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2477 - Die GrÃŒndermutter

Titel: 2477 - Die GrÃŒndermutter
Autoren: Unbekannt
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stellen!"
    „Das solltest du aber", sagte Cosmuel.
    Kantiran wandte sich zu ihr um und schaute sie mit halb geöffnetem Mund an. „Das ... du ..."
    „Du bist wohl derjenige, der am meisten dazu beigetragen hat, dass sich die Friedensfahrer dem Kampf gegen die Negasphäre gestellt haben."
    „Ich bin erst so kurz dabei! Ich bin zu jung! Ich bin ..."
    „Sei froh, dass dich niemand außer uns hört", sagte Ombar. „Du redest dich um Kopf und Kragen. Wo ist der Kantiran geblieben, der unsere ganze Gemeinschaft aufgemischt hat mit seinen revolutionären Ideen?"
    „Ich bleibe dabei: Der Geheimbund ist nicht dazu geeignet, ausgerechnet von jemandem wie mir geführt zu werden.
    Diese ganzen Fundamentalisten, von denen du gerade eben selbst noch geredet hast – sie haben mir nicht verziehen, und das werden sie auch nicht. Es wäre eine weitere Belastungsprobe, wenn ich mich zur Wahl stellen würde, und die muss den Friedensfahrern erspart bleiben."
    Was die beiden wohl denken?, fragte sich Cosmuel. In Kantirans Miene konnte sie lesen; er war überrascht, überrumpelt, ärgerlich und absolut unerschütterlich in seiner Meinung. Polm Ombar jedoch rührte keinen Muskel, sein grauhäutiges Gesicht schien wie aus Schieferplatten zusammengesetzt. Ob er Kantiran am liebsten packen und schütteln würde?
    „Und was", fragte der Revisor, „wenn die Versammlung einen neuen Patron wählt, der sich gegen den Kampf bei Hangay entscheidet? Was wirst du dann tun, Kantiran?"
    Seine wasserblauen Augen blickten völlig klar; nicht der Hauch eines Zweifels lag darin. „Dann werde ich die Friedensfahrer verlassen, zu meinem Vater stoßen und an seiner Seite kämpfen."
     
    *
     
    „Nichts zu machen, sage ich", blubberte der gedrungene Molch aus seinem Aquarium.
    Molch. So nannte Cosmuel den Techniker zumindest heimlich in Gedanken.
    Er hatte sich mit einer verwirrenden Lautfolge vorgestellt, die sie sofort wieder vergessen hatte. Wahrscheinlich brauchte man eine spezielle Psi-Fähigkeit, um sich einen derart verdrechselten Namen merken zu können. Wie ausgerechnet ein so plump wirkendes Wesen, das außerdem auf eine Unterwasser-Umgebung angewiesen war, zu einem Hypertechniker in Diensten der Friedensfahrer auf dem Bahnhof Ryvla hatte werden können, diese Frage stellte sie sich gar nicht erst.
    Wahrscheinlich war er besonders begabt und verfügte über eine Feinmotorik, die man ihm nicht ansah. Oder über entsprechende technische Möglichkeiten. Oder – was ihr am wahrscheinlichsten erschien – es hatte sich sonst niemand gefunden, der auf diesem Fleck Technik mitten im Nichts versuchte, Kontakt zur Station Tanutula in der gleichnamigen Galaxis zu halten und die Bahnhofstechnologie mit der Gegenstelle zu synchronisieren.
    „Es dauert noch mindestens Wochen oder Monate, sage ich, bis wir von hier nach Tanutula springen können, wenn es überhaupt jemals klappen wird. Sollte jedoch ein Wunder geschehen, kann es natürlich auch schon morgen so weit sein. Sage ich."
    Wer sonst?, dachte Cosmuel, bedankte sich artig bei dem Molch und wollte die Bildverbindung ins technische Zentrum löschen. Polm Ombar hatte ihr die undankbare Aufgabe übertragen, mit dem Techniker zu sprechen und den aktuellen Stand der Möglichkeiten zu erfragen. Wahrscheinlich weil er genau wusste, wie das Ergebnis ausfallen würde, und keine Lust auf eine fruchtlose Diskussion verspürte.
    Der Molch blubberte allerdings unablässig weiter. „Sind ja nur diese Roboter, die mit der verflixten Friedensfahrertechnik richtig umgehen können, diese alten Robotermodelle. Ist kein Zustand, sage ich. Immerhin melden die Maschinen vielversprechende Ansätze. Ich würde darauf aber nichts geben. Die müssen schon viel versprechen, bis ich ihnen glaube."
    Cosmuel lachte gekünstelt über diesen misslungenen Wortwitz und hoffte, dass sie das Gespräch damit beenden könne. Doch weit gefehlt.
    „Das war witzig, was? Ich habe aus deinen wenigen Worten ein Muster deiner Sprache gefiltert und umgewandelt.
    Ich kann nun perfekt mit deiner Sprache jonglieren. Bin eher ein Sprachwissenschaftler als ein Hypertechniker, aber was sollte ich schon sagen, als mir dieser Job angeboten wurde? Ist immerhin ordentliche Arbeit, und bei dem Betrieb, der auf diesem Bahnhof herrscht, trifft man immer mal wieder interessante Leute, so wie dich übrigens. Terranerin, was? Bist aber noch was anderes, das spüre ich. Da ist was Altes in dir, in deinen Bewegungen."
    „Du irrst dich", log Cosmuel, die
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