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2253 - Kybb-Jäger

Titel: 2253 - Kybb-Jäger
Autoren: Unbekannt
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stellen würden, was kam. Das tun, was notwendig war, auch wenn man es nicht unbedingt ersehnte: Schließlich fühlten sich Rhodan und Atlan vor allem für die Milchstraße als Ganzes verantwortlich, nicht „nur" für Jamondi. Und ... wollten sie wirklich wieder in die Pflichten eines Ritters genommen werden, sei es nun wie vormals ein Ritter der Tiefe oder demnächst vielleicht ein Schutzherr von Jamondi?
    Was war der Unterschied? Gab es überhaupt einen Unterschied? Wollten sie wirklich ihre Freiheit opfern? Die Antwort lautete ganz klar: nein. Doch sie würden es tun, denn ihr Gefühl der Verantwortung wog schwerer als alles andere. Sie würden Verantwortung übernehmen, ob als Schutzherren oder nicht. Was in Jamondi im Kleinen geschah, würde Auswirkungen auf die gesamte Milchstraße haben.
    Ohne ein weiteres Wort bildeten die Schildwachen, mit Ausnahme von Lyressea, einen Kreis. Ähnlich dem, den sie bei ihrem Wiedersehen geformt hatten, aber ohne die überwältigende Ausstrahlung. Die Stimmung, die jetzt von den Schildwachen ausging, war konzentriert, geschäftsmäßig.
    Lyressea schloss die Augen. Sie war die Dirigentin des telepathischen Verbunds, der sich vor Rhodans und Atlans Augen gebildet hatte.
    Die Schildwachen erstarrten. Sie erschienen Rhodan beinahe so leblos wie in der Stasis, in der sie sie angetroffen hatten.
    Der Terraner spürte ein Prickeln auf der Haut, als betaste ihn eine unsichtbare Hand.
    Dann öffnete Lyressea wieder die Augen. „Die Prüfung ist beendet."
    „Und?"
    „Das Ergebnis ist zwiespältig. Eure moralische Reife steht außer Frage. Eure Eignung - was ihr in der kurzen Zeit, in der ihr euch im Sternenozean aufhaltet, bewegt habt, beweist ohne Zweifel, dass ihr Wesen von außergewöhnlichen Fähigkeiten seid ..."
    „Aber?" Rhodan musste trotz der Ernsthaftigkeit des Augenblicks ein Schmunzeln unterdrücken. Es gab Dinge, die sich offenbar bis zum Entropie-Tod des Universums nie ändern würden: Freigebige Komplimente waren stets die Vorboten einer schlechten Nachricht: „Aber ihr besitzt bereits eine mächtige Aura, ähnlich jener von Schutzherren und dennoch anders."
    „Die von Rittern der Tiefe", sagte Atlan. „Sie umgibt uns nach wie vor, obwohl wir die Ritterwürde längst abgelegt haben, aus dem Dienst der Kosmokraten ausgeschieden sind."
    „So ist es. Und ich weiß nicht zu sagen, ob die Aura eines Ritters der Tiefe nicht mit der eines Schutzherrn in Konflikt geraten würde ..." Lyressea schüttelte ihren haarlosen Kopf, als wolle sie die letzten Reste der Trance abschütteln. „Das aber kann sich frühestens erweisen, wenn auch das Paragonkreuz wieder entstanden ist - und das Kreuz ist an einem unbekannten Ort verschollen, falls es überhaupt noch existiert."
    „Und ohne neue Schutzherren wird der Aufstand auf die Motana beschränkt bleiben", sprach Atlan die Gedanken aus, die Rhodan vor der Prüfung bewegt hatten. „Die Kybb werden sich Zug um Zug an die Hyperimpedanz anpassen und sich an den Motana rächen. Auf furchtbare Weise."
    Lyressea senkte den Kopf. „Ich wünschte, ich könnte dir widersprechen. Wir..."
    „Wir werden das nicht zulassen!" Eine Rhodan unbekannte Stimme hatte gesprochen. Sie war kratzig und voluminös. Der Wind trug sie davon und ließ sie von dem nahen Gebirge widerhallen.
    Sie gehörte Hytath. Der Blutenden Schildwache. Dem unerbittlichen Krieger. „Ich bin noch niemals gewichen - und werde es auch jetzt nicht."
    „Wie willst du das anstellen? Willst du den Kybb mit Pfeil und Bogen entgegentreten?"
    „Nein. Mit der Flotte der Todbringer."
     
    4.
     
    „Jospeth!", brüllte Medillin. „Das ist ein Befehl! Hörst du? Komm sofort aus diesem stinkenden Stachler-Wrack raus!"
    „Nein."
    Dem Todbringer fiel es schwer, sich auf die Stimme der Kommandantin zu konzentrieren. Während Medillin tobte, war es ihm gelungen, ein Subsystem des Feuerleitrechners in Gang zu bringen. Eine autarke Energiezelle spendete einige Watt. „Jospeth! Raus aus dem Wrack, oder ich verknote dir eigenhändig den Hals!" Alles andere als eine hohle Drohung. Ein Leben lang hatte Medillin die Wäsche anderer ausgewrungen, ihre Oberarme waren dicker als Jospeths Oberschenkel. Und im Gefechtsmodus traute er Medillin beinahe alles zu. „Einen Augenblick noch", vertröstete er sie. „Dir bleibt keine Zeit mehr. In fünf Minuten kratzt der Kasten an der Lufthülle des Planeten - und dann taugst du nur noch als Färb tupf er in einem sehr großen Feuerwerk!"
    Eine
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