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2365 - Die Drokarnam-Sphäre

Titel: 2365 - Die Drokarnam-Sphäre
Autoren: Unbekannt
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können. Lass uns keine Zeit verlieren."
    Trim verkniff sich ein Lachen. In Startacs Worten lag eine nicht zu leugnende Ironie. „Die Fundstelle ist 55.000 Jahre alt. Wenn man es so sieht, kommt es auf einige Stunden mehr oder weniger ganz sicher nicht an."
    Atlan hatte sich vor wenigen Minuten gemeldet und den beiden Monochrom-Mutanten mitgeteilt, dass die Recherche in den Positroniken des Sonnendodekaeders zu dem Namen Inday Anuun-Drazin geführt hatte. Der Arkonide hatte nach dem Stichwort Day-Drazin suchen lassen, das Startac Schroeder bei einem mentalen Kontakt mit ihrem Gegner empfangen hatte.
    Dieses geheimnisvolle Wesen stand inzwischen als Verursacher der Tumoren fest, die zu mehreren hundert Todesfällen unter den terranischen Technikern und Wissenschaftlern geführt hatten. Im Gebiet des altlemurischen Kharag-Sonnentransmitters in Omega Centauri war deswegen Panik ausgebrochen.
    Die ersten Fälle plötzlicher Geschwulstbildung waren kurz nach der erfolgreichen Testaktivierung der einzelnen Transmitterzonen des Sonnendodekaeders aufgetreten; nahezu jeder war befallen worden, und wegen des rasend schnellen Tumorwachstums hatte vielen Patienten nicht mehr geholfen werden können. Etlichen war es nicht einmal mehr gelungen, bis zur nächsten Medostation zu kommen. Zum Glück waren die tödlich verlaufenden Fälle aber eine Minderheit geblieben, die weitaus meisten Erkrankten hatten von den Geschwülsten und Metastasen rechtzeitig befreit werden können.
    Nur wenigen war es gegeben, der tödlichen Gefahr aus eigener Kraft zu widerstehen: Die Haluter etwa verhärteten die betroffenen Körperregionen zur Konsistenz von Stahl und töteten auf diese Weise das wuchernde Gewebe ab. Auch Atlan war immun - allerdings nicht wegen besonderer Fähigkeiten, sondern wegen des Zellaktivators, der die Umwandlung des Körpergewebes verhinderte.
    Als Trumpf im Konflikt mit Day-Drazin erwiesen sich die beiden Monochrom-Mutanten: In einer Situation höchster Todesgefahr war einmal mehr aus Trim Marath heraus dessen „Schwarzer Zwilling" entstanden, eine überaus mächtige „psiaktive, aggressivgewaltbereite autonome Schattenprojektion", wie ein Wissenschaftler es einmal umschrieben hatte. Diese überaus wehrhafte und von Trim unkontrollierbare Nebelgestalt, die stets als sein Verteidiger erschien, war im Stande, die blaue, organisch wirkende Knotenstruktur Day-Drazins zu vertreiben.
    Danach war es Startac Schroeder gelungen, mit seiner Psi-Begabung die Gegenwart des Feindes zu erspüren. Er war zwar kein Telepath, empfand aber die Stimmungen dieses geheimnisvollen Wesens und war sicher, dass es sich selbst als Day-Drazin verstand.
    Trims Armbandkommunikator meldete einen Kontaktversuch. „Endlich. Atlan ruft uns."
    Der Arkonide hatte vor wenigen Minuten ohne Begründung die Unterhaltung abgebrochen und versprochen, sich in Kürze wieder zu melden. Trim nahm das Gespräch an. „Entschuldige die Unterbrechung", erklang Atlans Stimme. „Leider wollen mich tausend Leute gleichzeitig sprechen.
    Das ist das Los, wenn man eine Großoperation leitet."
    „Du hast es ziemlich spannend gemacht.
    Da nennst du den Namen Inday Anuun-Drazin, gibst die allernötigste Basisinformation und ziehst dich dann zurück. Startac und ich sitzen auf glühenden Kohlen."
    Der Arkonide lachte. „Ihr hättet auch die entsprechende Datenbank abrufen können.
    Aber es ist wohl am einfachsten, wenn ihr zu mir kommt. Ich hoffe, Startac fühlt sich in der Lage, ins Steuerzentrum zu teleportieren?"
    „Wir sind gleich da", versicherte Trim, ohne erst Rücksprache mit dem Freund zu halten.
     
    *
     
    Sie materialisierten im großen Kuppelsaal, der die zentrale Steuereinheit des Sonnentransmitters beherbergte. In der Mitte des 70 Meter hoch aufragenden Raumes erhob sich ein breites Hufeisenpult als einzig sichtbares Einrichtungsstück.
    Ein getreues Holoabbild des Leerraumes und der beiden Galaxien Milchstraße und Andromeda bedeckte Decke und Wände der Kuppel; darin markierte eine Vielzahl von farbigen Leuchtsymbolen die Standorte wahrscheinlich aller von den Lemurern vor über 50.000 Jahren erbauten Sonnentransmitter.
    Trim hatte sich an diesen beeindruckenden Anblick längst gewöhnt, er nahm ihn kaum noch wahr. Auch dass sie sich im Inneren der Stahlwelt befanden, eines ausgehöhlten und hochtechnisierten Eisen-Nickel-Planetoiden, war inzwischen so' alltäglich geworden, dass er nur wenige Gedanken daran verschwendete.
    Durch den Saal dröhnten die
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