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2558 - Perry Rhodan - Die Stadt am Ende des Weges

2558 - Perry Rhodan - Die Stadt am Ende des Weges

Titel: 2558 - Perry Rhodan - Die Stadt am Ende des Weges
Autoren: Marc A. Herren
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blickte es sich immer wieder hastig um, als ob es etwas suchte.
    »Immer zu spät«, sagte es atemlos. »Immer bin ich zu spät dran! Verflixt und zugenäht!«
    Eilig klopfte es den Sakko ab, zerrte an der Kette und zog eine goldene Taschenuhr heraus. Mit

geübtem Handgriff klappte es den Deckel auf.
    »Schon wieder zu spät«, klagte es laut, um gleich darauf »Ah, da ist es ja!« zu rufen.
    Damit hüpfte es durch den Gebirgseinschnitt, verschwand, tauchte aber sofort wieder auf und

sagte: »Vielen Dank, mein Herr, dass Sie mir die Richtung gewiesen haben!«
    Saedelaere wusste nicht, ob und vor allem wie er reagieren sollte. Er blinzelte zweimal

verwirrt - und das weiße Kaninchen war verschwunden.
    Langsam erhob er sich. Er roch den intensiven Zwiebel- und Pfefferduft, der ganz eindeutig der

anderen Seite des Gebirges entströmte.
    »Folge dem weißen Kaninchen«, murmelte Alaska Saedelaere.
    Der Terraner griff nach seiner Maske und erhob sich. Die weichen Polsterungen an der

Innenseite trieften vor Schweiß. Er trocknete sie notdürftig. Dann befestigte er die Plastikmaske

wieder vor dem Gesicht.
    »Dann wollen wir mal.«
    Es gelang ihm ohne Weiteres, die angefressene Bergflanke zu übersteigen.
    Der Maskenträger fand sich in einer idyllischen Flusslandschaft wieder, in der die

Größenverhältnisse seinen Gewohnheiten entsprachen.
    Im Gegensatz zur anderen Seite, die von Braun- und Grautönen beherrscht gewesen war,

leuchteten an diesem Ort die Farben des Frühlings: Saedelaere stand in einer saftig grünen Wiese,

die Bäume trugen gleichzeitig weiße Blüten und große rote Äpfel.
    Der Geruch nach Zwiebeln und Pfeffer war allgegenwärtig.
    Die rotbraun gestreifte Katze räkelte sich auf einem weit ausladenden Ast. Ihr langer Schwanz

hing herab. Er zuckte nervös.
    »Komm herrr«, kam es schnurrend aus ihrem breit grinsenden Maul. »Saedelaerrre, wenn ich mich

nicht irrre ...«
    Alaska Saedelaere näherte sich dem Baum.
    »Du folgst einem eigenen Weg, Tabutrrrägerrr. Du musst wissen, dass du dich aufgeben wirrrst,

wenn du ihn weiterrrgehst. Aberrr zurrrück kannst du nun auch nicht mehrrr, hab ich rrrecht?«
    Saedelaere hob beide Hände. »Ich weiß nicht, was ich sagen soll.«
    »Du sollst garrr nichts«, gurrte die Katze. Ihr Maul wurde breiter, offenbarte zwei Reihen

nadelspitzer Zähne. »Und doch musst du durrrch das Schwarrrze Loch gehen, wenn du mehrrr überrr

Samburrrri Yurrrras Schicksal erfahrrren willst.«
    »Welches Schwarze Loch?«
    Die Katze antwortete nicht, sah ihn mit ihrem Hohnlachen an, das dem Maskenträger plötzlich

kalt und drohend erschien.
    »Wohin muss ich gehen?«
    Die Schwanzspitze der Katze zuckte nervös in Richtung des Flusses. Saedelaere wandte sich von

der Katze ab, fixierte den Punkt am Flussufer und ging los.
    Zehn Schritte weiter bemerkte er, dass etwas nicht stimmte. Saedelaere hatte den Eindruck,

dass sich die Landschaft vor ihm rapide veränderte: Bäume, Wiesen, Hügel wanderten fast

fluchtartig vom Zielpunkt seines Weges weg.
    Und dort, in der Mitte der Landschaft, erschien ein kleiner dunkler Punkt, der sich mit jedem

von Saedelaeres Schritten vergrößerte. Selbst als er stehen blieb, wuchs der Punkt weiter,

verwandelte sich in eine Pfütze aus Schwärze. Die ganze Gegend ergriff scheinbar die Flucht vor

diesem Schwarzen Loch.
    Saedelaere drehte sich um. Die Umgebung drehte sich mit minimaler Verzögerung mit ihm, bis der

Punkt, die Pfütze, der See wieder direkt vor ihm lag. Der Maskenträger hob ergeben die Hände und

ging weiter.
    Schließlich erreichte er das Loch. Es erinnerte ihn in seiner absoluten Schwärze an einen

Zeitbrunnen.
    Also stieg er hinein.
     

2.
    Saedelaere ertrank
     
    Das Schwarze Loch hatte ihn in einer Wüstenlandschaft ausgesetzt.
    Eine rötliche Sonne brannte unbarmherzig auf ihn nieder. Die Luft über den endlosen

Geröllfeldern flimmerte. Gaukelte sie ihm Dinge vor, die nicht existierten?
    Saedelaere drehte sich einmal um die eigene Achse.
    Sand, Staub und Steine in allen Größen und Formen beherrschten die Landschaft. Einzig ein

schmaler schwarzer Fluss widersetzte sich der Hitze und der zermalmenden Eintönigkeit.
    Der Maskenträger betrachtete den Flusslauf. Er würde dem Weg des schwarzen Wassers folgen.
    Alaska Saedelaere ging los. Zu seiner Erleichterung setzte mit seinem ersten Schritt auch die

Klimaanlage des Anzugs wieder ein. Der Helm schloss sich selbstständig, verdunkelte
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