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2285 - Tag der Verkündung

Titel: 2285 - Tag der Verkündung
Autoren: Unbekannt
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klappte aus ihrem Kragen ein Kommunikator aus. Die Leitung war tot. Seit das Riesenrad länger als fürs Ausund Einsteigen üblich angehalten hatte, bekam sie kein Signal mehr von Homer herein.
    Um die Kabine, in der er und der Überschwere sich aufhielten, musste sich eine Funk-Abschirmung gebildet haben - auch das war ein Alarmzeichen.
    Dabei hatten sie und Adams alles Erdenkliche getan, ihre wahre Identität geheim zu halten.
    Mussten sie auch: Auf der ganzen Erde wurde nach ihnen gefahndet. Carlosch Imberlock hatte sie zu Staatsfeinden und Schwerverbrechern erklärt.
    Nachdem es ihnen gelungen war, im Zirkus der „Fliegenden Rochettes" unterzuschlüpfen, hatten sie sich einigermaßen sicher gewähnt. Und der Kontakt mit dem Hehler, den Homer hier und jetzt treffen wollte, war unter Wahrung allerhöchster Vorsicht hergestellt worden.
    Mondra hielt sich nicht mit Spekulationen darüber auf, was schief gelaufen sein konnte.
    Stattdessen konzentrierte sie sich auf die nächsten Meter.
    Ihre Hände brannten, die Oberschenkel begannen zu zittern.
    Weiter! Höher! Schneller!
    Sie katapultierte sich geradezu empor, auf die höchste Kabine zu. Dass sie keinen Strahler bei sich trug, bedeutete nicht, dass sie unbewaffnet war. In ihrem Einsatzgürtel befand sich neben der Seilpistole noch die eine oder andere Überraschung, mit deren Hilfe sie Adams und sich die Flucht vor der Polizeistreife zu ermöglichen hoffte. Wenn sie nicht zu spät kam.
    Denn in diesem Moment entstand eine Öffnung in einem der Gleiter und zwei uniformierte Gestalten schwebten zur Gondel herab
     
    46.
     
    Der Überschwere verzog den breiten Mund zu einem undefinierbaren Grinsen. „Deine Geschäftspartner", knurrte er, während er mit der freien Hand die Dachluke aufklappte, ohne Homer aus den Augen zu lassen oder den Kombistrahler abzuwenden. „Akkurat, wie es sich für Beamte ziemt."
    Seit der Umweltangepasste ohne jede Vorwarnung die Schusswaffe gezogen, entsichert und auf ihn gerichtet hatte, kalkulierte Homer fieberhaft seine Chancen. Sie standen nicht gut. Nahkampf zählte er nicht unbedingt zu seinen größten Stärken.
    Zwar verliehen ihm die künstlichen Muskeln des Exoskeletts, das seine auffällig bucklige Gestalt verbarg, beträchtlich gesteigerte Körperkräfte. Doch der Überschwere hielt, ganz Profi, gut vier Meter Distanz. Homer sah sich außerstande, diese Entfernung zu überwinden, bevor der andere reagierte und den Auslöser betätigte.
    Zwei Polizisten stiegen durch die Luke herein, einer gedrungen, der andere lang und dünn.
    Homer erkannte sie sofort. Sie hatten mehrfach im Zirkus zu tun gehabt, dessen Standplatz, am Rand des Donauparks, in ihrem Revier lag. Ihre Namen lauteten Supan Cic und Gro Ebner.
    Homer hütete sich zu zeigen, dass er die beiden Inspektoren kannte. Auch sie hatten ihn bereits gesehen, doch in seiner anderen Verkleidung, als Musiker Paul Frajune. Den verband äußerlich überhaupt nichts mit seiner jetzigen, überdurchschnittlich großen und breitschultrigen Erscheinung. Es wäre ein großer Fehler gewesen, die Verbindung zum Zirkus zu verraten.
    Falls sie bloß, schoss es ihm durch den Kopf, hinter jemandem her sind, der mit Schwarzgeld illegale Hochtechnologie kaufen will. Und nicht, aufgrund welcher Hinweise auch immer, mich persönlich jagen.
    So oder so würde ihn eine Verhaftung jnit anschließender Leibesvisitation in die Bredouille bringen. „Die Kohle?", fragte Ebner den Überschweren. „Hier."
    Der Springer-Abkömmling hatte Homers „farblosen" KredChip überprüft -und unmittelbar danach den Strahler gezückt. „Na dann", sagte der dicke Polizist fröhlich und legte einen Koffer auf den Tisch: „Lasst uns endlich zum Geschäft kommen!
     
    47.
     
    Mondra war hinterher ganz schön sauer. Picco konnte es ihr nicht verdenken. „Und du hast noch Glück gehabt", versuchte er sie aufzuheitern, „dass du nicht bis zur Gondel kamst, ehe sich die Situation aufgeklärt hat. Stell dir vor, du wärst mitten hineingeplatzt und hättest die >Amtshandlung< torpediert."
    „Meine Urgroßtante Scholje hat immer gesagt: Die Sternengötter mögen mich vor allem bewahren, was >noch Glück< ist!",, fauchte Mondra zurück. „Ich habe mir die Hände zerschnitten und die halbe Haut von den Knien geschürft, und wofür? Für nichts und wieder nichts!"
    Sobald die Polizisten abgeflogen waren und sich das Riesenrad wieder in Gang gesetzt hatte, war Picco mit Ashantys Kleidern zum Fundament gegangen und hatte
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