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2374 - Der Trojaner

Titel: 2374 - Der Trojaner
Autoren: Unbekannt
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sagte er knapp.
    Die Panoramagalerie zeigte das Sternenmeer von M13. In einem Teilausschnitt stand Prebons Stern; die leicht gegeneinander geneigten Umlaufbahnen der zehn Planeten wurden mit allen relevanten Daten eingeblendet.
    Die Schiffe standen schon nahe an der vierten Welt, die von ihren Bewohnern Prebon genannt wurde.
    Das Zentrum des Imperiums, Arkon, lag 794 Lichtjahre entfernt. Vielleicht, dachte Bully grimmig, sollte er besser vom ehemaligen Imperium reden. Wie auch die Liga Freier Terraner nicht mehr im Sinn ihrer ursprünglichen Definition existierte.
    Im Griff TRAITORS hatte keines der ehemaligen Sternenreiche Bestand. „Wir werden zur Identifikation aufgefordert! Geläufige arkonidische Flottenfrequenz, geringe Sendeleistung."
    Bully nickte. Die Arkoniden auf Prebon waren vorsichtig. Aber das konnte er verschmerzen. Es wäre schlimmer gewesen, hätte er sich unvermittelt einem Chaos-Geschwader gegenübergesehen. „Erkennungskode mit Richtstrahl senden!", bestimmte er. „Ich will mit dem Regierungschef des Planeten reden."
    Keine fünf Minuten später stabilisierte sich das Abbild eines älteren Mannes.
    Wenngleich seine Miene versteinert und seine Gesichtshaut wie vertrocknet wirkte, in seinen roten Augen loderte ein unbeugsamer Wille. „Reginald Bull?", platzte der Mann heraus und verzichtete in dem Moment auf jede Form. „Wieso kommt der Verteidigungsminister der LFT nach Thantur-Lok? Zudem mit einer kleinen Flotte?"
    „Zwei Dinge", sagte Bully knapp und unkonventionell. „Ich erwarte das Eintreffen eines Tenders mit wichtiger Fracht von Terra. So lange sollten meine Schiffe im Bereich von Prebons Stern Ortungsschutz finden. Wenn alles reibungslos abläuft, werden das nicht mehr als ein bis zwei Tage sein."
    „Was ist das zweite?", wollte der Arkonide wissen. „Wir benötigen Informationen über Arkon.
    Alles, was greifbar und nicht älter als wenige Wochen ist."
    Bully registrierte das wachsende Misstrauen des Alten. Natürlich wusste der Mann von seiner angespannten Beziehung zu Bostich, die Frage war nur, unter welchen Gesichtspunkten er diese Intimfeindschaft sah. Zweifellos stand er auf der Seite des Imperators, denn sein Blick verriet mehr, als Worte es vermocht hätten. Für ihn war Reginald Bull ein Leichenfledderer; die Terraner waren gekommen, um sich davon zu überzeugen, dass Tiga Ranton der Kolonne einverleibt wurde, und vielleicht, argwöhnte er wohl, wollten sie danach die Reste des Kristallimperiums für sich vereinnahmen.
    Er vergaß, dass die Terminale Kolonne TRAITOR alle bedrohte. „Wir sind hier, um auf Arkon einzugreifen!"
    „Sechs Schiffe ...?" Der Alte gab sich keine Mühe, den Spott aus seiner Stimme zu verdrängen.
    Dem Aktivatorträger war bewusst, wie unglaubwürdig seine Worte klangen.
    Andererseits dachte er nicht daran, seine Pläne offenzulegen. Die Gefahr eines ungewollten Verrats bestand permanent, wenngleich Prebon eine eher unbedeutende Welt war. „Im Arkon-System wimmelt es von Traitanks", sagte der Alte. „Egal, welche Absichten du verfolgst, du wirst mit deinen Schiffen nicht bis in die Nähe des Systems gelangen."
    „Zwei Tage Aufenthalt im Bereich von Prebons Stern!", bat Bully. „Das sollte genügen."
    Der andere blickte ihn durchdringend an. „Gut", bestätigte er endlich. „Wir werden dich nicht daran hindern."
    Das wäre ohnehin kaum möglich gewesen.
    Bully hatte keine tief greifenden Informationen über Prebon, trotzdem war er überzeugt, dass die Flotte des Planeten nur mehr aus unbedeutenden Frachtern bestand. Die Kriegsschiffe waren sicher längst von Bostich abgezogen worden.
    „Wir brauchen ausführlichere Informationen", erinnerte er.
    Sein Gegenüber machte eine bestätigende Geste. „Du wirst erfahren, wie es im Arkon-System aussieht, Terraner. Bis dahin musst du dich gedulden."
    Die Verbindung erlosch. „Ich habe kein gutes Gefühl bei der Sache ...", bemerkte der Kommandant der LEIF ERIKSSON II. „Wer in der Milchstraße kann behaupten, ein gutes Gefühl zu haben?", erwiderte Bully. „Richtig wird der Tanz jedoch erst losgehen, sobald die NARWAL eintrifft.
    Bis dahin halten wir bedingte Gefechtsbereitschaft."
     
    *
     
    Verwirrt blickte A. A. Cordable auf das verzerrte Bild im Interkomholo.
    Irgendjemand stand so unglaublich nahe vor der Aufnahmeoptik, dass nicht einmal die Weitwinkelfunktion das Gesicht erfassen konnte. Der Stellvertretende Chefingenieur der ERIKSSON sah geplatzte Adern in einem überdimensioniert
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