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2329 - Gestrandet in Hangay

Titel: 2329 - Gestrandet in Hangay
Autoren: Unbekannt
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er seiner Gefährtin mit Ausflüchten nicht helfen konnte. „Niemand kann vorhersagen, wie tief der Abstieg führen wird. Im Extremfall bietet uns der Planet die Überlebenschance; die wir in einem Raumschiff. in dem womöglich gar die Kernfusion zusammenbricht, nicht mehr haben..."
    „In der Siedlung tut sich etwas!", hallte ein Ausruf durch die Zentrale.
    Dao-Lin-H'ay schaute ruckartig auf. Eine der Sonden hatte vor kurzem die Stadt erreicht und den Eindruck einer zumindest im Winterschlaf liegenden Siedlung gefestigt. Der Schnee lag mannshoch.
    Zwar gab es Anzeichen. dass auf einigen Plätzen und entlang mehrerer Ausfallstraßen versucht worden war, die Verwehungen wegzuräumen. aber es war nicht zu erkennen, ob diese Spuren von Kartanin oder Robotmaschinen stammten.
    Die Stadt wirkte wie ein Geschwür in der endlosen Winterlandschaft, trotzig hingeduckt bot sie den eisigen Stürmen wenig Angriffsfläche. In konzentrischen Ringen angelegt, wurde sie von sternförmig nach außen laufenden breiten Straßen durchschnitten. Die im Zentrum liegende Kuppel mochte ein Verwaltungsbau sein, eine Halbkugel mit annähernd siebzig Metern Radius, wie die Messdaten der Sonde zeigten.
    Alle anderen Gebäude waren kleinere Kuppeln, viele, vor allem in den Außenbezirken, nicht höher als fünf Meter.
    Vereinzelt ragten wuchtige, ebenfalls nicht sonderlich große Zylindertürme auf.
    Möglich, dass die Stadt so verlassen wirkte, weil die Kartanin mit denselben technischen Schwierigkeiten zu kämpfen hatten wie die Besatzung der SOL.
    In einer Mischung aus Restlichtverstärkung und Infrarot war das Bild deutlicher geworden. Dick vermummte Gestalten stapften durch den Schnee. Hin und wieder blitzte ein Handscheinwerfer auf, dessen Lichtkegel zitternd voraushuschte, aber schon nach wenigen Sekunden wieder erlosch. „Das sind Kartanin!", rief Dao-Lin-H'ay zuversichtlich. „Endlich!"
    Tekener zählte acht Gestalten. Ihre Spur, egal von wo sie gekommen sein mochten, verlor sich in der Nacht. Sie hatten eine der Ausfallstraßen erreicht und schienen auf etwas zu warten.
    Fahl kondensierte der Atem vor den nahezu unkenntlichen Gesichtern. Selbst jetzt, da die Kartanin ihren Weg nicht fortsetzten, bewegten sie sich unaufhörlich.
    Sie waren bewaffnet, trugen Energiestrahler über der Schulter.
    Das Bild schwenkte zwischen den verschneiten Kuppelbauten entlang und erfasste etwas, das auf den ersten Blick an eine Schildkröte erinnerte - eigentlich war es nicht mehr als ein aufgewölbter dunkler Fleck, der sich offensichtlich näherte.
    Ein grelles Flackern beendete die Wiedergabe. „Die Sonde wurde abgeschossen!", meldete die Überwachung. „Kein Zweifel?", fragte die Kommandantin. „Kein Zweifel!"
    „Für die Kartanin sind wir ungebetene Eindringlinge", stellte Tekener fest. „Sie kommen also", sagte Fee Kellind, „und sie kommen bewaffnet. Aber wenigstens geschieht etwas. Wenn sie Bodenfahrzeuge benutzen, werden sie in längstens dreißig Minuten hier sein."
    Dao-Lin-H'ay leckte sich über den Handrücken. Ruckartig hob sie den Kopf und schaute erst ihren Gefährten und dann die Kommandantin an. „Das ist meine Aufgabe!", stellte sie unumwunden fest. „Ich werde hinausgehen und mit den Kartanin von Ultrablau sprechen, nötigenfalls verhandeln.
     
    2.
     
    Ron-Sha-R'itt verließ die Magnetbahn mit einem unguten Gefühl. Vor drei Zeitstandards war der Wagen merklich abgebremst worden und hatte anschließend äußerst ruppig wieder beschleunigt. Das war unüblich.
    Ron-Sha-R'itt zwang seine Gedanken in andere Bahnen, als er geschmeidig die Windungen des Fußwegs emporeilte.
    Bewusst verzichtete er darauf, den Antigravlift zu benutzen. Seit dem frühen Morgen folgte ein Arbeitsgespräch dem anderen, bislang ohne Pause für den physischen Ausgleich. Also ergriff er die Gelegenheit, sich wenigstens etwas körperlich zu betätigen.
    Thema war wieder einmal das Imperium von Karapon. Alles im Zusammenhang damit war lästig - und äußerst bedrohlich.
    Ron-Sha-R'itt glaubte, dass die bislang trügerische Ruhe bald umschlagen würde.
    Vertreiben ließen sich die Karaponiden nicht mehr, so viel stand fest. Selbst wenn die Graukartanin die auf Ultrablau stationierte Wachtruppe angriffen und wider Erwarten sogar die Oberhand behielten, würde dieser Sieg nicht nur von kurzer Dauer sein, sondern sehr wahrscheinlich äußerst schmerzvoll werden. Weitere Karaponiden würden kommen und eine Strafaktion einleiten.
    Vor zweieinhalb Jahren hatte
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