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237 - Die Welt in der Tiefe

237 - Die Welt in der Tiefe

Titel: 237 - Die Welt in der Tiefe
Autoren: Christian Schwarz
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erzählte, dass er ein Weltreisender sei, der es wegen einer Wette in achtzig Tagen um die Erde schaffen wolle, und dass er aus dem fernen Land Amerika komme, in dem es ja sogar noch funktionstüchtige U-Boote gebe, wie Mueller zweifellos wisse.
    Mueller schien ihm zu glauben. »So etwas Ähnliches habe ich mir gedacht. Hören Sie, Maddrax, ich mache Ihnen jetzt ein Angebot, das Sie nicht ablehnen können. Ich brauche einen Mann wie Sie und würde mich freuen, mit Ihnen zusammenarbeiten zu dürfen.« Er setzte plötzlich ein Pokerface auf.
    »In welcher Beziehung?«
    »Warum fragen Sie? Das ist Ihnen doch längst klar, Maddrax. Sie sind kein Clarkist, obwohl die Clarkisten anscheinend Nachfahren Ihres Volkes sind. Die hiesigen Verhältnisse können Ihnen also herzlich egal sein, Sie wollen ohnehin bald weiter, wenn ich Sie richtig verstanden habe.«
    »Hm, ja.«
    »Also, ich lege die Karten auf den Tisch. Was Sie da drüben sehen, sind nur kleine harmlose Bomben, mit denen kaum etwas anzufangen ist. Aber wem sage ich das.« Mueller kicherte. »Damit allein schaffen wir es nicht, die Clarkisten ein für allemal vom Erdboden zu tilgen…«
    Wenn du wüsstest… Matt war beunruhigt über diese krasse Fehleinschätzung des Ersten Wissenschaftlers.
    »Ich weiß aber, dass es im Schloss von Georgshütte… «, Mueller lachte laut, »… noch ein paar Pilzbomben geben muss, mit denen wir den Clarkisten den Garaus machen können. Und zwar endgültig.«
    Pilzbomben! Matt war sofort klar, was Mueller damit meinte: Nuklearraketen. Vermutlich würde es tatsächlich noch welche an Bord des U-Bootes geben. Und Mueller wollte die Sprengköpfe haben. Wie groß war wohl das Atomwaffenpotenzial in der Antarktis? Und wie viele Dilettanten wie dieser Kerl hatten Zugang? Beängstigend.
    Auch Matt beherrschte die Kunst des Pokerfaces. »Angenommen, ich wäre tatsächlich in der Lage und würde Ihnen helfen, was springt dann für mich heraus?«
    Mueller klatschte vor Vergnügen in die Hände. »Das ist doch mal eine Sprache, die ich verstehe. Ganz einfach: Wenn Sie nach unserer Zusammenarbeit weiter wollen, Maddrax, tun Sie das als reicher Mann, denn ich werde Sie fürstlich belohnen, was immer Sie auch haben möchten. Es steht in meiner Macht, glauben Sie mir.« Mueller lächelte zuckersüß. »Sehen Sie, Maddrax. Ich fürchte, diese Wette, in achtzig Tagen um die Welt zu reisen, werden Sie nicht gewinnen können – und selbst wenn, wie hoch ist der Gewinn? Mit dem, was Sie von mir und den Georgshüttern bekommen, dürfte Ihnen jedes Preisgeld herzlich egal sein. Sollten Sie sich darüber hinaus entschließen, nach der Vernichtung der Clarkisten in unserer dann friedlichen Welt leben zu wollen, könnten Sie es ohne Probleme sogar bis zum Kanzelor von Georgshütte bringen. Mit meiner… nun, sagen wir Unterstützung sind Sie so gut wie gewählt. Und es dauert sicher nicht mehr lange, denn unser jetziger Kanzelor Michailovic ist alt und zögerlich geworden. Schon möglich, dass er demnächst die Treppe hinunter stürzt. Das wäre ein fürchterliches Unglück, natürlich, aber das ist nun mal der Lauf der Dinge. Sie mit Ihrem Wissensschatz wären sicher ein sehr guter Kanzelor für Georgshütte.«
    Matt nickte. »Und was passiert, wenn ich ablehne?«
    »Nun, dann stürzen Sie und Ihre vier Begleiter ›die Treppe hinab‹.« Mueller sagte es so leicht daher, als plaudere er übers Wetter. Sein Lächeln erreichte nicht mal annähernd seine Augen. »Sie sind ein intelligenter Mann, Maddrax. Sie wissen genau, dass ich Sie unter diesen Umständen nicht mehr gehen lassen könnte. Sie wissen bereits zu viel.«
    »Dass Sie mit dem Schneewolf zusammenarbeiten?«
    »Hm ja, das ist der heikelste Punkt, in der Tat. Jetzt kann ich es wohl kaum noch leugnen. Aber es geht nun mal nicht anders. Nur mit vereinten Kräften können wir das größte Übel der Antarktis, die Clarkisten, beseitigen. Dazu zähle ich auch Sie, Maddrax. Als ich mitbekommen habe, dass Sie mit den Clarkisten Lanschie verlassen, habe ich den Schneewolf gebeten, Sie zu fangen und hierher zu bringen.«
    Matt fragte nicht, wie diese Verständigung funktionierte, er hätte ohnehin keine Antwort bekommen. »Und was passiert mit den drei gefangenen Clarkisten, die bei uns sind, wenn ich einwillige?«
    »Ich verspreche Ihnen, dass sie als Kriegsgefangene eingesperrt und gut behandelt werden. Gemäß den Nischni-Nowgoroder Konventionen von 2514.«
    So sehr hatte sich Matt noch selten in der
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