New York bewegt. Der heftige Regen sorgte für ein Verkehrschaos. Aber endlich trafen wir auf dem 75. Revier ein und meldeten uns beim Desk Sergeant. Er rief sofort einen jungen uniformierten Cop, der Phil und mich zu Detective Sergeant Jaime Rodriguez lotste. Der mexikanischstämmige Zivil-Cop mit der Bodybuilder-Figur begrüßte uns.
    »Freut mich, Sie kennenzulernen, Agents. Uns ist ja bekannt, dass Frank Loomis erschossen wurde, kurz nachdem er vom FBI verhaftet wurde. Ich dachte mir, dass Sie beim Verhör seines Mörders gern dabei sein würden.«
    »Allerdings, Detective Rodriguez«, erwiderte ich. »Steht denn die Schuld des Mannes einwandfrei fest?«
    Der Zivil-Cop hob die Schultern.
    »Der Kerl heißt Larry Rhodes, Agent Cotton. Uniformierte Kollegen haben ihn in einem Crackhouse aufgegriffen. Er wollte auf sie schießen, aber glücklicherweise war sein Revolver leer. Die Waffe war aber offensichtlich vor kurzer Zeit öfter abgefeuert worden. Die Scientific Research Division konnte zweifelsfrei feststellen, dass zwei Projektile aus diesem Revolver Frank Loomis getötet haben.«
    »Dann wurden die Geschosse also zwischenzeitlich gefunden?«, vergewisserte ich mich. Der Detective nickte.
    »So ist es, Agent Cotton. Es war wohl nicht ganz leicht, die Geschossbahnen zurückzuverfolgen. Aber nachdem die Spezialisten wussten, wo genau sie zu suchen hatten, konnten sie die Patronen in einer weiter entfernten Häuserwand sicherstellen.«
    »Ich würde gern selbst mit Larry Rhodes reden«, sagte ich.
    »Kein Problem, meine Dienstpartnerin leistet ihm in einem Verhörraum Gesellschaft. Rhodes ist drogenabhängig, aber der Amtsarzt hat gesagt, dass wir ihn kurz befragen dürfen. Wahrscheinlich wandert er in Rikers direkt in den Entzug.«
    Phil und ich folgten Rodriguez einen schlecht belüfteten Gang entlang. In dem fensterlosen Verhörraum wurden wir von Rodriguez’ rothaariger Dienstpartnerin Detective Eileen McDuff begrüßt.
    Nachdem wir uns ihr vorgestellt hatten, sagte sie: »Dieser Gentleman dort heißt Larry Rhodes. Er hat heute Morgen schlechte Laune und ist nicht sehr gesprächig.«
    Larry Rhodes blickte kaum auf, nachdem wir den Raum betreten hatten. Sein Gesicht wirkte käsig, das wirre Haar hing ihm in die Stirn. Sein unsteter
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