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2252 - Welt der Ursuppe

Titel: 2252 - Welt der Ursuppe
Autoren: Unbekannt
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vorwärts. Der Sturm erreichte Orkanstärke, die Windgeschwindigkeiten lagen nach meinem Empfinden bei hundertfünfzig Stundenkilometern und nahmen permanent zu. Staub wirbelte in riesigen Wolken über den Boden, vermischt mit dem Flodder der unteren Luftschichten. Nach wenigen Augenblicken verschwand die SCHWERT hinter dieser undurchdringlichen Wand. „Zephyda!" Ich brüllte gegen das Toben des Sturmes an, mit dem die Kimkay-Ebene den Tag begrüßte. Sosehr ich auch lauschte, eine Antwort erhielt ich nicht.
    Es gab Spuren im Sand. Sie wurden flüchtig, lösten sich innerhalb weniger Augenblicke auf.
    Immerhin hatte ich ihre Richtung erkennen können, der ich jetzt folgte.
    Ich beschleunigte meine Schritte. In den letzten Tagen machte ich mir immer mehr Sorgen um Zephyda. Auf ihren Schultern lastete eine Verantwortung wie vermutlich noch nie vor ihr auf einer Motana, abgesehen einmal von jenen Flottenkommandantinnen, die einst den Rückzug aus den aussichtslosen Schlachten gegen die Kybb angeordnet hatten. Trideage und andere ...
    Sie gab sich auch die Schuld für die einundzwanzig Bionischen Kreuzer, die wir im Kampf gegen die Einheiten der Kybb verloren hatten. In diesem Kampf waren wir an die Grenzen des für uns Machbaren gestoßen, hatten erfahren müssen, welche Gefahren durch verschüttetes und mangelndes Wissen entstanden, wenn man ins Blaue hinein agierte.
    Inzwischen, nach den Erzählungen Lyresseas über die Schutzherren und ihre Dome, kannten wir die Vergangenheit fast so, als hätten wir sie selbst erlebt. Wir konnten jetzt gezielter agieren.
    Aber da war noch etwas, das im Innern meiner motanischen Gefährtin nagte. Ich spürte es immer wieder. Sie sprach nicht darüber, aber sie beschäftigte sich damit. Manchmal fuhr sie aus dem Schlaf hoch, stritt aber jedes Mal ab, einen Alb träum gehabt zu haben.
    Ein andermal sah ich es ihren Bewegungen an, wenn sie sich unbeobachtet fühlte. Früher hatte sie in flodderfreien Nächten nie so oft an den halbierten Sternenhimmel hinaufgestarrt. Und in den vergangenen Tagen hatte sie auffällig oft die Datenspeicher über Ash Irthumo abgefragt.
    Ein Schatten tauchte vor mir auf. Im nächsten Augenblick zerriss der Flodder ihn, setzte ihn danach neu zusammen. Der Sturm trug mir unverständliche Fetzen einer Stimme zu, die ich für die Zephydas hielt.
    Was wird aus uns, wenn alles vorbei ist? Fast schmerzhaft drang der Gedanke in mein Bewusstsein. Noch wollte ich es mir nicht eingestehen, aber unsere Tage waren gezählt - mussten gezählt sein, denn Zephyda gehörte an die Seite ihres Volkes, nicht an meine, wenn ich nach Terra oder Arkon zurückkehrte.
    Undeutliches Murmeln drang an meine Ohren. „... wirklich so kommt...", verstand ich einen Fetzen. „Ich will es nicht... du nicht geschwiegen, Inta..."
    Sie meint Intake, die Lokale Majestät der Insel Orel, stellte der Extrasinn fest.
    Von Anfang an hatte ich vermutet, dass die frühmorgendliche Unterredung zwischen den beiden Frauen mehr gewesen sein musste als eine simple Informationsstunde. Was aber dann?
    Ich richtete meinen Blick auf den Schatten - sie war es, und sie war allein. Hoch aufgerichtet und mit verschränkten Armen stand sie mitten im Orkan. Der Flodder umtanzte sie in wildem Reigen. Die rote Haarmähne schützte ihr Gesicht. Im nächsten Augenblick fuhr sie herum. Sie hatte trotz des Lärms meine Schritte gehört. „Atlan?" Ich glaubte etwas wie Trauer aus ihrem Tonfall herauszuhören.
    Was weißt du schon über die Gemütszustände einer Motana!, wies mich der Extrasinn zurecht.
    Genug, um mir Sorgen zu machen.
    Ich fasste Zephyda an den Händen. Obwohl der Sturm uns fast umwarf, gelang es mir, sie zu mir heranzuziehen. „Perry, Rorkhete und die beiden Schildwachen warten schon auf uns."
    Jetzt, da wir alle Spuren nach Tom Karthay erfolgreich verwischt hatten, mussten wir die nächsten Schritte unternehmen, die uns unserem gemeinsamen Ziel näher bringen sollten.
    Zephyda senkte den Kopf, sie wich meinem Blick aus. „Dann lass uns gehen!"
    Catiaane musste zu Lyressea aufschauen. Der Blick ihrer eisgrauen Augen ging an der Medialen Schildwache vorbei in die Ferne. Sie waren sich auf schwer zu beschreibende Weise ähnlich und unterschieden sich doch deutlich voneinander.
    Der Teint der Ehernen Schildwache wies einen dunkleren Ton auf als der ihrer Schwester. Die Proportionen ihrer Körper wichen deutlich voneinander ab. Die einzige äußerliche Gemeinsamkeit stellten die silberfarbenen
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