Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2436 - Die Teletrans-Weiche

Titel: 2436 - Die Teletrans-Weiche
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
widerstrebte es, schier endlos mit Notstandsgesetzen zu regieren. Man konnte sich nicht ewig mit einer Übergangslösung aus der Affäre ziehen, nicht einmal, wenn sich der allergrößte Teil des Parlamentes über Vorgehensweise und Personen einig war, nicht einmal im Krieg.
    Aber ... Neuwahlen, obwohl Rhodan fort war? Natürlich nicht, dachte er. Niemand forderte zu dieser Zeit solch eine Lösung, erst recht und besonders nicht das Volk. Dennoch kam Reginald Bull die Situation alles andere als komfortabel vor.
    Wäre nur Perry hier ..., dachte er.
    Doch der Resident befand sich mit der JULES VERNE auf einer „Mission in der Vergangenheit", und niemand im Solsystem hatte eine genauere Vorstellung von der genauen Zielzeit der „Operation Tempus", und nur sehr wenige kannten überhaupt diesen Namen. Das Geheimnis blieb gewahrt.
    Allerdings bereitete ein Umstand Bull große Sorgen. Im Prinzip konnte man problemlos erkennen, ob eine Zeitexpedition korrekt verlaufen war oder nicht. Die Expedition verschwand – und kehrte im optimalen Fall in Nullzeit an den Ausgangspunkt zurück, obwohl sie möglicherweise Jahre im Einsatz verbracht hatte!
    Perry Rhodan hätte dies zweifellos auch so gehalten, wäre es ihm möglich gewesen, denn ihn schmerzte mit Sicherheit jeder Tag, den er die Menschheit mit TRAITOR allein ließ.
    Also war es Rhodan nicht möglich gewesen, pünktlich zurückzukehren.
    Warum nicht?, fragte sich Bull. War die JULES VERNE vernichtet worden? Oder trieb sie schiffbrüchig in der Vergangenheit? In diesem Fall stand zu befürchten, dass sie überhaupt nicht mehr zurückkehren würde. Es spielte keine Rolle, ob die Reparatur Jahre oder Jahrzehnte dauerte, wenn man den Zeitpunkt der Rückkehr bestimmen konnte.
    Vergleichbares war durchaus schon geschehen und hatte selten Gutes bedeutet: OLD MAN war so entstanden und die Vampirherrscher des Reichs Tradom ...
    Was war schiefgegangen? War überhaupt etwas schiefgegangen? Die Ungewissheit machte Bull nahezu verrückt.
    „Keine weitere Stellungnahme", wehrte er barsch zwei oder drei lachhafte Fangfragen ab, mit denen Reporter versuchten, ihn aus der Reserve zu locken. „Gibt es noch weitere Punkte von Interesse, oder ...?"
    „Wann werden die ersten speziellen TANKSTELLEN-Bauwerke errichtet?"
    Bull runzelte die Stirn. Immerhin mal eine neue Frage, wenn auch eine ebenfalls nicht besonders angenehme. Er sah zu einer der zahlreichen durch die Luft schwebenden Trivid-Kameras, die für die Medien des Systems berichteten. „Daran wird zurzeit nicht gedacht."
    „Auch nicht an Zelte oder Prallschirmkonstruktionen?"
    „Auch daran nicht."
    „Obwohl das keine große Sache wäre und die Eigentümer oder Betreiber der Sportarenen immer öfter solche Forderungen stellen?"
    „Und zwar vollständig zu Recht", gestand Bull ein und lächelte, „doch wir haben im Augenblick wirklich Dringenderes zu tun. Unser Ressourcenmanagement sieht andere Prioritäten vor."
    Der eigentliche Grund für die Weigerung, gesonderte TANKSTELLEN zu errichten, war allerdings ein ganz anderer. In dieser Hinsicht vertraute die Regierung auf die psychologische Expertise ihrer Berater. Um die geistige Stabilität der Terraner zu erhalten und zu unterstützen, musste unbedingt der provisorische Charakter der TANKSTELLEN betont werden.
    Man durfte auf keinen Fall den verheerenden Eindruck erwecken, man würde sich dauerhaft, am Ende gar für Jahre in der Belagerung TRAITORS einrichten. Zumal – und auch das war ein Argument – die betroffenen Stätten fast alle für ein Gemeinschaftserlebnis entworfen worden waren. Denn genau um ein solches ging es beim TANKSTELLEN-Prozess. Und Zelte oder Prallschirmkonstruktionen waren solch einem Gefühl nicht so förderlich wie zum Beispiel ein Stadion oder Großtheater.
    Fran runzelte leicht die Stirn, das Zeichen für ihn, die Fragestunde zu beenden. „Ich danke den Angehörigen der Medien für ihr Interesse und ..." Reginald Bull verstummte.
    Seine weiteren Worte wären ohnehin in dem gellenden Heulen einer Sirene untergegangen, das das Magellan-Stadion mit einem Mal erfüllte.
     
    *
     
    Reginald Bull kannte den Ton, der ihm durch Mark und Bein ging. Er hatte ihn in den letzten Wochen und Monaten viel zu oft gehört.
    Vollalarm für die Planeten des Systems!
    Die Terminale Kolonne griff an!
    Bull riss den Kopf hoch und sah zu den Holokuben des Stadions. Schon stellten sie schematisch die Geschehnisse am Systemrand dar, außerhalb des Kristallschirms. Die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher