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2392 - Die vergessene Stadt

Titel: 2392 - Die vergessene Stadt
Autoren: Unbekannt
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„möglicherweise". Es klang unpräzise. Schwammig. Terranisch.
    Entgegen besserem Wissen ordnete er an, die eingespeicherten Sprungdaten durchzugehen und auf Irrtümer abzuklopfen. Sie hatten mit Sicherheit keinen Fehler begangen. Zwanzig Haluter hatten die Daten im Verbund mit der Bordpositronik gegengeprüft. Immer wieder. Es gab keine Fehler.
    Dinko Hemot koordinierte die Kontrollüberprüfung, ohne sich über die Anweisung seines Kommandanten zu beschweren. Es fiel ihm sichtlich schwer.
    Haluter waren nun mal keine Lebewesen, die sich in hierarchische Strukturen einpassen konnten.
    Domo Sokrat verließ den Raum, begab sich zur nächstgelegenen Schleusenkammer. Er musste nachdenken, und das ohne die nüchterne Geradlinigkeit des Planhirns.
    Hatte es denn tatsächlich einen Fehler gegeben? War während der letzten Tage irgendetwas geschehen, was ihre alleinige Rematerialisation in dieser sternenlosen Einsamkeit bedingt hatte?
    Domo Sokrat zog sich aus, ließ lediglich das breite Multifunktions-Armband an seinem Körper, betrat die Schleuse, ließ die Luft ausströmen, fühlte sich ins Vakuum hinausgezogen. Seine Haut verhärtete augenblicklich, Häute schoben sich über alle ungeschützten Körperöffnungen und die Augen. Er zog die Beine an, rollte sich zusammen und trieb, sich rasch überschlagend, durch die Schwärze des Weltalls. Unglaubliche, mit keinem Wort zu beschreibende Kälte legte sich über ihn, wiegte ihn in einen todesnahen Schlaf. Das Planhirn überwachte seine Körperfunktionen, hielt sie auf einem absoluten Minimum.
    Das Normalhirn indes, durch nichts und niemand abgelenkt, beschäftigte sich mit den Tagen vor ihrer Abreise...
     
    *
     
    Der 31. Januar 1346 war angebrochen. Die Transmitterstrecke Gulver-Nagigal-Kharag funktionierte mittlerweile anstandslos.
    Aufgaben entlang der Strecke waren zur Zufriedenheit aller erfüllt worden. Starke Flottenaufkommen der LFT und der Haluter sicherten den „Wegesrand", während den Telomon und den Raphanen größtmögliche Unterstützung zuteil wurde.
    Gestern waren die EX-17 mit der Namenskennung BRASILIA sowie die EX-18 PARIS im Gulver-Duo angekommen. In ihrem Gefolge 5000 Haluterschiffe unter dem Kommando von Warthan Gronyt. Die Gesamtleitung über dieses mächtige Geschwader lag in den Händen der kampferprobten Kommandantin der BRASILIA, Oberstleutnant Jela Delgyn. Vom ersten Moment ihres Amtsantritts an legte sie besonderen Wert darauf, die Einheiten der Tad de Raud tunlichst auf Abstand zu halten.
    Die technischen Probleme für die Weiterreise Richtung Jiapho-Duo waren nach Ansicht der beiden Aktivierungswächter Ama Zurn und Immentri Luz gelöst worden. Sie hatten die Strecke „freigegeben" und dabei auf Wunsch Atlans die lemurische wie auch die Sphero-Technik gleichgeschaltet.
    Die Aktivierungswächter standen voll aufseiten des KombiTrans-Geschwaders.
    Nach 55.000 Jahren im Tiefschlaf hatten sie sich ihrer Existenzgrundlage beraubt gesehen und sich neue Ziele gesetzt: Sie wollten den Sphero, ihren Erschaffern, gegenübertreten und Fragen stellen.
    Solche, die ihre Existenz betrafen. Über ihre mentale Instabilität, die sie in den Fluchtschlaf getrieben hatte. Über den Sinn ihres Lebens. Über die geheimnisvollen Spektralen Inselstaaten, deren Standort beim Jiapho-Duo vermutet wurde.
    Darüber hinaus hatte Atlan Immentri Luz und Ama Zurn von den Beweggründen der Galaktiker überzeugt. Sie hatten sich im von immer größerer Verzweiflung getragenen Verteidigungskampf der Milchstraßenvölker gegen die Terminale Kolonne TRAITOR auf die Seite Terras gestellt.
    Am 31. Januar 1346 NGZ konnten alle technischen und logistischen Probleme des Weitertransports zum Jiapho-Duo als gelöst betrachtet werden. Die Anlagen der Spektralen Technik waren einsatzbereit.
    Halutische und terranische Techniker hatten den originär lemurischen Teil der Transmitter-Technologie überprüft und bei Bedarf Reparaturen vorgenommen. Der Krish'un-Umhang Atlans hatte dort, wo sein Einsatz notwendig gewesen war, die lemurischen Positroniken von der Überrang-Berechtigung des Arkoniden überzeugt.
    In der Hauptzentrale der Justierungsstation auf Neu-Lemur wurde die Zieljustierung des Sonnentransmitters auf Orangerot geschaltet. Auf „Einsatzbereitschaft".
    Die Schiffe des KombiTrans-Geschwaders bereiteten sich auf den Einstieg in die Transmitterzone vor. Der PONTON-Tender POLARIS XX, die EDMOND HALLEY, die VERACRUZ. die HALUTA III Icho Tolots, die vier LFT-BOXEN ADON,
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