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2727 – Am Gravo-Abgrund

2727 – Am Gravo-Abgrund

Titel: 2727 – Am Gravo-Abgrund
Autoren: Perry Rhodan
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in Wunschglauben, oder hast du Beweise?«
    Kemeny gab keine Antwort.
    Wie in Glassit gegossen stand Pri da und wünschte sich, dass jemand kam, der sie weckte und ihr sagte, dass sie träumte. In Luna City starben Menschen. Wie viele Tote mochte diese Sabotage noch fordern? Wie viele Leben hingen in diesem Augenblick an einem nanodünnen Faden?
    Was so gut begonnen hatte, war zum Albtraum geworden. Sie waren auf der gesamten Linie gescheitert. Statt dem Feind die Waffe Luna wie einen Strahler aus der Hand zu prellen, richtete sich der Schuss ins eigene Herz.
    Ein weiterer Mondstoß erschütterte die Universität. Pri schwankte, blieb jedoch stehen.
    Aus der Ferne hörte sie Kemenys Stimme. »Pri, YLA ist ...« Er klang erstickt.
    »Was ist los, Kemeny?«
    »Ich ... ich melde mich wieder.« Kemeny brach die Funkverbindung ab.
    »Fionn?« Pri fluchte.
    Ein zweiter Mondstoß.
    Dann ein dritter.
    Danach blieb es ruhig.
    Auf dem Holo sah Pri die sinkenden Zahlen. Die Gravophänomene auf dem Trabanten nahmen rapide ab. Der Spuk endete so jäh, wie er begonnen hatte. Erst in diesem Moment, in dem die Anspannung nachließ, stiegen Pri Tränen in die Augen. Die Erleichterung war so groß, dass ihre Beine sich schwach anfühlten und sie sich auf der Konsole des Wiedergabegeräts abstützte.
    Kemeny meldete sich zurück. Seine Stimme klang tonlos. »Pri? Hörst du mich?«
    »Hier. Ist es vorbei? Sind die Züge beendet?«
    »Ja. Wir haben endgültig angehalten. Ich ... ich schicke euch Bilder der kosmischen Umgebung.«
    Der Schock in Kemenys Stimme machte Pri Angst. Während Raphal Shilo und einige andere im Hintergrund in Jubel ausbrachen, brachte sie keinen Ton hervor. Hoffnung und Furcht rangen in ihr.
    Das Holo änderte sich. Pri erkannte das Technogeflecht im unteren Drittel und begriff, dass Kemeny ihnen das Bild einer Sonde schickte, die für sie in den Himmel über Luna sah.
    Was war das? Sie vergrößerte die Aufnahme.
    Der Jubel um Pri endete schlagartig. Pri berührte ihre Brust. Sie hatte das Gefühl, nicht mehr atmen zu können. Ihre Erleichterung wich nacktem Entsetzen.

12.
    Schachmatt
     
    Der Mondstoß endete unvermittelt. Das Zischen und Blitzen um Khelay hörte auf. Erleichtert kam er auf die Füße. In seinem Knie pochte ein dumpfer Schmerz. Khelay stützte sich auf dem unverletzten Bein ab und sah sich suchend nach dem Tolocesten um. Mit dem Gammablitz war nicht zu sehen.
    »Hallo?«
    Ein Klopfen kam aus dem Würfel neben ihm.
    Khelay ging um eine der Kanten und erkannte treppenartige Absätze. Er kletterte hinauf, über die Wand, ins Innere des Würfels. »Hat es aufgehört?«
    Mit dem Gammablitz sah ihm entgegen. Das Kommunikationsgerät auf seiner Brust pulsierte bläulich. »Die Komposition schweigt.«
    Khelay war überrascht, wie geräumig der Würfel im Inneren war. Er und Mit dem Gammablitz passten bequem zu zweit hinein. Er starrte auf ein Holo an der inneren Wand, auf dem mehrere Daten eingeblendet waren. »Luna steht?«
    »Der letzte Zug ist getan. Drittmacht, wie wir nicht verschwiegen.«
    »Was bedeuten diese Daten?« Die Zahlen und Muster sagten Khelay nichts. Warum gab es kein Bild, mit dem er etwas anfangen konnte?
    »Überzeichnete Schwerkraftgliederung außerhalb. Wir sondieren Datengeviert.«
    »Datengeviert?« Das Emot fühlte sich kühl an. »Was bedeutet Datengeviert? Und was meinst du mit Drittmacht?«
    »Viele Stimmen. Zwei Chöre störten den einen.«
    »Du meinst ...« Khelay drehte sich im Kreis, suchte nach weiteren Hinweisen und fand keine. »Es waren zwei Fremdeinflüsse? Es war nicht bloß der Lunare Widerstand, sondern eine andere, dritte Macht, die eingegriffen hat?«
    »Gesagt ist, was gesagt ist.« Der Toloceste wandte sich dem Holo zu. Er ignorierte Khelay, als wäre der gar nicht im Würfelinneren.
    Khelay sortierte seine Gedanken. Eine Drittmacht. Es war kein Zufall, dass Luna ausgerechnet an dem Ort herausgekommen war, an dem sie sich befanden. Er brauchte mehr Daten und verständliches Material über ihre derzeitige Position. Mit den Mustern und Zahlen, die für den Tolocesten eine Offenbarung zu sein schienen, konnte Khelay nichts anfangen. Die Genifere dagegen würden ihm Informationen liefern können.
    Er kletterte aus dem Würfel. Danach eilte er durch die teils verschmorte Landschaft. An manchen Stellen wirkte ihre Oberfläche wie zerschmolzenes Glas. Skurrile Figuren begleiteten seinen Weg.
    Khelay erreichte den Hauptschacht und stieg in den dort geparkten
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