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2265 - Die Krone von Roewis

Titel: 2265 - Die Krone von Roewis
Autoren: Unbekannt
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schließlich gelb zog sich die Lohe mit ihrem unbekannten metallenen Kern über den Horizont.
    Der Raumer bremste abrupt auf etwas mehr als fünfzehnfache Schallgeschwindigkeit ab. Er flog über die südliche Hemisphäre, verursachte mit seiner Masse augenblicklich elektrostatische Verwirbelungen und Unwetter, die zeitverzögert die Landflächen erreichen würden.
    Planetenforts feuerten weiterhin, die Schiffe der Heimatflotte hingegen zögerten. Ein geballtes Eintauchen der Gurrad-Flotte in die Atmosphäre würde die derzeit nur punktuellen atmosphärischen Störungen deutlich erhöhen, energetisches Zielfeuer den Planeten fraglos in Mitleidenschaft ziehen.
    Eine Kette von Bodenkameras fing das Diskusschiff ein und gab die Bilder in rascher Abfolge weiter.
    Am sechzigsten Längengrad flog das scheinbar brennende Schiff in das Dunkel der Nacht.
    Ringsumher loderten die trügerisch schönen, bunten Blumen von Raketenexplosionen, tanzten Energielanzen der Strahlwaffen, vom Boden hochstechend, durch die Schwärze, strahlten in breitem Winkel oder punktuell fokussiert - ohne dem Diskus auch nur einen Moment lang gefährlich zu werden. „Bodenkontakt!", schrie Dinded. „Das Schiff ist abgestürzt oder gelandet. In den nordöstlichen Sümpfen ... nein! Es zieht wieder hoch ..."
    In Al Arroins Kopf drehte sich alles. Hatte der Diskusraumer Landetruppen abgeladen? Lächerlich!
    Nicht bei dieser Geschwindigkeit, nicht in dieser kurzen Zeitspanne.
    Oder einen Sprengsatz gezündet, ähnlich einer Arkonbombe? Unmöglich! Den hätte der unbekannte Gegner mit all seiner Überlegenheit aus sicherer Entfernung abfeuern können. „Eine weitere Annäherung an die Oberfläche!", meldete Dinded aufgeregt. „Dasselbe Manöver. Der Diskus zieht wieder hoch."
    Also lud er etwas ab, was ausreichend sorgfältig auf den Roewis-Boden verbracht werden musste. Ein ... Paket.
    Einen Störsender, der die energetisch geführten Gurrad-Waffen unschädlich machen konnte? Eine tödliche Bakteriensendung? Eine Sonde? „Der Diskusraumer zieht hoch!", rief Dinded Teifer mit sich überschlagender Stimme. „Er durchdringt die Atmosphäre."
    Plötzlich brach er in Jubel aus. „Ein Volltreffer, von einem der Raumforts aus!"
    Und gleich darauf in ärgerlich resignativem Tonfall: „Augenscheinlich kein Schaden. Das Schiff fliegt weiter."
    Al Arroin stand auf und begann eine unruhige Wanderung durch das nüchtern eingerichtete Zimmer.
    Er spürte sorgsam gepflegtes Savannengras unter seinen Beinen. Die spitzen Halme kitzelten seine nackten Fußballen, wirkten beruhigend. Geistesabwesend scharrte er mit dem rechten Bein eine kleine Grube. '. „Der Unbekannte hat die Kernschussweite der Heimatflotte hinter sich gelassen, dringt ... jetzt... in den Linearraum ein."
    Dinded Teifer ließ von der Steuerung der Kontrollarmaturen ab, scheinbar völlig ausgebrannt, drehte sich zu ihm um. „Was ... war das?", fragte er ratlos.
    Und: „Was machen wir jetzt?"
    „Wir machen gar nichts", entgegnete Al Arroin und nahm bedächtig seine Wanderung wieder auf. „Du organisierst ein Suchkommando, einen Elitetrupp, und fliegst sofort zum nächstgelegenen scheinbaren Landepunkt des Diskusraumers."
    „Ich? Ich bin kein Soldat, und ich weiß nicht..."
    „Genau deswegen benötige ich dich vor Ort. Ich will dort jemanden mit Verstand sehen, nicht einen bloßen Befehlsempfänger."
    Und sollte es ein ernsthaftes Problem geben, bin ich dich zumindest los, dachte der Patriarch.
     
    21.
     
    Dinded Teifer Natürlich war Al Arroin ein verschlagener Großkotz, und natürlich verdiente er es, im Schlamm erstickt zu werden. Aber noch saß der Patriarch an den Hebeln der Macht, und er, sein Stellvertreter, hatte zu kuschen. „Wir sind gleich im Suchgebiet", sagte einer der Offiziere.
    Die Soldaten waren angespannt und nervös, hielten sich wie Hilfe suchend an den langläufigen Strahlwaffen fest.
    Endlose Marsch- und Sumpflandschaften breiteten sich unter Teifer aus. Das Gelände, das sie absuchen mussten, erstreckte sich von hier bis zum Horizont. Eine präzisere Standortbestimmung hatte die Schnelligkeit des Diskusraumers bei ihren Manövern nicht zugelassen.
    Gurrads in wuchtig wirkenden Uniformen ließen sich aus ihren Schiffen ins knietiefe Wasser fallen.
    Eine zweite Kompanie der Soldaten kam vom Norden heran, sicherte den Luftraum weitläufig ab. Dies war weitgehend unbesiedeltes Land, in dem Gurrads mit prall gefüllter Geldtasche ihren Jagdinstinkten folgten und
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