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2883 - Die Schattenmacht

2883 - Die Schattenmacht

Titel: 2883 - Die Schattenmacht
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noch gut sechs Stunden.
    ***
    Phil und ich kehrten zurück ins Field Office. Dort erwartete uns ein angespannt wirkender Mr High, der über die bisherigen Erkenntnisse informiert werden wollte.
    »Wir haben es mit drei Tätern zu tun, die ohne Hinweise zu hinterlassen das Apartment betreten und wieder verlassen haben. Den Leibwächtern ist nichts Ungewöhnliches aufgefallen«, sagte ich.
    Neben den Auskünften der Kriminaltechniker und des Rechtsmediziners vom Tatort konnten wir weitere Informationen liefern.
    »Jemand hat die Überwachungskameras für den Zeitraum von einer Stunde vor dem Mord bis eine Stunde danach deaktiviert. Darauf machte uns der Tagesportier aufmerksam«, sagte Phil.
    Der Nachtportier war verschwunden und die Fahndung nach ihm lief bereits auf Hochtouren.
    »Kannte der Portier den Zugangscode zum Apartment des Senators?«, fragte der Chef.
    Dieses Wissen gehörte zu den besonderen Sicherheitsmaßnahmen des Hauses, um auch in Abwesenheit der Bewohner notfalls ins Apartment kommen zu können.
    »Dann rechnen Sie den Nachtportier zum Kreis der Verdächtigen?«, wollte Mr High wissen.
    Vorerst behandelten wir ihn als wichtigen Zeugen, solange wir ihm keine Beteiligung nachweisen konnten. Dass sein Verschwinden mit dem Mord in Verbindung stehen musste, zog niemand von uns in Zweifel.
    »Es gibt also eine Theorie, wie die Killer unbemerkt in die Wohnung gelangen konnten. Haben Sie auch schon herausgefunden, wie sie unbemerkt den Tatort verlassen konnten?«, sagte Mr High.
    Diese Antwort mussten wir vorläufig schuldig bleiben. Eine komplette Mannschaft der Kriminaltechnik suchte danach, und darauf mussten wir einfach warten.
    »Dann kommen wir zum Motiv. Vorschläge, warum Senator Gibbs sterben musste?«, fragte der Chef.
    Natürlich galt ein Senator immer als gefährdete Person, und wenn er zudem noch den wichtigen Posten als Vorsitzender des Verteidigungsausschusses innehatte, durften wir von einer besonderen Gefährdung ausgehen. Andere Motive, die im privaten Bereich liegen konnten, waren zu diesem Zeitpunkt nicht erkennbar.
    »Ich habe bereits um Unterstützung in Washington nachgefragt. Bisher weiß ich lediglich, dass es in der jüngsten Vergangenheit keine gezielten Drohungen gegeben hat«, erklärte Mr High.
    Ohne solche konkreten Hinweise konnten wir nicht ermitteln. Phil und ich tauschten einen Blick aus.
    »Sie konzentrieren sich zunächst auf Gibbs’ Privatleben. Möglicherweise entdecken Sie dort etwas, was uns zu einem Motiv führt«, ordnete der Chef an.
    Wir zogen uns in unser eigenes Büro zurück und durchforsteten das private Umfeld des Senators. Nach seiner Scheidung vor vier Jahren lebte Ryan Gibbs offenkundig nur noch für seine Arbeit. Es gab keine Hinweise auf mögliche Affären oder ungewöhnliche Aktivitäten.
    »Dummerweise hat der Senator ein sehr spartanisches Leben geführt. Ich kann nirgends ein Motiv entdecken«, räumte ich ein.
    Wir hatten zwei Stunden hart gearbeitet, nur um genauso schlau wie zu Beginn der Überprüfung zu sein. Selbst das Verhältnis der geschiedenen Eheleute Gibbs galt allgemein als hervorragend. Gelegentlich unterstützte der Senator seine ehemalige Frau sogar bei ihrer wohltätigen Arbeit in einer Stiftung.
    »Geld kann ebenfalls keine Rolle spielen. Gibbs war schon immer wohlhabend, und seine Frau verfügt über ein eigenes Vermögen. Der Grund für diesen Mord muss im politischen Umfeld des Senators zu finden sein«, stimmte Phil zu.
    Es blieb abzuwarten, ob man dem FBI die erforderlichen Informationen überließ oder sich andere Behörden um die Aufklärung bemühen würden. Politische Affären waren nicht meine Lieblingsthemen, weshalb ich gegen eine Abgabe der Ermittlungen wenig einzuwenden gehabt hätte. Langsam machte sich auch meine Müdigkeit wieder bemerkbar. Bis Mitternacht war es nicht mehr weit und unsere Ermittlungen standen vorerst still.
    ***
    Nach lediglich vier Stunden Schlaf fuhren Phil und ich zum Field Office. Meine Neugier auf die weiteren Ermittlungen sorgte dafür, dass ich den Schlafmangel als nicht so belastend empfand.
    »Ist dir im Schlaf eventuell ein Geistesblitz erschienen, sodass du mir jetzt den Abgang der Killer erklären kannst?«, fragte ich Phil.
    Mein Partner räumte zwar ein, dass er sich ausgiebig mit diesem Gedanken beschäftigt hatte, doch leider ohne zu einem brauchbaren Ergebnis zu gelangen.
    »Dann bleibt uns nur die Theorie mit dem Gleitschirm«, erwiderte ich.
    Der verblüffte Seitenblick von
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