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2287 - Die Träume der Shohaaken

Titel: 2287 - Die Träume der Shohaaken
Autoren: Unbekannt
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wie alle anderen auch?
    Was war an diesen Inkarnationen so anders oder geheimnisvoll?
    Optisch unterschieden sie sich nicht von denen in DENYCLE. Es waren keine schwarzen Statuen wie die von General Ir'kham. Der einzig sichtbare Unterschied bestand eben darin, dass die letzten in der Reihe zwei Daumen an jeder Hand aufwiesen.
    Orren blieb stehen, streckte den Arm aus. Was sollte die Vorsicht noch, da doch alles danach aussah, als würden sie TRIPTYCHON nicht lebend verlassen? Es konnte nicht so schwer sein, sich zu überwinden. Er musste die Statue nur berühren, und das Leben des versteinerten Schohaaken würde sich ihm offenbaren. Dann würde er erfahren, weshalb die Statuen hier standen und nicht in DENYCLE.
    Orren senkte die Hand nicht. Er drehte sich um und ging zurück, vorbei an einer Versteinerung nach der anderen.
    Er zögerte, blieb wieder stehen. Warum hatte er Myles Kantor überhaupt auf dem Flug in die Sonne begleitet?
    Doch nur, weil er etwas über ARCHETIM und die Vergangenheit der Schohaaken erfahren wollte. Hatten die Terraner tatsächlich Recht mit ihrer Vermutung, dass er ein Aktionskörper ARCHETIMS und nur durch die gestiegene Hyperimpedanz freigesetzt worden war?
    Ihre Erklärungen klangen plausibel, wenngleich sich ihm die Einzelheiten nicht völlig erschlossen. Knapp anderthalb Monate nach dem Hyperimpedanz-Schock, am 23. Oktober 1331 NGZ, war er auf Terra materialisiert, kurz darauf dann die anderen. Nahezu gleichzeitig hatte Gon-0 begonnen, ARCHETIMS Korpus anzuzapfen. Kantor und die anderen vermuteten, dass sich hier zwei getrennte Ereignisse sozusagen hochgepuscht hatten: zuerst der Hyperimpedanz-Schock, verbunden mit dem Beginn des Rückfalls der Hyperkokons, aber auch mit starken Auswirkungen auf ARCHETIMS Korpus, und dann die Saugversuche des „noch schlafenden Gon-Orbhon, die durch die sich öffnenden Lücken in den Kokons erfolgt waren. Beides zusammen hatte dann dafür gesorgt, dass sich die Aktionskörper gebildet hatten und auf der Erde erschienen waren.
    Orren wurde plötzlich klar, dass nicht die Frage seiner Herkunft ihn davon abhielt, die Statuen zu berühren. Ob er ein Aktionskörper war oder nicht - er fühlte sich wie ein ganz normales Lebewesen.
    Nein, viel mehr befürchtete er, dass ihm nicht gefallen würde, was er von diesen Versteinerungen erfahren würde. Die Betreiber der Station hatten sie ja nicht grundlos der Öffentlichkeit vorenthalten.
    Er war hier, um alles über die Schohaaken zu erfahren. Und er musste sich auch dem stellen, was vielleicht nicht so angenehm war.
    Bevor er es sich wieder anders überlegen konnte, berührte er die Statue direkt vor ihm - und glitt in Karram Nessowacks Leben. „Wenn wir es auf einen Kampf ankommen lassen, werden die meisten von uns sterben und die wenigen Überlebenden dazu verurteilt sein, auf dieser verlassenen Welt stumpf und hoffnungslos vor sich hin zu vegetieren", sagte Karram Nessowack. „Was ist das für ein Schicksal? Die Zivilisation der Schohaaken wird sich von diesem Schlag niemals erholen. Unser Volk wird untergehen. Und trotzdem suchst du den Kampf? Trotzdem willst du Millionen von uns in den Tod schicken und das alles in Kauf nehmen?"
    „Du lässt mir keine andere Wahl", erwiderte Dakk Raidoke. Er wirkte unförmig in seinem gepanzerten Kampfanzug, obwohl er in Wirklichkeit sehr klein für einen Schohaaken und fast so zierlich wie eine Frau gebaut war.
    Vielleicht ist das der Grund, dachte Karram. Nicht umsonst sagt man kleinwüchsigen Schohaaken nach, dass sie ein besonders großes Geltungsbedürfnis haben. Sie müssen sich ständig beweisen, dass sie trotz ihrer geringen Körpergröße wichtig und bedeutend sind.
    Dakk Raidoke war fast protzig bewaffnet. Im offenen Halfter des Waffengürtels um die Taille trug er einen Endrokrin-Disruptor, dessen Lauf so lang war, dass er ihm bis ans Knie reichte. Von dieser neu entwickelten, mörderischen Waffe gab es erst eine kleine Anzahl. Raidokes Techniker hatten mit dieser Weiterentwicklung gute Arbeit geleistet, nachdem ihnen Canos, die Welt der Waffenschmiede, in die Hände gefallen war. Auch die Soldaten in Raidokes Begleitmannschaft waren damit ausgerüstet.
    Die schweren Diopter-Lichtgewehre, über die Karrams Truppen verfügten, waren ihnen in jeder Hinsicht unterlegen, von der Reichweite bis hin zur Durchschlagskraft.
    Verzweifelt suchte Karram nach einer Schwachstelle in Raidokes Rüstung. Seine verborgenen Anzugsysteme arbeiteten auf Hochtouren, hatten bis
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