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2365 - Die Drokarnam-Sphäre

Titel: 2365 - Die Drokarnam-Sphäre
Autoren: Unbekannt
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ihr erinnerte ihn an seine ehemalige Lebensgefährtin, die Kamashitin Zitonie Kalishan, obwohl auf den ersten Blick keinerlei Ähnlichkeit bestand. Es müsste wohl an der Art ihrer Bewegungen liegen oder am Klang ihrer Stimme.
    Julitha warf ihm einen irritierten Blick zu.
    Rasch sah Trim weg. Eine Entschuldigung lag ihm schon auf den Lippen, doch damit hätte er ihr wohl nur noch stärker den Eindruck vermittelt, er wolle mit ihr flirten. Dabei hatte er alles andere im Sinn - sie befanden sich auf einem Einsatz, bei dem das Gelingen von Projekt KombiTrans auf dem Spiel stand und damit in letzter Konsequenz die Existenz ganzer Galaxien.
    Wenn das Vordringen nach Hangay scheiterte, konnten wir das Entstehen der Negasphäre nicht verhindern, und das wiederum würde in ferner Zukunft nicht nur die Milchstraße ins Verderben reißen.
    Um die Milchstraße sah es ohnehin schlecht aus, da die Terminale Kolonne TRAITOR sie als Ressourcengalaxis ansah. Wenn überhaupt, würde nur die Vernichtung der Negasphäre TRAITOR aus der Heimatgalaxis abziehen lassen.
    Frahen Tines lehnte sich in seinem Stuhl zurück. „Du glaubst, deine Gegenwart schützt uns? Damit spielst du wohl auf deinen Schwarzen Zwilling an? Ich hörte diverse Gerüchte, aber es wäre angebracht, dass du uns Informationen aus erster Hand erteilst."
    „Day-Drazin fürchtet den Nebelkrieger."
    Er gab eine Erklärung und schilderte den Kampf, den sein Zwilling mit der .blauen Knotenstruktur geführt hatte, in deren.
    Form sich Day-Drazin wiederholt zu materialisieren versucht hatte.
    Startac ergriff die Gelegenheit, von seinen Erfahrungen zu sprechen. „Ich spüre Day-Drazins Gegenwart als mentales Feld und kann seine Empfindungen empfangen. Von ihm strahlt deutliche Angst aus, und er hält sich von Trim fern, auch ohne dass dieser unter einem fünfdimensionalen Schirm geschützt wäre."
    „Ich glaube, dass ihr in Sicherheit seid, solange ihr euch in meiner Nähe aufhaltet.
    Auf Kharmuu werden wir die Probe aufs Exempel machen. Natürlich behält jeder seinen Einsatzanzug, aber wir werden die HÜ-Schirme nicht aktivieren. Im Falle eines Angriffs steht es euch frei, sie jederzeit einzuschalten." Er deutete auf Julitha. „Außerdem steht unsere Medikerin bereit, sofortige medizinische Hilfe zu leisten."
    Julitha lachte laut und hell, was eine Woge der Sympathie in Trim entfachte. „Da sich nach einem alten Ausspruch der Arzt nicht selbst heilen kann, wird uns außerdem der Robot während des gesamten Einsatzes begleiten. Er ist dazu fähig, Tumoren eigenständig in wenigen Minuten zu entfernen."
    „Das bin ich in der Tat", versicherte der kugelförmige Robot. Einige Leuchtdioden an seinem oberen Ende blitzten auf. „Ich bin in der Lage, zwei Eingriffe gleichzeitig vorzunehmen." Als bedürfe es eines Beweises für diese Behauptung, fuhr er an gegenüberliegenden Stellen des Kugelleibs biegsame Metallarme mit filigranen Greifklauen aus.
    Die Augen der Medikerin funkelten. „Wir können also ganz beruhigt sein."
    Trim riss sich nur mühsam von dem Anblick los. „Die Besatzung des zweiten Shifts wird an Bord bleiben und den HÜ-Schirm aktiviert lassen. Sie sind abrufbereit, falls sich ihr Beistand als nötig erweisen sollte."
    Wenig später erreichte die HALUTA die Atmosphäre von Kharmuu.
    Zeitsplitter Bewusstes Sein und Phasen des Irrsinns wechseln einander ab. Wieder. Und wieder. Und wieder. Dutzendfach. Hundertfach. Tausendfach.
    Inzwischen bin ich mir nicht einmal mehr sicher, ob tatsächlich Zeit vergeht.
    Vielleicht spielt sich meine ganze Hölle innerhalb eines einzigen, unendlich kurzen Augenblicks ab.
    So, wie es angeblich den perfekten Moment gibt, das Nu, den winzigen Bruchteil voller Ästhetik und Harmonie - ebenso könnte es doch den Augenblick geben, der zeitlos und ewig alle Qual des Universums in sich vereint.
    Vielleicht habe ich gar nicht überlebt.
    Möglicherweise sterbe ich in dieser Sekunde. Dann wäre der Tod kein Phänomen unserer Daseinsform, sondern ginge direkt und ohne Übergang in der Ewigkeit auf. Ist dies die Antwort, die so viele Rassen in so vielen Religionen suchen? Das Leben nach dem Tod - nichts als die Ewigkeit, die wir uns selbst bauen?
    Der Gedanke erschreckt mich und fördert zusätzlich zu der Schwärze noch etwas zutage: Kälte.
    Ich darf diese Überlegungen nicht zulassen.
    Selbstverständlich vergeht Zeit. Ohne jeden Zweifel bin ich gestorben und existiere nun als Geistwesen.
    Ich werde nicht akzeptieren, dass sich
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