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2449 - Die Finale Schlacht

Titel: 2449 - Die Finale Schlacht
Autoren: Unbekannt
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zusammenschlug.
    Der General kämpfte gegen die drohende Bewusstlosigkeit an. Er sackte in sich zusammen, schreckte aber sofort wieder auf. Seine Unruhe steigerte sich zum Exzess; sie verriet ihm, dass er unweigerlich unter der ihm aufgebürdeten Verantwortung zerbrechen würde. Zugleich wuchs seine Sehnsucht danach, sich einfach nur treiben zu lassen und auf das Ende zu warten.
    Warum führst du uns nicht, ARCHETIM? Diesem Ansturm kann niemand standhalten ...
    Willst du nicht verstehen, General, oder bist du nicht dazu in der Lage?, fragte die Stimme. ARCHETIM kann sich deiner banalen Wünsche nicht mehr annehmen.
    Der Aeganer spuckte Blut, das von der Reinigungsfunktion des geschlossenen Helms sofort absorbiert wurde. Endlich schaffte er es, sich in den Betrieb der Zentrale einzuschalten. Einige Holodarstellungen wurden auf die Sichtscheibe projiziert, die anderen sah er ohnehin vor sich.
    Ausläufer der Akkretionsscheibe zerrten das Schiff mit sich. Es war wohl nur der Tätigkeit der GESETZ-Geber zu verdanken, dass die TAROSHI nicht explodiert und zu einer verwehenden Partikelwolke geworden war. Das Gleiche galt für alle anderen Schiffe, die in steter Folge aus dem KORRIDOR hervorbrachen und ebenfalls von den tobenden Gewalten mitgerissen wurden.
    Achtundfünfzig GESETZ-Geber – jeder eine gewaltige, 1126 Kilometer durchmessende goldfarbene Kugel – erzeugten für ARCHETIMS Flotte annähernd erträgliche physikalische und hyperphysikalische Bedingungen. Sie konnten den Mahlstrom des riesigen Schwarzen Loches nicht aufheben, an solche Kräfte wagte Ki-Myo nicht einmal ansatzweise zu denken, doch sie waren in der Lage, der Entartung des Raum-Zeit-Gefüges Widerstand entgegenzusetzen. Damit schufen sie die Arena, den Kampfplatz, auf dem die Flotte überhaupt erst angreifen konnte.
    Für einen Augenblick fragte sich der Aeganer, wie die Retroversion wirklich ablaufen sollte. Margin-Chrilox war schließlich nur ein verschwindend kleiner Fleck in der Sternkarte von ganz Tare-Scharm.
    Wieso hatte er sich diese Frage nicht schon sehr viel eher gestellt? Er war zu sehr mit sich selbst und seinen Vorbehalten beschäftigt gewesen, mit seiner Furcht, Kamukos Platz nicht ausfüllen zu können und zu versagen. Hatte er sich deshalb in die Hoffnung geflüchtet, ARCHETIM würde ihn durch die Finale Schlacht leiten?
    Endlich fängst du an, dich deiner eigenen Erfahrungen zu besinnen, General Ki-Myo.
    Ich bin weder verrückt, noch habe ich verlernt, meinen Verstand einzusetzen.
    Was hast du erwartet?
    Dich. Wie lange willst du noch warten?
    Ki-Myo quittierte die Frage mit einer Verwünschung. Ich verfüge nicht über Kamukos Aura, aber ich habe die Sturheit und die Erfahrung des Alters. Leider auch die Gebrechen, dachte er bitter.
     
    *
     
    Siebenunddreißig Millionen Sonnenmassen vereinten sich in dem Schwarzen Loch Margin-Chrilox und machten es zu einem tückischen Monster.
    Allein der Durchmesser des Ereignishorizonts lag bei knapp zweihundertzwanzig Millionen Kilometern, jener der Akkretionsscheibe erreichte mehr als eine halbe Milliarde Kilometer, das waren ziemlich genau dreißig Lichtminuten – eine Ausdehnung, die sich selbst hartgesottene Raumfahrer erst bewusst machen mussten. Weil jeder instinktiv dazu neigte, derart gewaltige Erscheinungen auf einen überschaubaren Teilbereich zu reduzieren, auf wenige hunderttausend oder auch ein paar Millionen Kilometer.
    Ein lichtlos schwarzes Ungeheuer, alles zermalmend, was in seine Fänge geriet und nicht stark genug war, sich schnell wieder daraus zu befreien, lauerte Margin-Chrilox im Zentrum seines stetig wachsenden Machtbereichs. Eines fernen Tages, wenn Tare-Scharm längst kein Leben mehr trug und die Sterne ihre Planeten in der heißen Glut ihres explodierenden Atems verbrannten, würde das Schwarze Loch, zu einem unglaublich massiven Gebilde angeschwollen, die letzten erlöschenden Sterne dieser Galaxis verschlingen.
    Wenn die Sterne erlöschen, dachte Ki-Myo, werde ich ihnen längst vorangegangen sein.
    Nichts wird je vergessen oder ausgelöscht sein, weil jedes Ende zugleich den Keim für einen Neubeginn in sich trägt, sagte die Stimme.
    Ki-Myo schwieg und widmete sich wieder den umfassender werdenden Anzeigen. Die GESETZ-Geber reparierten die verfälschten Konstanten, damit die Flotte ausreichend Raum fand, ihre Aufgabe zu erfüllen. Ki-Myo fragte sich, wann die ersten Chaos-Geschwader angreifen würden.
    Vielleicht attackierten Tausende Traitanks bereits das
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