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2883 - Die Schattenmacht

2883 - Die Schattenmacht

Titel: 2883 - Die Schattenmacht
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Phil reizte mich zum Lachen.
    »Na, du bist ja gut drauf. Gleitschirm? Wir sind hier nicht bei ›Mission Impossible‹«, schimpfte er.
    Im Büro konnten wir nur gerade unsere Windjacken ausziehen, als Helen uns bereits ins Büro von Mr High bat. Die Sekretärin des Chefs winkte uns durch.
    »Guten Morgen, Jerry. Phil. Setzen Sie sich bitte. Es gibt Neuigkeiten«, begrüßte uns Mr High.
    Er trug einen anderen Anzug und dazu ein frisches Oberhemd, doch solche Dinge lagen als Reserve ständig für den Chef im Field Office bereit. Mich würde es nicht wundern, wenn Mr High überhaupt nicht zu Hause gewesen wäre.
    »Haben Sie das Rätsel um das Motiv oder das Verschwinden der Killer lösen können?«, fragte ich.
    Zu meiner Verwunderung nickte unser Chef.
    »Das Motiv fehlt noch. Dafür haben die Kriminaltechniker den wahrscheinlichen Fluchtweg ausfindig gemacht«, antwortete Mr High.
    Nachdem die Spezialisten innerhalb der Wohnung sowie des Stockwerks keine Hinweise auf den Fluchtweg finden konnten, dehnten sie ihre Suche aus. Auf dem Dach des Apartmenthauses wurden sie schließlich fündig.
    »Sie haben die Gondel entdeckt, mit der die Fensterputzer an der Fassade hoch- und runterfahren. Es gibt zwar einen automatischen Schwenkarm, aber die Arretierung der Sicherungsbolzen muss mit der Hand festgestellt werden«, erklärte Mr High.
    Nach Ansicht der Spezialisten waren die Killer exzellent vorbereitet gewesen. Zuerst ließen sie die Gondel bis auf die Höhe des Apartments hinunter, sodass sie nach dem Mord aus dem Fenster steigen und damit zum Erdboden gleiten konnten.
    »Aus dem Fenster steigen? Aber es gab keine zu öffnenden Fenster im Apartment«, protestierte Phil.
    Gab es doch. Es war eine besondere Anfertigung, die für eine schnelle Evakuierung in Notfällen gedacht war. Dabei hatte man allerdings vor allem an Feuer gedacht.
    »Unglaublich! So ein spezielles Wissen kann aber nur jemand haben, der sich bestens im Haus sowie mit den Sicherheitsstandards der Wohnungen auskennt«, warf ich ein.
    An dieser Stelle kam der immer noch nicht wieder aufgetauchte Nachtportier ins Spiel.
    »Dennis Pritchard ist seit einem halben Jahr als Nachtportier in dem Haus tätig. Er gilt als zuverlässig und sehr aufmerksam den Bewohnern gegenüber. Es kam öfter vor, dass er die Arbeiten von Handwerkern überwacht hat. Sogar an Tagen nach einer Nachtschicht«, sagte Mr. High.
    Das war der Insider, den die Killer gebraucht hatten. Für mich stellte sich eine Frage.
    »War Pritchard ein Teil des Teams?«, fragte ich.
    Unser Chef nickte entschieden.
    »Darüber bestehen kaum Zweifel. Es wäre ungleich schwerer, ihn zur Mitwirkung zu überreden oder zu zwingen«, sagte er.
    Leider hatte die Fahndung nach dem Nachtportier bislang keinen Erfolg gehabt. Sobald wir ihn festgenommen hatten, würde Pritchard uns sicherlich einige Fragen beantworten können. Zum Beispiel nach dem Motiv für diesen heimtückischen Mord.
    »Der ganze Ablauf ist merkwürdig, Sir. Warum drei verschiedene Täter? Ein Killer hätte doch völlig ausgereicht«, sagte Phil.
    Angesichts der Tatsache, dass es sich bei Senator Gibbs um einen älteren, im Kampf unerfahrenen Menschen gehandelt hatte, war sein Einwand berechtigt.
    »Das gesamte Vorgehen lässt auf ein persönliches Motiv schließen. Ein Profikiller hätte gereicht, und weniger spektakulär wäre es auch möglich gewesen«, stimmte ich zu.
    Mr High sah es genauso und wies uns daher an, zunächst mit der Ex-Frau des Senators zu sprechen.
    »Finden Sie heraus, ob es wirklich so harmonisch zwischen ihnen lief. Möglicherweise stoßen Sie auf ein Motiv, sobald Sie ein wenig an der Oberfläche kratzen«, sagte er.
    Mir war die ehemalige Frau des Senators nicht einmal aus irgendwelchen Fernseh- oder Zeitungsberichten vertraut. Wir besorgten uns die Anschrift der Frau, die auf der anderen Seite des Parks lebte. Um ihren Ex-Mann zu besuchen, musste Daniela Gibbs lediglich quer durch den Central Park fahren.
    »Schöne kurze Strecke, wenn man sich von einem Tatort absetzen muss«, sagte Phil.
    Da ich die Frau nicht kannte, enthielt ich mich eines Kommentars. Schließlich standen wir vor der Wohnungstür der Luxuswohnung. Nach dem Läuten öffnete ein Mann in einer Butleruniform die Tür.
    »Special Agent Cotton vom FBI. Das ist mein Partner, Special Agent Decker. Ich hatte angerufen, da wir mit Mistress Gibbs reden müssen«, sagte ich.
    Der distanziert dreinblickende Butler prüfte unsere Legitimationen, bevor er
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