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2386 - Die Diskrete DomÀne

Titel: 2386 - Die Diskrete DomÀne
Autoren: Unbekannt
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ausgezeichnet. Schnurstracks führten mich die beiden zurück zum Plateau, auf dem sie ihre Kamhalox und die übrige Ausrüstung zurückgelassen hatten.
    Ich drehte mich um. Die Türme der Stadt And'rol waren nur noch zu erahnen. Da und dort flackerte ein Lichtschimmer auf.
    Es schien mir, als zögen Holografische Pförtner ihre Flugrunden, um den Zentralen Rechner während der Nacht zu beschützen. Fahle Gespenster in einer fahlen Nacht.
    Die Telomon hatten ihre weit verstreut liegenden Habseligkeiten binnen Kurzem beisammen und schirrten schließlich die Transporttiere ein. Der kräftigere Kamhalox schüttelte den Kopf und nieste einmal kräftig. Nasser Schleim troff aus seiner Nase.
    Ein genau begrenztes Nebelfeld wallte unmittelbar vor uns auf. Es war gerade groß genug, um die beiden Kamhalox nebeneinander passieren zu lassen. „Setz dich auf Morris", sagte Alexim und deutete auf das andere Tier. „Der Transport fällt uns leichter, wenn du ruhig bleibst."
    Ich gehorchte, stieg von der Seite auf den Kamhalox. Er grunzte, drehte sich um und bedachte mich mit einem beleidigten Blick. Ich wog schwer. „Schon gut, mein Bester", flüsterte Alexim. Er legte den Kopf auf die breite Flanke seines Tiers und klopfte es zusätzlich mit den kleinen Händen ab. „Es geht los!", sagte Lemaha. „Es kann ein wenig ruppig werden."
    Ich hörte Unsicherheit aus ihrer Stimme.
    Die Telomon hatten wohl schon mehrmals mit den neuen Tücken des Mesoport-Netzes zu kämpfen gehabt.
    Die Kamhalox marschierten im Gleichschritt los. Wir durchstießen den Nebel. Ein kräftig rotes Feld nahm uns auf.
    Beide Telomon stießen erleichterte Seufzer aus. Offenbar funktionierte der Transport durch das Mesoport-Netz diesmal so, wie sie es wollten.
    Meine Sinne sprachen an. Sie fühlten ein Gewirr an Bahnen, Achsen, Schenkeln, Vektoren. Ströme ultrahochfrequenter Energien kreuzten sich, fanden in unserem Durchgangsportal zueinander, umarmten mich und meine Gefährten - und transportierten uns in Nullzeit ans Ziel.
    Ich genoss den Moment. Die spürbaren Kräfte schmeckten mir.
    Das rote Licht zuckte kurz, wurde semitransparent und erlosch schließlich.
    Ein weiteres Nebelfeld fing uns ein.
    Die Kamhalox stapften völlig unbeirrt weiter, als hätten sie ihre letzten Schritte nicht Hunderte oder gar Tausende Lichtjahre entfernt getan. Für sie war diese Art der Reise etwas völlig Selbstverständliches.
    Ich musste geblendet die Augen schließen, als wir den Nebel verließen.
    Gulver und Praehl standen nicht im blauen Himmel.
    Wir hatten den Transit nach Neu-Lemur verpasst
     
    9.
     
    Allanas-Dreen umkreiste die Holowolke.
    Immer wieder zog er mit den Krallen tiefe Furchen durch das Gestein der Höhlenbegrenzung. Die wenigen Mitglieder der Zentralebesatzung, die er in seiner Nähe duldete, wichen ihm furchtsam aus. Sie wussten, zu was er fähig war, wenn ihn die Wut packte.
    Tad de Raud waren furchtbare Kämpfer, aber auch eiskalte Strategen. Er hingegen hatte längst jeden Gedanken an Planung und Taktik aufgegeben. Er wollte sich nicht mehr länger irgendwelchen Spielchen hingeben, die wenigen vorhandenen Spuren der Unsichtbaren bis ins winzigste Fragment zerlegen und analysieren. Zu lange schon wartete er auf den Erfolg, zu viele Nächte hatte er im kalten Nebel der Schlafhöhlen nachgedacht, die Unsichtbaren in Gedanken erwürgt und ihnen das feuchte Gelee ihrer Gehirnmasse aus dem Schädel gebrochen.
    Einmal hatte er sie bereits gestellt. Hatte seine Hände nach ihnen ausgestreckt - und war gescheitert. Seine Gier war zu groß gewesen.
    Allanas-Dreen zerfetzte den rechten Krallenballen, zog ihn ab und warf ihn in den Abgrund. Tu'gas't-Krebse würden sich um den Abfall kümmern. „Wir machen weiter!", rief er durch die Kommandohöhle, sodass jedermann es hören konnte. „Wir geben niemals auf!
    Wir sind Tad de Raud! Wir kennen keine Niederlage!"
    Ein schwaches Echo ohne jegliche Begeisterung antwortete ihm.
    Sie zweifelten an ihm, ganz klar. Aber er würde sie eines Besseren belehren
     
    10.
     
    Lemaha und Alexim klammerten sich ängstlich aneinander. „Hast ... hast du die Bocksprünge gespürt?", fragte mich der Mann. „Wir sind vom Mesoport-Netz umgeleitet worden." ,Nein, ich hatte nichts gefühlt. Die Hyperfühligkeit der Telomon und der Kamhalox erreichte zumindest bei dieser Art ultrahochfrequenter Strahlung eine weitaus größere Empfindlichkeit, als ich sie jemals aufbringen würde. Dafür sprachen meine Sinne wohl auf ein
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