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2427 - Hilfe fÃŒr Ambriador

Titel: 2427 - Hilfe fÃŒr Ambriador
Autoren: Unbekannt
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konnte die atemberaubenden Kurven seiner Geliebten nicht verbergen.
    Beruhigt stellte er fest, dass es ihm nicht allzu schlecht gehen konnte, wenn er schon wieder solche Gedanken hegte.
    „Was ... ist passiert?", fragte er.
    Cosmuel öffnete den Mund, doch bevor sie etwas sagen konnte, erklang schon ILKANS Stimme.
    „Wir sind in einen Hypersturm geraten, der plötzlich eine ungeahnte Stärke an den Tag legte. Bei 40 Meg habe ich versucht, dich zu warnen, doch er erreichte sprunghaft 110, und es kam tatsächlich zu einigen Ausfällen an Bord. Kurzzeitig verloren wir die Hauptenergie, und Fluktuationen in der Formenergie-Gestaltung traten auf. Bis die Hilfsenergie einsetzte, ereigneten sich einige kleinere seltsame ... Phänomene."
    Kantiran ächzte. Er erinnerte sich nun, gesehen zu haben, wie Metallverstrebungen die Decke seiner Kabine aufrissen und Kunststoffteile und gewaltige Blöcke aus Formenergie auf ihn herabregneten.
    Natürlich eine Täuschung. Es mochte sein, dass die Wände und Decken aus Formenergie kurz instabil geworden waren, aber eine echte Gefahr hatte deshalb nicht bestanden.
    „Du bist unglücklich gestürzt", bestätigte Cosmuel die Vermutung, als hätte sie seine Gedanken gelesen.
    Kantiran richtete sich vorsichtig von der Liege auf, auf die Cosmuel oder die OREON-Roboter ihn gebettet hatten.
    „Status", verlangte er.
    „Ich habe den Einflug nach Ambriador vorerst unterbrochen", gab ILKAN zur Auskunft. „Die Lage dort erweist sich als kritischer, als wir aufgrund der Datenspeicher des Verteidigungsministers vermuten konnten. Komm doch in die Zentrale und verschaffe dir einen Überblick ... falls du dich gesundheitlich dazu imstande fühlst."
    „Mir geht es gut", murmelte Kantiran und sah Cosmuel an.
    Sie lächelte schwach und wollte nach ihm greifen, ihn stützen, aber er schüttelte den Kopf.
    „Ich bin okay." Er spürte tatsächlich keine Nachwirkungen des Sturzes, als er zum Schott ging. Der schwache Kopfschmerz war schon wieder verschwunden.
    „Kant... es tut mir leid."
    Nun lächelte er.
    „Nein."
    Er wusste, was sie meinte. Keineswegs den Zwischenfall mit der OREON-Kapsel.
    „Es war meine Schuld. Ich habe mich dumm benommen."
    Sie griff nach seiner Hand und drückte sie.
     
    *
     
    Er folgte ihr aus der Krankenstation.
    Sie befand sich, wie die Kabinen, Aufenthaltsräume und Vorratsdepots, auf den Mitteldecks des Schiffs. In den Depots war höchstentwickeltes Geheimdienstmaterial gelagert, das alle Arten von Undercover-Operationen ermöglichte. Vorhanden war auch eine kleine, hervorragend ausgestattete Bordwerkstatt.
    Offensichtlich hatte die THEREME doch gewisse Schäden davongetragen, denn auf dem Weg zur Zentrale begegneten sie mehreren OREON-Robotern, die mit Reparaturen beschäftigt waren.
    Einige schwebten in der Luft, die meisten rollten über den Boden. Fast alle Kugelkörper hatten Unmengen teils dicker, teils hauchfeiner Gerätearme ausgebildet, die die notwendigen Reparaturen ermöglichten. Bei einem bemerkte Kantiran, dass aus seinem Leib mehrere in unterschiedlichem Grad miniaturisierte Ausgaben des Roboterkörpers emporschwebten, ein Terminal öffneten und sich daran zu schaffen machten.
    Er beobachtete Cosmuel, wie sie vor ihm ausschritt, mit ihren langen Beinen, der schmalen Taille, und musste unwillkürlich wieder an das denken, was er gerade erfahren hatte.
    Die Gründermutter auf dem Kapellenmond, die ihm die Erinnerung an die Suche nach ihr genommen hatte ... Dahinter musste ein für ihre aktuelle Situation bedeutendes Geheimnis stecken, und am liebsten wäre er sofort wieder nach Rosella Rosado zurückgeflogen, um der Sache auf den Grund zu gehen.
    Verfügte die Gründermutter etwa über Psi-Kräfte? Nicht nur sein Erinnerungsverlust ... wenn er nun, mit Abstand, darüber nachdachte, wurde ihm klar, wie ungereimt das alles war. Ein ethisch hochstehendes Wesen, das die Organisation der Friedensfahrer ins Leben gerufen hatte, sollte 2500 Jahre als Einsiedlerin in einer Höhle gelebt haben? Nun ja ...
    Und Cosmuel und er hatten sich nicht besonders kompetent angestellt.
    Eigentlich sogar ganz schön hanebüchen. Wieso hatten sie einfach angenommen, dass tatsächlich die Gründermutter in der Höhle wohnte? Und wieso hatten sie nicht die rudimentärsten Untersuchungen vorgenommen?
    Sie hätten doch mindestens Haarproben von dem Kamm mitnehmen müssen, um sie genetisch untersuchen zu lassen, und ...
    Kantiran verdrängte den Gedanken.
    Gab es andere Erklärungen?
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