Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2387 - Die PrÀkog-Kaiserin

Titel: 2387 - Die PrÀkog-Kaiserin
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
unsanft auf die Beine stellten. Sie zerrten mir die Arme auf den Rücken und rissen wie Barbaren an meinem Schutzanzug. Ein kräftiger Hieb traf mein Gesicht. Ich schmeckte Blut auf den Lippen - und schüttelte den Rest von Benommenheit ab.
    Tu's nicht! Du bist noch zu schwach!
    Mit einer eher unbeholfenen Drehung ruckte ich herum und setzte zu einem Dagorgriff an, aber im Zupacken rutschten meine Finger ab und schrammten über lederartige Haut. Noch steckte mir die Benommenheit der missglückten Teleportation in den Knochen, trotz der belebenden Impulse des Aktivatorchips, und die zähe Nässe in den Augen zwang mich zu ungewohntem Blinzeln ... Die Luft brodelte von dem Flattern dunkler Schwingen. Ein Knäuel zuckender Leiber erstickte meine Gegenwehr.
    Deine Schwäche ist auch die Nachwirkung einer Paralysewaffe; die Tad de Raud haben dich sofort niedergestreckt.
    Mich und Startac Schroeder und Trim Marath. Das wurde mir schlagartig bewusst. Trotzdem hatte ich keine Ahnung, wo wir uns befanden, ob sich die Mutanten überhaupt noch in meiner Nähe aufhielten, und schon gar nicht, wie dieser Fehlsprung zustande gekommen war.
    Heisere Rufe klangen wie die Schreie auf Beute lauernder Raubvögel. Ich verstand nicht, was die Tad de Raud sagten, konnte nicht einmal feststellen, ob ich meinen Translator überhaupt noch besaß.
    Die Gegner ließen mir so gut wie keine Bewegungsfreiheit, und ihre Körperausdünstungen raubten mir fast den Atem. Es stank erbärmlich nach Salmiak und anderen beißenden Ausdünstungen.
    Du hättest auf mich hören sollen. Aber du musstest ungestüm deine Chance verspielen.
    Ein Volk wie die Tad de Raud, das den Kampf zum Lebensinhalt erhoben hatte, akzeptierte keine Schwächlinge. Dessen war ich mir sicher. Wer sich nicht zur Wehr setzte, hatte schon verloren.
    Eine Klauenhand umklammerte mein Kinn und zwang meinen Kopf herum.
    Aus dem Gewühl flatternder Leiber schälte sich ein in seinen Grundzügen beinahe menschliches Gesicht heraus. Mehr Schatten als Licht ließen das düstere Rot der Haut noch dunkler erscheinen, beinahe ebenso schwarz wie die Augäpfel, deren hellrote Iris mich eindringlich fixierte.
    Der Schädel war schmal, die leicht abstehenden Ohren erschienen deshalb markant. Faltig und eingefallen die Wangen, dazu passend die spitze kleine Nase sowie der schmallippige Mund, der sich in lautlosem Triumph öffnete und scharfe Raubtierzähne zeigte.
    Ich erkannte dieses Gesicht.
    „Marschall Deville-Kareem", sagte ich rau.
    Noch weiter riss er den Mund auf, zischte Unverständliches. Fauchend stieß er mir seinen heißen Atem entgegen. „Ich gehe davon aus, dass die Tad de Raud die Überlegenheit des KombiTrans-Geschwaders anerkennen und ihre Unterstützung anbieten", presste ich hervor.
    Mein Blick schweifte durch einen schwer zu definierenden Raum. Hoch über mir wogte grüngoldene Helligkeit.
    Immer noch umklammerte der Marschall mein Kinn. Ruckartig hielt er mir die andere Hand entgegen. Ich musste die Augen verdrehen, um erkennen zu können, dass ein Kombiarmband auf seiner Handfläche lag. Vermutlich mein eigenes.
    Die Tad de Raud hatten meine Ausrüstungsgegenstände einer flüchtigen Untersuchung unterzogen. Der Kombistrahler steckte bestimmt nicht mehr in dem Holster an meiner Hüfte. Was außerdem fehlte, würde sich zeigen.
    Als ich nach dem Armband griff, wurde der Druck auf meinen Unterkiefer unerträglich. Marschall Deville-Kareem wollte nicht, dass ich das Gerät an mich nahm. Trotzdem hielt er mir die flache Hand weiterhin entgegen.
    Erneut entblößte er seine Eckzähne und stieß einen befehlenden Laut aus. Langsam schnitten seine Krallen durch meine Haut.
    Ich deutete mit dem abgespreizten kleinen Finger auf den Sensorpunkt, der den Translator aktivierte.
    Der Marschall spuckte aus. Sein Gesicht wurde zur Grimasse, dann löste er den Griff. Für einen Moment deutete sein Muskelspiel an, dass er darauf wartete, ich würde ihn angreifen. Vielleicht war er enttäuscht, dass ich genau das nicht tat, aber in der fremdartigen Physiognomie zu lesen war gefährlich. Zu schnell konnte ich mich irren, und unter diesen Umständen mochte jeder Irrtum der letzte sein.
    Eigentlich konnte ich mich nur auf einer der Lüsterdrohnen befinden, mit einiger Wahrscheinlichkeit auf dem Flaggschiff.
    Startac und Trim waren noch gelähmt oder ohne Bewusstsein. Der Zellaktivator hatte mich schneller als sie wieder auf die Beine gebracht.
    Mein Gegenüber berührte mit einer Krallenspitze
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher