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2394 - Hyperraum-Nomaden

Titel: 2394 - Hyperraum-Nomaden
Autoren: Unbekannt
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war grün, azurblau und golden gesprenkelt.
    Der Aktivierungswächter registrierte die Funktionsbereitschaft des Objekts, aber er wusste nicht, um welche Funktion es sich handelte. Er beschleunigte sein Lauftempo, zwängte sich durch mehrere enge Lücken zwischen den Aggregaten, bis er schließlich vor dem eigentlichen Objekt stand und feststellte, dass er es von der anderen Seite her bequem auf einem breiten Weg hätte erreichen können.
    Egal, was es darstellte oder wie es funktionierte, er musste den Kontakt herstellen.
    Ich kenne es! Ich habe es gekannt! Er grübelte, doch die Erinnerung ließ ihn im Stich. Unschlüssig umrundete er das Gebilde auf dem am Boden vorgezeichneten Weg. Das Funkgerät seines Körpers zeigte nichts an.
    Dann stieß Immentri Luz einen Schrei aus, überwältigt von der Information, die plötzlich in seinen Gedanken existierte.
    Das Auge eines Sphero!
    Doch was war dieses Auge, und wie funktionierte es? Diese Daten fehlten ihm.
    Vorsichtig streckte er einen Arm aus und berührte mit den Fingerspitzen die Oberfläche des Gebildes.
    Die Reaktion erfolgte im Bruchteil eines Augenblicks. Etwas sog seine Hand an, bis die Handfläche vollständig auf der Oberfläche lag. Das Oval gleißte grell auf, weißes Licht hüllte Luz ein. Ein Blitz schlug in seinen Körper, schmerzfrei und ohne Schäden anzurichten. Gleichzeitig gab seine verschüttete Erinnerung ein weiteres winziges Bruchstück frei.
    Das Auge war... ... ein Transmitter!
     
    *
     
    Immentri Luz stand in einer Hohlkugel, an einem beliebigen Punkt, wie es ihm schien, ringsum erstreckten sich Reihen schimmernder Aggregate.
    Vor ihm funkelten Gold, Azurblau und Grün.
    Er war nicht mehr in der Halle, in der er sich soeben noch aufgehalten hatte. Er war ... anderswo. „Kann mich jemand hören? Ich wünsche Kontakt. Es geht um Leben und Tod!"
    Hohl klangen die Worte von der Wandung der Halle wider.
    Ein Vibrieren lag in seiner Stimme, wie er es nicht von sich kannte. „Ich bin Immentri Luz, der Aktivierungswächter aus dem Nagigal-System. Ich rufe die Sphero!"
    Nur das Echo seiner Stimme antwortete ihm. Ansonsten blieb alles still.
    Nichts in der Halle regte sich.
    Ihr seid meine Schöpfer!, dachte er intensiv und hoffte, sie auf telepathischem Weg zu einer Reaktion bewegen zu können. Wo steckt ihr? Wer steuert die Spektralen Amaranthe? Nichts.
    Nicht das winzigste Anzeichen dafür, dass jemand oder etwas ihn gehört hätte.
    Ich bin alleine! Warum habt ihr mich verlassen?
    Immentri Luz wollte etwas sagen, aber die Stimme versagte, sein Hals fühlte sich an wie zugeschnürt.
    Wo bin ich? Bin ich noch auf Trixal?
    Er drehte sich um. Das Auge des Sphero war nicht zu sehen.
    Ich kann nicht zurück!
    Ein Gefühl des Grauens bemächtigte sich des Androiden. Nüchternes Nachdenken ertrank in Panik, er wollte wegrennen, blieb aber wie festgewachsen stehen. Nein. Ich werde zurückfinden. Ich werde alles in Ordnung bringen.
    Die selbst gestellte Aufgabe und der Gedanke an Ama Zurn erwiesen sich nach endlosen Sekunden stärker als die Panik.
    Es gelang Luz, sie zu verbannen, nicht ganz, aber doch so, dass sie sein Handeln nicht negativ beeinflusste.
    Er setzte sich in Bewegung, folgte der Wandung der Hohlkugel aufwärts.
    Der Schwerkraftvektor bewegte sich mit. Überall, wo er seinen Fuß hinsetzte, wirkte die Gravitation exakt nach unten. Er befand sich immer am tiefsten Punkt einer Senke.
    Er ging weiter, umrundete die Hälfte der Hohlkugel, bis er auf ein rechteckiges Gebilde stieß, das ein Stück in den Innenraum ragte. Es bestand aus einem silbernen Rahmen und einer schwarzen, glatten Fläche. Als er sich direkt davor stellte, glitt sie zur Seite und gab den Blick in eine Schleusenkammer frei.
    Eine Schleuse führte gewöhnlich in eine andere Umgebung. Dahinter wartete eine andere Welt auf ihn, eine Planetenoberfläche, eine Asteroidenoberfläche, der Weltraum, ein Spektraler Amaranth Hastig tat er drei Schritte nach vorn, wartete ungeduldig, bis sich das Innenschott geschlossen hatte und das Außenschott sich öffnete.
    Grelles Licht drang ihm entgegen, Tageslicht. Wind blies; er trieb würzige Luft in die Kammer. Voller Erwartungen trat Immentri Luz ins Freie, in eine Parklandschaft von herber Schönheit, nicht symmetrisch oder geometrisch und dennoch wohlgeordnet. Ein Rauschen und Tosen erreichte sein Gehör, Brecher einer Brandung, aber er sah das Wasser nicht.
    Dies war eine Wohnwelt, daran zweifelte er keinen Augenblick. Eine Wohnwelt
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