Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
2578 - Das mahnende Schauspiel

2578 - Das mahnende Schauspiel

Titel: 2578 - Das mahnende Schauspiel
Autoren: Marc A. Herren
Vom Netzwerk:
dürfen. Es war, als ... hätten sie uns genau gekannt.«
    »Das kam mir spätestens in den Sinn, als die Sekretärin Evon die LEUCHTKRAFT namentlich

begrüßte«, sagte Saedelaere.
    Verwundert bemerkte er den ätzenden Spott in seiner eigenen Stimme. Reagierte er auf diese

Weise, weil auch die Zwergandroiden durch die außergewöhnlichen Umstände aus ihren Rollen

gefallen waren?
    Der Commo'Dyr warf Fallun Vierauf einen Seitenblick zu, bevor er sagte: »Die Reaktion auf die

Hyperstrahlung und die Unzuverlässigkeit des Diffusoreffekts sind nicht die einzigen

Einschränkungen, die wir derzeit untersuchen.«
    Alaska Saedelaere sog langsam Luft ein. »Was gibt es sonst noch?«
    »Wir können keine Ultradimfenster entstehen lassen«, gab Vierauf betreten zu.
    Der Maskenträger nickte. Er wertete den Ausfall des UHF-Fensters als unangenehm, aber nicht

wirklich gravierend.
    Wie auf Kommando hoben Vierauf und Lind den Kopf. Sie hasteten an ihre Terminals.
    »DAN präsentiert neue Ergebnisse«, kommentierte Blitzer die Eile seiner Kollegen.
    Der Zwergandroide wollte sich gerade abwenden, als Saedelaere fragte: »Weshalb haben sie die

LEUCHTKRAFT erkannt?«
    In Blitzers Gesicht arbeitete es. Das Zucken seiner Mundwinkel, das sich zwischendurch -

wahrscheinlich durch den Schock ausgelöst - etwas beruhigt hatte, verstärkte sich wieder. »Ich

weiß es nicht.«
    »Weiß DAN es?«
    »Ich werde ihn fragen.«
    »Ich will, dass DAN seine Datenbanken Einheit für Einheit durcharbeitet!«, befahl Saedelaere.

»Die Suche nach eurer Herrin hat uns hierher geführt. Falls die LEUCHTKRAFT tatsächlich schon

einmal hier gewesen ... «
    »Verzeih, Alaska!«, unterbrach Fallun Vierauf ihn. »Wir werden schon wieder direkt angefunkt.

Dieselbe Kennung!«
    Der Terraner schluckte umständlich. »In die Holosphäre!«
    Drei Herzschläge später erschien der Oberkörper eines weiteren grauhäutigen Wesens. Es war ein

Mann - und ganz offensichtlich vom gleichen Volk wie Sekretärin Evon. Auch er hatte drei Augen -

wovon die äußeren zwei Saedelaere gespannt entgegenblickten.
    Der Mann deutete eine Verbeugung an. »Geschätzte, ehrenvolle Gäste!«, begann er umständlich.

»Die große Freude, dass ihr den weiten Weg zu uns gefunden hat, wird mir durch den leidvollen

Umstand vergällt, dass ich nicht rechtzeitig über das Eintreffen der legendären LEUCHTKRAFT

informiert wurde, wodurch ich euch nicht persönlich und mit allen euch zustehenden Ehren

willkommen heißen konnte!«
    Saedelaere nickte ihm zu. »Und mit wem habe ich die Ehre?«
    Erschrocken schloss der Mann sein zinnoberrotes Augenpaar. Das milchige Auge öffnete sich

stattdessen. »Da siehst du, welche Verwirrung das Protokollchaos in mir ausgelöst hat! Ich bin

Theaterdirektor Krenstorf. Es ist mir eine große Ehre, dass die LEUCHTKRAFT erneut eine unserer

Vorstellungen besuchen will!«
    Der Maskenträger warf Eroin Blitzer einen bezeichnenden Blick zu.
    Der Commo'Dyr tappte mit heftig zuckenden Mundwinkeln zwei Schritte nach vorne, auf die

Holosphäre zu.
    »Ah!«, stieß der Theaterdirektor erfreut aus. »Ein bekanntes ... mehrere bekannte Gesichter!

Liebe gute Freunde! Auch euch begrüße ich recht herzlich in diesem unserem System zu einer

weiteren einzigartigen Vorführung unseres Schauspiels!«
    Krenstorf wandte sich wieder an Alaska Saedelaere. »Dann hat sich also lediglich ein neuer

Kommandant für die LEUCHTKRAFT gefunden! Ach, was sage ich nur! Eine Freude ist es mir,

eine Freude!«
    Bevor der Maskenträger etwas entgegnen konnte, verbeugte sich Krenstorf hastig und ließ die

Verbindung unterbrechen.
    Die Holosphäre zeigte wieder das System mit dem Schwarzen Loch, der Hyperperforation und

Tolmar, wie der hyperstrahlende Planet von der Sekretärin Evon bezeichnet worden war.
    Saedelaere drehte den Kopf langsam zu Eroin Blitzer.
    Dessen Mund stand immer noch offen. Fassungslos starrte er auf die Stelle, die vor wenigen

Augenblicken das Konterfei des Theaterdirektors gezeigt hatte.
    Die Zwergandroiden mochten Saedelaere lange nicht als zwischenzeitlichen Kommandanten der

LEUCHTKRAFT anerkannt haben. Sie trauten ihm nicht bedingungslos, hielten ihm

höchstwahrscheinlich unzählige sensible Informationen vor. Aber wenn es etwas gab, was der

Terraner ihnen nie vorgeworfen hätte, war es der Umstand, dass sie ihm etwas vorspielten.
    Eroin Blitzers grenzenlose Verblüffung war nicht gespielt. Krenstorf hatte das
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher