Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2253 - Kybb-Jäger

Titel: 2253 - Kybb-Jäger
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Statusanzeige erschien. Alle Systeme intakt. Mit Ausnahme der Würfelseite, auf der das Trümmerstück in den Rumpf gedrungen war.
    Alle Systeme intakt! „Ich denke nicht daran, dieses Schiff zu verlassen!", brüllte Jospeth in das Akustikfeld seines Helms. „Ich habe viel zu lange auf einen Schatz wie diesen gewartet, um ihm beim Verglühen zuzusehen."
    „Schatz? Das da ist ein verfluchtes Wrack!" Medillins Stock krachte mit einem Knall auf das Deck der BLUTMOND, dass Jospeth unwillkürlich den Kopf einzog, obwohl ihn Kilometer von der Epha-Motana trennten. „Nein, ein Schatz." Der Todbringer holte tief Atem. Er wusste, dass er nur einen Anlauf hatte, Medillin zu überzeugen. Misslang er, blieb ihm nur, die Beine in die Hand zu nehmen und zu hoffen, dass er rechtzeitig aus dem Stahlsarg kam, den der Kybb-Raumer darstellte. „Medillin, hör mir gut zu. Der Raumer ist ein Wrack - und ein Schatz. Ich habe keine Zeit für Erklärungen, du musst mir vertrauen!"
    „Dir vertrauen? Einem schießwütigen Irren mit plötzlicher Ladehemmung? Du hättest das Ding auf der Stelle wegblasen sollen, dann wärst du nie auf selbstmörderische Ideen gekommen!"
    Sie schimpfte. Noch hatte er seine Chance. Wenn Medillin schimpfte, war es eine Einladung, gegen sie anzuschreien so hatte man Meinungsverschiedenheiten in den Waschküchen von Roedergorm gelöst. „Medillin, verschwende nicht unsere Zeit mit deinem Gezeter. Nimm Fahrt auf, bring die BLUTMOND an das Stachler-Wrack ran."
    „Na also. Nimmst langsam wieder Vernunft an, was? Stoß dich so fest ab, wie du kannst, Junge. Wir fischen dich dann auf!"
    „Ich denke nicht daran."
    „Wie bitte? Du ..." Der restliche Satz ging in einer Kanonade von Verwünschungen unter. „Geh ganz an den Stachler ran", sagte der Todbringer ruhig. Beschwörend. „Medillin, du bist die beste aller Epha-Motana. Wenn du nur willst, wenn du dich ganz auf die Epha-Matrix konzentrierst, kannst du Berge versetzen."
    Das plötzliche Kompliment warf die Kommandantin aus der Bahn. Verblüffte Stille, ohrenbetäubender als jedes Geschrei, drang aus dem Akustikfeld von Jospeths Helm. „Versetz einen Berg für mich, Medillin!", flüsterte der Todbringer. „Schlepp den Stachler auf eine stabile Umlaufbahn!"
    „Die Flotte der Todbringer?"
    Rhodan und Atlan stellten die Frage gleichzeitig - und der Terraner gewann den Eindruck, dass sie den übrigen Schildwachen nur einen Augenblick zuvorgekommen waren.
    Lyressea und die Übrigen musterten ihren Gefährten Hytath mit kaum verhüllter Verblüffung.
    Der kantige Hytath schwieg, zog den Moment der Spannung in die Länge, als könne er nach den Jahrtausenden der einsamen Stasis nicht genug Aufmerksamkeit bekommen.
    Schließlich sagte er: „Ihr habt mich richtig verstanden. Die Flotte der Todbringer.
    Ich habe stets selbst im Angesicht der Übermacht standgehalten und von meinen Gefolgsleuten nichts anderes erwartet. Nur wenige haben es überlebt, unter mir zu dienen. Doch die Truppen sind mir freiwillig gefolgt, sind sehenden Auges in den sicheren Tod geflogen. Und wisst ihr, wieso?"
    Niemand gab Antwort. Hytath erwartete keine. „Weil sie darauf vertrauen konnten, dass ich ihr Leben niemals unnötig aufs Spiel setzen würde. Kein Opfer, das durch meine Wünsche gebracht wurde, war jemals sinnlos, auch wenn es manchen in den dunklen Stunden der Verzweiflung so erschienen sein mag."
    Rhodan registrierte ein Zittern, das durch die übrigen Schildwachen ging. Ein Nachbeben der inneren Konflikte, des erbitterten Streits um das richtige Vorgehen, der ihre Gemeinschaft vor langer Zeit erschüttert hatte? „Der Feind glaubte, wir würden uns aufreiben, ihm in blinder Furcht vor der Niederlage alles entgegenwerfen, was wir besaßen. Und das war gut so. Denn auf diese Weise entging ihm in der Blindheit, die der nahe Triumph mit sich bringt, dass er im Begriff war, eine Schlacht zu gewinnen - eine entscheidende zwar -, aber der Krieg weitergehen würde. Irgendwann. Tausende oder Jahrzehntausende später. Jetzt."
    Hytath stampfte schwer auf. „Den Kybb entging, dass nicht unsere gesamte Streitmacht von ihnen aufgerieben wurde. Der stärkste Verband, die Erste Flotte der Motana, die Flotte der Todbringer, entkam ihnen. Anstatt die Schiffe in ein sinnloses Gemetzel zu führen, habe ich sie in Sicherheit gebracht. Ich ..."
    Metondre unterbrach ihn. „Wieso erfahren wir erst jetzt davon? Wieso hast du uns das verschwiegen?"
    „Mir blieb keine Wahl. Niemand durfte von der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher