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2599 - Der letzte Tag

2599 - Der letzte Tag

Titel: 2599 - Der letzte Tag
Autoren: Marc A. Herren
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Wahrscheinlichkeit, dass Sie falsch lägen, nicht in Ihre Überlegungen einschlössen. Hören Sie an, was ich zu sagen habe!«
    Turak Efrins Schnabelmund zitterte. Ein Schleimfaden löste sich. Mit einer unwirschen Bewegung der rechten Hand forderte mich der Jaranoc auf, fortzufahren.
    »Ich danke Ihnen«, sagte ich feierlich. »Als Erstes spiele ich Ihnen eine Nachricht ab, die Ihnen möglicherweise bereits bekannt ist. Es ist mir aber wichtig, dass Sie sie an dieser Stelle unserer Verhandlung hören!«
    Efrin reagierte nicht. Stillschweigend hatte er akzeptiert, dass wir offizielle »Verhandlungen« führten. Damit hatte ich einen ersten wichtigen diplomatischen Sieg errungen.
    Ich nahm eine Schaltung vor und spielte die Aufzeichnung jener Botschaft ab, die Kardo Tarba nach dem Zweikampf mit Rekner Lurrio den Jaranoc hatte zukommen lassen.
    »Rekner Lurrio ist im Zweikampf unterlegen. Er hat der Ehre genüge getan und einen fairen Kampf geliefert. Dennoch hat sich nun bewiesen, dass meine Botschaft an Sie wichtig und bedeutend ist. Deshalb möchte ich ihr noch etwas hinzufügen. Ich habe VATROX-VAMU aufgesucht, und er hat mich aus seinen Diensten entlassen! Ich bin frei, weil ich einem anderen Herren untertan sein muss und werde. Weil die Ehre es so verlangt. Als erster Jaranoc seit Ewigkeiten bin ich VATROX-VAMU nicht mehr verpflichtet. Dies ist der Beginn einer neuen Zeit. Einer Ära der Freiheit, die uns lange verwehrt wurde. Wir sind fähig, unsere eigenen Pläne zu schmieden - unsere eigenen Entscheidungen zu treffen!«
    Währenddessen die Botschaft abgespielt wurde, überprüfte ich wiederholt die Geschehnisse auf der anderen Seite des PARALOX-ARSENALS. VATROX- VAMU griff gerade die Kunstwelt Wanderer an. Mir blieb nichts anderes übrig, als darauf zu vertrauen, dass Perry Rhodan den Angriff abzuwehren verstand - wie er es bisher immer getan hatte.
    »Deshalb hört gut zu!«, fuhr Tarba in seiner Botschaft fort. »Mit Rekner Lurrio ist auch die alte Anschauung der Dinge untergegangen. Sein Ende steht nicht für sich allein - es ist ein Symbol dafür, dass das Alte vergangen ist ... seht, Neues ist geworden! Ich biete euch an, meinem Beispiel zu folgen! Sagt euch los von VATROX-VAMU, der euch in den Krieg führt! Eine neue Zeit wartet auch auf euch!«
    »Was willst du mir damit sagen?«, fragte Efrin.
    »Ich will Ihnen damit sagen, dass ich mich bald mit den anderen Silberkugeln zurückziehen werde und unsere Flotte Ihnen ihre Kapitulation vorschlagen wird!«
    »Und was hat das mit der Botschaft zu tun?«
    »Es bleibt Ihnen und Ihrem Ehrgefühl überlassen, ob Sie die Kapitulation annehmen wollen oder ob Sie eine Schlacht schlagen, die nicht die Ihre ist!«
    Ich wusste ganz genau, dass die Entscheidung in Anthuresta nicht von der Schlacht zwischen Verteidigern und Jaranoc-Angreifern abhing, zumal Perry Rhodan mit den Silberkugeln nur das PARALOX-ARSENAL verteidigen wollte.
    »Wo befindet sich Ihr Herr, VATROX- VAMU?«, fragte ich geradeheraus. Ich wusste, dass nun der gefährlichste Teil dieses Gesprächs folgte. Aus der chronologischen Abfolge der Dinge wusste ich, dass der Moment der bestgeeignete war.
    Der Jaranoc reagierte nicht auf meine Frage.
    »VATROX-VAMU lässt Sie seine Kriege führen, kümmert sich dabei aber überhaupt nicht um Sie!«, stieß ich aus. »Er setzt Sie ab am gefährlichsten Punkt des Schlachtfeldes. Sie sind durch die immensen Emissionen beeinträchtigt. Er überlässt Sie dem Schicksal ... «
    »Es ist nicht an dir zu beurteilen ...«, brach es aus dem Jaranoc heraus.
    »Damit haben Sie recht, Turak Efrin!«, unterbrach ich ihn brüsk. »Aber fällt Ihnen nicht auf, dass offenbar nicht alle dem Ehrenkodex der Jaranoc folgen? Weder ihr Herr noch die Jaranoc selbst!«
    »Was erlaubst du dir?«, schrie Efrin.
    »Betrachten wir noch einmal die Situation!«, gab ich zurück, während ich kurz die Gesamtsituation überprüfte. VATROX-VAMU war mit Wanderer beschäftigt. Das war perfekt für mich und meine Ziele. »Derzeit ist die stolze Flotte der Jaranoc nur bedingt manövrierfähig, weil sie von ihrem Herrn sich selbst überlassen wurde. Ein ehrloses Vorgehen - selbst für mich als Nicht-Jaranoc eindeutig zu bestimmen!«
    Der Geschwaderkommandant öffnete den Schnabel und schloss ihn sogleich wieder, ohne ein Wort gesagt zu haben.
    »Und zur Ehre der Jaranoc selbst: Sobald ich mich mit den anderen Silberkugeln zurückziehe, werden Sie allein durch Ihre zahlenmäßige Überlegenheit
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