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2449 - Die Finale Schlacht

Titel: 2449 - Die Finale Schlacht
Autoren: Unbekannt
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die Flotte ins Verderben, wird alles umsonst gewesen sein.
    Ki-Myos Körper vibrierte unter ARCHETIMS ungeheurer Anspannung, die auf ihn übersprang. Vergeblich versuchte er, den schwindenden Kontakt zu halten ...
    ... in dem Moment wurde sein Ich erneut auseinandergerissen.
    Ki-Myo fand sich auf der endlosen gläsernen Ebene wieder. Sein erschreckter Ausruf verhallte im Nichts.
    Der Boden unter ihm: matt, so weit das Auge reichte. Vergeblich wartete der Aeganer darauf, neue Szenen aus Tare-Scharm aufsteigen zu sehen, einen Eindruck der Gegebenheiten im galaktischen Zentrum zu erhalten, der ihm einen Weg zeigte, GLOIN TRAITOR zu vernichten.
    „Was erhoffst du dir noch?"
    Die Unterstützung, die wir alle dringend nötig ... Ki-Myos gedankliche Antwort verstummte. Noch im Begriff, sich suchend umzusehen, verstand er, dass niemand wirklich zu ihm gesprochen hatte, sondern dass sich die Stimme wieder gemeldet hatte, die schon vor Tagen in ihm gewesen war.
    Ich bin du, General Ki-Myo. Ebenso bin ich ein winziger Splitter von ARCHETIMS Substanz, ein Staubkorn seiner Existenz und ein abhängiger Bote, der dir helfen soll, den Kontakt nicht zu verlieren.
    „Dann verschaff mir diesen Kontakt wieder!" Ki-Myo sprach sein Verlangen laut aus. Aber wahrscheinlich machte das keinen Unterschied. Der General hätte nicht einmal zu sagen vermocht, ob der Schall seiner Worte auf dieser gläsernen Welt überhaupt zu vernehmen war.
    Die Ebene veränderte sich. Die endlose Weite wirkte nicht mehr so endlos wie in seiner Erinnerung, und etwas schien seinen Blick abzulenken.
    Der Aeganer zuckte zusammen, als er wieder ein Spiegelbild seiner selbst sah.
    Die Gestalt stand nur wenige hundert Meter entfernt, blickte aber weit an ihm vorbei.
    Suchend wandte Ki-Myo sich um. Er verlor den anderen dabei aber nicht aus den Augen, sein Abbild blieb da, wo er es stehen sah, und es drehte sich ebenfalls um. Es wanderte mit ihm, als drehe nicht er sich, sondern sein Spiegelbild. Ki-Myo setzte bewusst einen Fuß neben den anderen, und er spürte, wie die Kraftverstärker der Kombination ihm die Bewegung erleichterten.
    Als er glaubte, sich einmal um sich selbst gedreht zu haben, stand der andere mit dem Rücken zu ihm. Ki-Myo bewegte sich nun in die entgegengesetzte Richtung – sein Ebenbild dachte allerdings nicht daran, es ihm gleichzutun, sondern drehte sich wie zuvor.
    Was ist das?, dachte der Aeganer bebend.
    Ich kann es dir nicht erklären.
    Die Ebene schien in Bewegung geraten zu sein. Schon aufgrund des optischen Eindrucks glaubte Ki-Myo nicht mehr, dass er weiterhin auf sicherem Boden stand, obwohl die Schwerkraft für ihn immer noch nach unten wies. Mit einem Mal hing sein Spiegelbild hoch über ihm, fünfzig Meter oder mehr, ihm fehlte ein brauchbarer Vergleichsmaßstab, das überhaupt abschätzen zu können.
    „Was soll das, was ...?"
    Ki-Myo verstummte. Von überall her stürzten Bildfragmente auf ihn ein, ein eigenwilliges Kaleidoskop, das ihn erkennen ließ, dass die endlose Ebene sich zu einem bizarren geometrischen Konstrukt verformt haben musste.
    Er sah nicht mehr, ob die Teile ein kompaktes Ganzes ergaben. Ein ungeheurer Sog erfasste ihn, ein gigantischer Strudel, der Raum und Zeit mit sich riss, hinein in eine Hölle, aus der nichts wiederkehren konnte.
    Alles war in Veränderung begriffen, nichts stabil, aber dennoch wuchsen mit einem Mal Inseln der Ruhe inmitten des Tobens.
    Ein fahler goldener Schimmer pulsierte in der Schwärze. Ein zweiter, gleich darauf ein dritter und mehr ... Sie dehnten sich aus, wuchsen aufeinander zu, glitten ineinander und wurden gemeinsam größer. Das Toben der Elemente brandete dennoch heran wie eine gewaltige Sturmflut, die selbst die mächtigsten Klippen eines Tages zerschmettern würde.
    Das Licht schwoll weiter an. Es erfasste vorbeiwirbelnde, auseinanderbrechende Felsbrocken.
    Für einen Moment glaubte Ki-Myo, auf der Oberfläche eines dieser Bruchstücke Ruinenfelder erkennen zu können. Die letzten Zeugnisse einer untergegangenen Zivilisation. Flüchtig die Frage, wann der Mahlstrom diese Welt eingefangen haben mochte. Vielleicht schon Jahrhunderte vor dem Einfall der Terminalen Kolonne in Tare-Scharm, doch ebenso gut erst in den letzten Jahrzehnten. Ki-Myo hatte keine Möglichkeit, das abzuschätzen.
    Vielleicht stammte eines der Völker in ARCHETIMS Flotte von dieser untergegangenen Welt. Es gab ein Dutzend Möglichkeiten, und der Aeganer wusste, dass er die Wahrheit wohl nie erfahren
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