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2347 - Die Heiße Legion

Titel: 2347 - Die Heiße Legion
Autoren: Unbekannt
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wäre aber, dass er vorher aus der Organisation ausscheidet. Ha!"
    „Das ist keine Lösung", stimmte Saedelaere zu. „Wenn wir keine Friedensfahrer mehr sind, wird uns der Revisor das psionische Siegel aufdrücken, das verhindert, dass wir jemals wieder eine OREON-Kapsel oder sonstige Einrichtungen der Friedensfahrer betreten können. De facto werden wir dann machtlos sein."
    „Sehr raffiniert gelöst. Jeder darf eine andere Meinung haben - aber dann hat er bitte schön zu gehen."
    Saedelaere schwieg einen Augenblick. „Auch wenn es mir nicht gefällt, muss ich Chyndor in einem Recht geben. Auch du und ich haben diesem Credo freiwillig zugestimmt."
    „Vergiss nicht, dass nicht nur wir der Auffassung sind, dass die Friedensfahrer gegen die Negasphäre vorgehen müssen.
    Wir sind in offiziellem Auftrag unterwegs."
    Der Nukleus, entstanden aus den ehemaligen terranischen Monochrom-Mutanten und derzeit als Wächter der Lokalen Gruppe und gewissermaßen „Statthalter" von ES tätig, hatte Saedelaere und Kantiran mit dieser Mission betraut.
    Das Geistwesen war nach Terra zurückgekehrt, um der Menschheit im Kampf gegen die Chaosmächte beizustehen - doch dazu benötigte es, wie es betont hatte, die Unterstützung aller Friedensfahrer. Ohne dass der Geheimbund geschlossen in die Auseinandersetzung eingriffe, gäbe es keine Aussicht auf Erfolg im Kampf gegen die Terminale Kolonne TRAITOR.
    Saedelaere wies auf die Maske, die das leuchtende Cappin-Fragment verbarg. „Ich bin sogar unter den Friedensfahrern ein Sonderling. Würde ich mich zur Wahl als neuer Patron stellen, hätte ich nicht die geringste Chance. Du kommst ebenfalls nicht in Betracht, denn in den konservativen Kreisen haftet dir zu sehr das Etikett als Aufrührer an. Wir brauchen Chyndor."
    „Aber Chyndor schweigt. Und weißt du, was?" Kantirans Hände ballten sich. „Wenn er Sondyselene nicht die Stirn bieten will, dann werde ich es tun!"
    „Du hast keine Chance."
    Wütend sprang Kantiran auf. „Es ist mir egal, ob die anderen mich davonjagen! Der Versuch muss unternommen werden, koste es, was es wolle."
     
    *
     
    Was er brauchte, war Ablenkung, und an Bord der FORSCHER gab es nichts, was ihn besser ablenken konnte als eine Begegnung mit Cosmuel Kain.
    Seit sie vor drei Tagen vom Fantamagula-System, wo sie Chyndor unter dramatischen Umständen an Bord genommen hatten, aufgebrochen waren, hatte Kantiran die Cyno für seinen Geschmack viel zu selten getroffen.
    Er gestand es sich nicht gern ein, aber er ging ihr aus dem Weg. Nicht etwa, weil er sie abstoßend oder unsympathisch fand - ganz im Gegenteil. Ihre Gegenwart löste Gefühle in ihm aus, die er sich nicht eingestehen wollte.
    Seit ihrer ersten Begegnung war noch keine Woche vergangen. Auf Terra, inmitten der urwüchsigen Landschaft der Isla Bartolomé, hatte sie plötzlich vor ihm gestanden und war mit ihrem Wunsch, Friedensfahrerin zu werden, unverblümt an ihn herangetreten.
    Kantiran dachte oft an dieses erste Aufeinandertreffen zurück. Etwas an ihr hatte ihn sofort in seinen Bann gezogen.
    Seitdem erinnerte er sich öfter als zuvor an seine erste und bislang einzige wahre Liebe Thereme. Erstaunt hatte er festgestellt, dass wegen Theremes Tod immer noch Bitterkeit in ihm fraß, aber sie verringerte sich von Tag zu Tag - seit er Cosmuel kannte.
    Zum einen fühlte sich Kantiran dadurch frei, als werde eine Last von seiner Seele genommen, der er sich all die Jahre über selbst nicht bewusst gewesen war; zum anderen verursachte gerade diese Befreiung, dass er Cosmuels Gegenwart mied. Ein widersinniges Verhalten, aber Gefühle folgten nun einmal nicht notgedrungen logischen Gesichtspunkten.
    Er blieb vor Cosmuels Kabine stehen und bat um Einlass.
    Es dauerte keine fünf Sekunden, bis sie öffnete.
    Sie rieb sich die leuchtend hellgrünen Augen. Die weißblonden Haare hingen ungeordnet, ihr ausgebleichtes T-Shirt war zerknittert. „Ich war gerade aufgewacht, ehe du gekommen bist."
    „Entschuldige." Etwas Geistreicheres fiel ihm nicht ein.
    Sie gab die Tür frei, zupfte ihre braune Stoffhose zurecht und bat ihren Besucher einzutreten. „Was führt dich zu mir?"
    „Wenn man von den Robots und MIRKET absieht, gibt es nicht allzu viele Gesprächspartner an Bord", meinte Kantiran unverbindlich. „Und da du keine Lust hast, mit Alaska oder Chyndor zu reden ..." Den Rest des Satzes ließ sie unausgesprochen. „Ganz so ist es nicht", gestand er. „Wir hatten mal wieder eine Diskussion mit
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