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2263 - Das Ding aus dem All

Titel: 2263 - Das Ding aus dem All
Autoren: Unbekannt
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Schilf für die Familien im Atoll zu sammeln. Sie trugen es auf den Riffen vor der Brandung zu acht Haufen zusammen. Mit dünnen Schnüren, die sie aus Flechten zwirbelten, rafften sie die Haufen zu Bündeln zusammen und zogen sie ins Wasser. „Zurück zum Labyrinth!", befahl Keg Dellogun.
    Eine einzelne Schota-Magathe tauchte zwischen ihnen auf. Keg Dellogun erkannte Thon Vellgade, das Oberhaupt der Familien aus der Orakelstadt. „Bitte kommt mit", verkündete sie. „Ihr seid unsere letzte Hoffnung!"
    Keg Dellogun wusste sofort, dass es etwas mit der Schutzherrin zu tun haben musste. „Wir kommen!"
    „Kümmert euch nicht um das Schilf. Andere werden es abholen, dafür sorge ich. Eilt euch!"
    Gemeinsam tauchten sie ins Wasser. Thon Vellgade legte ein Tempo vor, dass die acht Schota-Magathe kaum nachkamen. Es ging nach Südosten zum Atoll.
    Oben an der Wasserlinie gab es keine Öffnungen im Atoll. Die Brandung nagte zu sehr. Jedes Loch wäre schnell zu einer großen Höhlung geworden. Die Strukturen des Korallenriffs hätten dem permanenten Wasserdruck nicht lange standgehalten. Das Atoll wäre von oben her auseinander gebrochen - mit verheerenden Folgen für die Orakelstadt.
    Thon Vellgade warf sich aus dem Wasser auf die rauen Korallenstrukturen. In höchster Eile robbte sie davon.
    Keg Dellogun und seine Familie hatten Mühe, ihr zu folgen. Der Abstand wuchs immer weiter, und als sie endlich das Wasserbecken zwischen den aufragenden Steinmauern erreichten, war vom Oberhaupt ihres Volkes weit und breit nichts mehr zu sehen. Ein leichter Hauch hing über der Wasserfläche, ein Geruchssignal, damit sie den Weg fanden.
    Keg Dellogun zögerte dennoch. Er begriff, dass sie hier am oberen Ende des Kamins weilten, an einem Ort, den zu betreten ihnen zuvor streng verboten gewesen war.
    Und jetzt sollten sie ... Nach allem, was sie bisher gehört hatten, befand sich Carya Andaxi seit Urzeiten in einem schlechten Zustand, der allerdings dauerhaft stabil geblieben war. Die Aufregung der Schota-Magathe von Graugischt, ihr plötzliches Verschwinden aus dem Labyrinth und das schlagartige Wiederauftauchen noch vor dem Morgengrauen - all das brachte Keg Dellogun zu dem Schluss, dass sich der Zustand der Schutzherrin weiter verschlechtert hatte.
    Entschlossen ließ er sich kopfüber in den Kamin plumpsen. Mit kräftigen Schlägen der Schwanzflosse trieb er den Körper gegen die vorhandene Strömung abwärts. Seine Familie folgte ihm dichtauf.
    Bis vor kurzem noch hatte er inständig gehofft, Carya Andaxi eines Tages persönlich zu begegnen. Jetzt, da er die Gelegenheit dazu hatte, erschien es ihm nicht mehr besonders erstrebenswert.
    Unten in der Tiefe glaubte er eine Bewegung zu sehen. Fast sah es nach einem Schwärm Fische aus.
    Augenblicke später plumpste er aus dem Kamin in den Hohlraum im Innern des Labyrinths und erstarrte angesichts des sich bietenden Anblicks für einen Moment, als Ehrfurcht und Schrecken in ihm um die Vorherrschaft rangen.
    In der Mitte unter dem Kamin gab es eine Mulde. Darin zuckte ein gewaltiger Körper ununterbrochen hin und her.
    Keg Dellogun stand beinahe das Herz still. Bisher hatte er sich keine rechte Vorstellung von der Urmutter aller Schota-Magathe machen können. Jetzt sah er diesen wuchtigen Körper, spürte die alles beherrschende Ausstrahlung der Schutzherrin und gleichzeitig die ganze Verzweiflung und Not, die Carya Andaxi erfüllte. Er war ein Teil von ihr, im Guten wie im Schlechten. Er entdeckte abgescheuertes Fell, wunde Hautstellen mit Rissen, aus denen Blut quoll. Die Augen in dem mächtigen Kopf waren verdreht, er sah nur das Weiß der Augäpfel. Die Schutzherrin warf ihren Körper immer wilder hin und her. Ein vibrierender Ton erfüllte die Wassersäule über der Mulde. Die Flossen des Wesens zitterten in derselben Frequenz.
    Thon Vellgade tauchte unvermittelt vor Keg Dellogun auf. „Ihr dürft keine Zeit verlieren. Seit dem Besuch der Schildwache und ihrer Begleiter hat sich Carya Andaxis Zustand weiter verschlechtert. Der innere Zwiespalt, in dem sie seit Kharzanis Rückkehr lebt, hat sich durch die Ankunft der SCHWERT noch vertieft. Alle, die hier unten Tag und Nacht bei ihr verbringen, spüren, dass sie es nicht mehr lange aushalten kann. Wenn nicht ein Wunder geschieht, kann ich ..."
    „Was sollen wir tun?" Keg Dellogun war ratlos. Sie konnten vieles vollbringen, nur keine Wunder. „Ihr seid mit den Wesen in der SCHWERT vertraut. Und ihr kennt den Bionischen Rechner
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